Inception - Ein Lorenritt in unser Unterbewusstsein

25.07.2011 - 08:50 Uhr
Inception
Warner Bros. / moviepilot
Inception
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Inception war für viele DAS Kinoerlebnis des letzten Jahren. Für einen unser User war es jedenfalls so. Deshalb hat er uns auch einen Text zum Film von Christopher Nolan geschickt.

Wenn sich eine ganze Stadt auf den Kopf stellt, Güterzüge plötzlich durch Hauptstraßen donnern und die Schwerkraft unberechenbar wird, möchte man annehmen, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist. Wenn die Rede ist von Gedankenextraktion, Projektionen und Gedankeneinpflanzung weiß der Fachmann, dass man sich in einem Traum befindet und versucht die Gedankenwelt eines anderen Menschen maßgeblich zu manipulieren. Das ist die Welt von Inception, dem wohl innovativsten Film der letzten Jahre.

Der Diebstahl von von Ideen und Gedanken ist zu einem wichtigen Werkzeug in der Industriespionage geworden. Ein Werkzeug, auf das sich der gesuchte Dieb Cobb spezialisiert hat. Nach einem missglückten Job wird Cobb beauftragt, dem Erben eines Energieimperiums die Idee einzuimpfen genanntes Erbe zu zerschlagen. Cobb schahrt eine Gruppe verschieden begabter Mitstreiter, um sich, um den Auftrag auszuführen – wenn da nicht Cobbs verstorbene Frau Mal wäre, die in den Träumen sabotierend umhergeistert, denn der von Leonardo DiCaprio gespielte Langfinger birgt ein dunkles Geheimnis, dem man näher auf die Spur kommt je weiter die unmöglich erscheindende Erfüllung des Auftrages voranschreitet.

In den letzten Jahren hatte mich Christopher Nolan des öfteren begeistert: Mit Memento und Prestige – Die Meister der Magie zeigte er mir chronoligisch variable Geschichten ohne Verwirrung zu stiften; in Batman Begins und The Dark Knight wurden dem Kapeträger gescheite Charakterentwicklung und Komplexität verpasst. Aber was er sich mit Inception geleistet hat, hat meine Definition des Wortes „genial“ neu geschaffen. In der ersten Hälfte werden wir in die Mechaniken der Welt von Inception eingeführt, sodass wir nicht mit einem großen Fragezeichen in der zweiten Hälfte des Film stecken bleiben.

Denn dort dreht Christopher Nolan richtig auf und beschehrt uns Action, Gänsehaut- und WTF-Momente vom feinsten. Sei es ein Kampf in einem Hotelflur mit rotierender Schwerkraft oder Sequenzen, die auf drei verschieden schnell ablaufenden Zeitebenden gleichzeitig passieren (wohlgemerkt ohne den Überblick zu verlieren) – Inception ist in jedem Moment stimmig und intensiv, was nicht nur Nolan’s toller Regie und Drehbuch zu verdanken ist. Die Darsteller leisten durch die Bank einen tollen Job. Leonardo DiCaprio mimt den innerlich zerrissener Dieb zu jeder Sekunde emotional glaubhaft, Ellen Page, als Quasi-Therapeutin und Architkurstudentin, ist mit ihrer ehrlich unschuldigen und doch bestimmten Art toll und Oscar-Gewinnerin Marion Cotillard ist als besessene Ehefrau schön unheimlich. Dazu kommen prima Effekte und ein Sound, der nicht zuletzt durch die prima Musik von Hans Zimmer im wahrsten Sinne traumhaft wirkt.

Dieses Sci-Fi-Heist-Drama-Action-Movie ein einziges Mal zu gucken reicht bei weitem nicht. Wie in Memento und Prestige erweitert jedes weitere mal das Filmerlebnis, werden neue Nuancen der Story sichtbar und man versteht, warum Christopher Nolan ganze 10 Jahre an diesem Skript arbeitete. Dieses Werk ist kein Film. Dieses Werk ist ein Erlebnis, ein Lorenritt in unser Unterbewusstsein, welches unsere Denkmurmel in Anspruch nimmt und unser Herz öffnet – für neues und bekanntes. Wer großes Hollywoodkino für tot hielt, wird hier eine triumphale Auferstehung der Art von Filmen beiwohnen, für die das Kino erschaffen wurde: einzigartig und sehr wertvoll.


Sollte der Text euer Gefallen finden und ihr möchtet ihn gern in der weiteren Auswahl für die Jury sehen, dann drückt bitte auf den Button “News gefällt mir” unter diesem Text. Wir zählen am Ende der Aktion Lieblingsfilm alle moviepilot-Likes zusammen.

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