Komm gerne zurück, Stefan Raab – aber lass TV Total bitte in der Vergangenheit

18.09.2024 - 17:40 UhrVor 5 Monaten aktualisiert
Stefan Raab sollte kein neues TV Total moderieren.
Raab Entertainment / Willi Weber
Stefan Raab sollte kein neues TV Total moderieren.
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Raab kündigte am Samstag seine Rückkehr ins Showgeschäft an. In der Woche zuvor verkündete ProSieben, TV Total zweimal pro Woche zu senden. Aber braucht es dieses Format überhaupt noch?

Wenn man sich die erste Folge von TV Total aus dem Jahr 1999 noch einmal anschaut, dann war das damals eine ganz andere Welt. Das Fernsehen hatte einen enormen Stellenwert und auch das Reality-TV war damals gerade erst etabliert. 25 Jahre später meldet sich Stefan Raab zurück. Doch was erhofft sich Raab von seinem Comeback - oder was erhoffen sich auch die Zuschauer:innen?

TV-Total - mit oder ohne Stefan Raab - ist nicht mehr zeitgemäß

Inzwischen ist TV Total von der Produktpalette her gewachsen: Nicht nur Fernsehen, sondern auch Videoclips aus sozialen Medien werden gezeigt. Aus Quatsch im Fernsehen wurde Quatsch aus aller Welt. Und Stefan Raab wurde durch Sebastian Pufpaff ersetzt. Doch dieses neue TV Total will ProSieben nun verdoppeln, auch wenn noch nicht klar ist, wie das zweite TV Total am Ende aussehen wird.

Doch wie kann sich ein TV Total in Zeiten von TikTok und X behaupten, in denen Videoclips eine Halbwertszeit von einem Tag, manchmal sogar nur wenigen Stunden haben? Nach ein, zwei Tagen schwirren Meme-Vorlagen und TV-Clips in den sozialen Medien herum und werden von allen möglichen Protagonisten kommentiert. Braucht es da noch ein TV-Total, das so etwas einmal die Woche zusammenfasst?

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Sebastian Pufpaff als TV-Total-Moderator ist nicht das Problem

Nun lebt so eine Late-Night-TV-Show wie TV Total nun einmal von seinem Moderator. Es gibt zwar Stimmen, die behaupten, TV Total habe mit dem Weggang von Stefan Raab an Glanz verloren - doch das ist nicht der Fall. Sebastian Pufpaff ist sympathisch und kann Raabs Art - wenn auch nicht ganz so bissig - mit eigenem Profil vermitteln. Das Problem ist das Format.

Dabei war Stefan Raab immer dann am stärksten, wenn er aus seiner alltäglichen Rolle als Entertainer heraustrat: Sei es als Produzent des deutschen Beitrags beim Eurovision Song Contests, als einer der Moderatoren des TV-Duells 2013 oder als Gastgeber zahlreicher unorthodoxer Sportevents. Doch mit Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab startet er wöchentlich mit einer unterhaltsamen Quizshow - ein vorerst richtiger Schritt.

Stefan Raab braucht kein zweites TV Total

RTL und Raab sollten aber nicht den Fehler machen, einen TV-Total-Klon zu kreieren, nur um ProSieben den Rang abzulaufen - das haben sie mit Raabs TV-Comeback ohnehin schon getan. Raab sollte wieder große TV-Events wie den Boxkampf gegen Regina Halmich veranstalten und nicht seiner TV-Total-Vergangenheit hinterherlaufen.

Und was Pufpaff betrifft: Er sollte das “neue” TV-Total wirklich neu erfinden und das herkömmliche TV-Format hinter sich lassen. Sollte sich TV Total aber wirklich komplett verändern, besteht die Gefahr, dass TV Total nur noch als leere Worthülse für eine eigentlich ganz andere TV-Show herhalten muss. Es bleibt also nur die Möglichkeit, TV Total nicht zu verdoppeln, sondern ganz abzuschaffen. Das wäre das Beste - für Raabs Erbe und für Pufpaffs Zukunft.

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