"Verblüffend langweilig": Die ersten Kritiken zu Joker 2 sind da und singen nicht nur Loblieder auf die DC-Fortsetzung

06.09.2024 - 10:01 UhrVor 8 Monaten aktualisiert
Joker 2Warner Bros.
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Die ersten Reviews zu Joker 2: Folie à deux mit Joaquin Phoenix und Lady Gaga trudeln ein und sind insgesamt nicht komplett verrückt nach dem DC-Musical.

Fünf Jahre ist es her, dass der kontroverse DC-Schurkenfilm Joker zum Milliardenerfolg für Warner Bros. wurde. Nun meldet sich Regisseur Todd Phillips mit der heißerwarteten Fortsetzung zurück, die zur Überraschung einiger Comic-Fans ein Musical geworden ist.

Neben Joaquin Phoenix als Arthur Fleck mischt diesmal auch Pop-Göttin Lady Gaga als Harleen Quinzel aka Harley Quinn mit, die dem kranken Clown in Joker 2: Folie à deux Hals über Kopf verfällt. Ganz so hin und weg ist die internationale Kritik jedoch nicht von der ganzen Sache. Zumindest nicht durch die Bank weg.

Kein Scherz: Joker 2: Folie à deux fährt nur gemischte Kritiken ein

Das Joker-Psychiatrie-Musical hat derzeit einen Rotten Tomatoes -Tomatenwert von 61 Prozent und einen Metacritic -Score von nur 54. Absolute Verrisse machen keine 10 Prozent aus, die meisten Besprechungen landen irgendwo im Mittelfeld, während es auch einige Verfechter:innen des Joker-Streifens gibt.

Filmkritikerin Rafaela Sales Ross von The Playlist  spricht dem DC-Streifen in ihrem positiven Review etwa eine angenehme Selbstwahrnehmung im kulturellen Kontext zu:

Von all den Dingen, die Phillips in Joker: Folie à deux besser macht als in Joker, ist seine Kurskorrektur im Umgang mit radikalen Frauenfeinden bei weitem das Beste. Der Regisseur ist in seinen Anspielungen auf die durch das Original ausgelöste Kontroverse nicht subtil.

Weniger begeistert ist Richard Lawson von Vanity Fair , der sich Joker-Fans unter Umständen zum Erzfeind macht:

Wer gehofft hat, dass es in einer Fortsetzung von Joker darum gehen würde, wie der frischgebackene Bösewicht in seiner Stadt Chaos anrichtet, wird von Folie à deux mächtig enttäuscht werden. Phillips hat uns im Wesentlichen an zwei Orte verbannt: die Anstalt und das Gerichtsgebäude. Außerhalb dieser Mauern passiert sehr wenig, was den Film zu einem verkrampften Psycho-Drama reduziert. Er ist verblüffend langweilig, ein sinnloses Prozedere, das sein Publikum zu verachten scheint.

Diplomatischer sagt es Peter Bradshaw vom britischen Guardian , der ebenfalls eine Verbesserung zum ersten Teil wahrnimmt:

Jetzt ist die Fortsetzung da, und obwohl sie am Ende genauso grell, mühsam und oft völlig ermüdend ist wie der erste Film, gibt es eine Verbesserung. Es ist eine Art Musical, bei dem Phoenix und andere Show-Melodien trällern, oft in Fantasy-Versatzstücken [...]. Das verleiht ihm Struktur und einen Flair, was der erste Film nicht hatte.

Unsere Moviepilot-Chefredakteurin Jenny Jecke stellte in ihrer Besprechung vom Filmfest in Venedig sowohl positive als auch negative Aspekte heraus. Während sie großer Fan von Neuzugang Gaga und Arthurs komplexerer Charakterzeichnung sei, meint sie, der Film halte sein eigenes Versprechen nicht ganz ein:

Ein Grundproblem des Vorgängers bleibt jedoch erhalten und das lässt sich nicht so leicht wegwischen. Weder Drehbuch noch Handwerk können die Ansprüche vollends erfüllen. Die Musical-Sequenzen sind wunderhübsch ausgestattet, aber relativ träge und statisch eingefangen. Das sieht gut in Trailern aus, bringt den Film aber mitunter zum Stillstand.

Ab wann kann man Joker 2 im Kino sehen?

Nur noch vier Wochen trennen hiesige Nicht-Kritiker:innen vom regulären Kinostart von Joker 2: Folie à deux. Am 3. Oktober 2024 startet der musikalische DC-Film in den Lichtspielhäusern. Den ersten Film kann man beispielsweise bei Amazon Prime Video in der Flat streamen.

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