In einer ihrer letzten Filmrolle spielte Lafont die in die Jahre gekommene Paulette die ihrer Wohnsiedlung nicht gerade durch großmütterliche Fürsorge von sich reden macht. Eher ihr harsches Mundwerk, und ihre rassistischen Sprüche sind den Menschen in ihrem Umfeld bekannt. Seit dem Tod ihres Ehemannes, ist diese nämlich kaum noch zu Scherzen aufgelegt. Und auch die niedrige Rente, von der die alte Dame zu zehren hat, ist wenig förderlich für ihre Laune. Zumindest bis ihr eine geraume Menge Haschisch in die Hände fällt und sie ihr Leben umstrukturiert.
Trotz ihres hohen Alters fand Bernadette Lafont noch immer viel Spielfreude in ihren Rollen und beendete erst kürzlich die Dreharbeiten zu Attila Marcel. Erste Berühmtheit erlangte sie durch ihre Rollen in den frühesten Filmen der Nouvelle Vague. Für François Truffaut spielt sie 1957 in dessen Debütfilm Die Unverschämten die weibliche Hauptrolle.
Zum Start ihres Films Paulette führte Moviepilotin Clara eines der letzten Interviews mit der Grande Dame des französischen Kinos, in dem sie noch über ihre Filmrolle und von ihren Lieblingsfilmen sprach. Bernadette Lafont verstarb im Alter von 74 Jahren in der südfranzösischen Stadt Nîmes.