Kalifornien führt Gesetz gegen Altersdiskriminierung in Hollywood ein

27.09.2016 - 15:30 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Kämpferin gegen Altersdiskriminierung: Meryl Streep
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Kämpferin gegen Altersdiskriminierung: Meryl Streep
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In Kalifornien wurde ein Gesetz verabschiedet, das der Altersdiskriminerung in Hollywood entgegen wirken soll. Es sieht vor, dass öffentliche Datenbanken wie Imdb auf Anfrage dazu verpflichtet werden, Informationen über das Alter zu entfernen.

Es ist kein Geheimnis, dass vor allem Schauspielerinnen in Hollywood arge Probleme damit haben, respektable Rollen zu finden, sobald sie auf die 40 zusteuern. Statistiken, die das illustrieren, gibt es zur Genüge. Wenn es um ein romantisches Verhältnis geht, ist es obligatorisch, dass die weibliche Hälfte ein gutes Stück jünger ist als ihr männlicher Kollege und zwar in einer Frequenz und einem Altersunterschied, die alles andere als repräsentativ für tatsächliche Fakten sind. Da kann es schon mal passieren, dass eine 37-jährige Maggie Gyllenhaal als schlichtweg zu alt abgelehnt wird, um die Liebhaberin eines 55-Jährigen zu spielen.

Dem soll nun entgegen gewirkt werden. Jerry Brown, Gouverneur von Kalifornien, hat laut Spiegel Online  ein entsprechendes Gesetzt unterzeichnet. Dies tritt ab dem 01.01.2017 in Kraft und sieht vor, dass Filmdatenbanken wie die IMDb  dazu verpflichtet sind, das Alter von Schauspielern aus ihrem Profil zu entfernen, wenn diese das wünschen. Betroffen sind alle öffentlichen Datenbanken, auf denen Schauspieler für sich und ihre Arbeit werben können. Gabrielle Carteris, Präsidentin der Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA, ist von dem Gesetz begeistert : Jerry Brown stehe an der Seite von tausenden professionellen Schauspielern, die sich für die Verabschiedung des Gesetzes eingesetzt hätten:

Viele Schauspieler haben im Laufe ihrer Karriere irgendeine Form von Altersdiskriminierung erfahren. Diese isolierten, individuellen Fälle haben sich mittlerweile zu einer fast schon automatischen Altersdiskriminierung entwickelt, die von Online-Casting-Diensten möglich gemacht wird. Die Informationen werden in den Vordergrund und Mittelpunkt gestellt, bevor die Verantwortlichen ihre Entscheidung treffen, wer zum Vorsprechen eingeladen und wer eingestellt wird.

Gabrielle Carteris ist mit ihrer Einschätzung nicht alleine, allerdings ist die Entscheidung nicht frei von Kritik, vor allem aus den Reihen der US-amerikanischen Internet Association. Diese sieht in dem Gesetz eine Einschränkung der Rede- und Meinungsfreiheit.

Bekannte Schauspieler dürften von dem neuen Gesetz kaum profitieren, schließlich sind ihre persönlichen Informationen problemlos über andere Internetseiten zu finden, die nicht unter die Regelung fallen. Es sei also primär für Newcomer ausgerichtet, die sich im Geschäft etablieren wollen und denen dies allein wegen ihres Alters verwehrt bleibt.

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