Schlicht und einfach Winnie wird der Film heissen, der eventuell das Gegenstück zu Clint Eastwood s Invictus bedeuten könnte. Die Sängerin und Schauspielerin Jennifer Hudson wird im Film von Darrell J. Roodt die damalige Ehefrau von Nelson Mandela spielen, wie die Variety berichtet. Die Dreharbeiten beginnen im Mai 2010 in Johannesburg, Kapstadt und auf den Inseln Transkei und Robben Island, wo Nelson Mandela 18 seiner 27 Jahre in Haft verbrachte. Regie führt der renommierte südafrikanische Regisseur Darrell J. Roodt, dessen Film Yesterday 2006 der südafrikanische Oscarkandidat war. Die Autoren Andre Pieterse, Roodt und Paul L. Johnson schrieben das Drehbuch zu Winnie nach der Biographie Winnie Mandela: A Life. von Anne Marie du Preez Bezdrob.
Das Potential des Film liege in der kontroversen Figur der Winnie Mandela, meinen die Macher. Im Gegensatz zum weltweiten Sympathieträger Nelson Mandela liebten die Südafrikaner seine Ex-Frau keineswegs. Während manche die ehemalige Präsidentin der African National Congress Women’s League als Mutter der Nation betrachten, verachten sie andere heute noch dafür, dass sie angeblich ihren Mann betrog, als dieser im Gefängnis saß. Tatsächlich wurde Winnie Mandela auch nie offiziell die First Lady Südafrikas, da das Paar zum Zeitpunkt der Inauguration bereits zwei Jahre in Trennung lebte.
Ihr Ansehen litt inbesondere durch eine Affäre im Jahr 1989. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits seit langem für die Freilassung ihres Mannes gekämpft und war öffentlich als Verfechterin eines freien Südafrikas und Widersacherin der Apartheid aufgetreten. Schließlich kam heraus, dass einer ihrer Bodyguards den 14jährigen Stompie Moeketsi entführt und misshandelt hatte, bis dass dieser starb. Im Gerichtsprozess sagte der Bodyguard aus, Winnie Mandela häte ihm diese Anweisung gegeben, was diese abstreitet. Die politische Führerin erhielt eine Geldstrafe und zwei Jahre auf Bewährung, ihr Ansehen leidet jedoch bis heute an diesem Vorfall.
Zuvor geriet Winnie Mandela immer wieder in die Presse, wenn ihre öffentlichen Rede als hetzerisch empfunden wurden. Sie stachelte ihre Zuhörer öfter an, indem sie Vergleiche zog, die so interpretiert werden könnten, dass die Apartheid mit brutaler Gewalt beendet werden müsse. All diese Aspekte wollen die Filmemacher aufgreifen, heißt es in der Variety.
Jennifer Hudson gewann für ihre erste Kinorolle in Dreamgirls einen Oscar und spielte in Sex and the City die Assistentin von Carrie Bradshaw. Sie geriet 2008 in die Schlagzeilen, als ihr Schwager in Chicago ihre Mutter, den Bruder und Neffen ermordete. Winnie wird ihre erste Hauptrolle sein.