Kinder bekämpfen sich im Hunger Games-Camp

06.08.2013 - 19:00 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Szenenbild aus The Hunger Games
Lionsgate
Szenenbild aus The Hunger Games
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In Florida fanden sich 26 Kinder in einem Sommerlager zusammen, um sich dort in einem “The Hunger Games”-gleichen Wettbewerb zu messen. Die Organisatoren erkannten jedoch recht schnell, dass das Thema vielleicht etwas unglücklich gewählt war.

Manchmal läuft eine Idee einfach aus dem Ruder. Das mussten auch die Initiatoren eines Sommer-Camps in Florida erkennen, als sie sich von Die Tribute von Panem – The Hunger Games inspirieren ließen. Der auf dem gleichnamigen Buch von Suzanne Collins basierende Film erzählt von einer Art Olympiade in einem post-apokalyptischen Amerika, bei der sich eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen bis zum Tod bekämpft. Letzteres hatten die Organisatoren zwar nicht im Sinn, ihnen gefiel jedoch die Idee, dass sich Kinder eine Woche lang in diversen Wettkämpfen miteinander messen sollten und dabei versuchen sollten, kleine Fahnen von ihren Mitstreitern zu ergattern. Dies wurde als “Leben sammeln” bezeichnet. (via The Mary Sue)

Auch den Kindern gefiel diese Idee, die 26 Plätze waren sofort ausgebucht und die Vorbereitungen auf den großen Wettkampf begannen. Doch zum Leidwesen der Organisatoren steigerten sich die Kinder zu sehr in ihre Rollen hinein. Nachdem The Hunger Games als Vorlage galt, wollten sie auch ebenso handeln und es kam zu Diskussionen, wie sie einander töten wollten. Während ein Junge sagte, er wollte lieber durch Pfeil und Bogen als durch das Schwert sterben, erklärte ein Mädchen einem anderen, dass es sie wahrscheinlich erstechen würde. Die Kinder gingen immer roher miteinander um, traten auch noch auf einen am Boden liegenden Jungen ein. Schließlich mussten die Camp-Mitarbeiter die Kinder mit den Worten “heute keine Gewalt” zur Raison rufen.

Eine Psychologin gab zu bedenken, dass Kinder, wenn sie ein Buch lesen oder einen Film sehen, von den Ereignissen getrennt sind. Sie wären lediglich Beobachter. Doch in diesem Sommerlager wären sie keine Beobachter mehr, sie wären Teil der Ereignisse und als solche wären sie direkt davon betroffen und würden sich mit ihren Rollen identifizieren. Die reale Gewalt wäre dadurch “weniger ungeheuerlich”. Auch die Organisatoren überraschte die steigende Gewaltbereitschaft der Kinder. Das Konzept des Camps wurde nach einer halben Woche nochmal überarbeitet, so dass es weniger Gewaltpotential bot.

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