Um Konami ranken sich diverse Gerüchte und Legenden. Insbesondere rund um die Entstehung von Metal Gear Solid V: The Phantom Pain und das Ausscheiden von Hideo Kojima gab es viele mysteriöse Meldungen über die Trennung von Hideo Kojima und interne Schwierigkeiten des Spiele-Entwicklers. Die scheinen allerdings noch sehr viel größer zu sein als angenommen. Kotaku gibt einen Nikkei-Bericht wieder, demzufolge die Mitarbeiter von Konami sehr schlecht behandelt werden. Die Unternehmenskultur – sollte sie wirklich so aussehen – erinnert eher an einen dystopischen Albtraum als an ein modernes Unternehmen der Unterhaltungsbranche.
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Laut Nikkei soll der Erfolg des Mobile Games Dragon Collection den Anfang vom Ende markiert haben. Das Social Game für Smartphones war billig produziert und ein durchschlagender Erfolg. Daraufhin sollen die Verantwortlichen bei Konami die Konzernstruktur umgekrempelt haben: Der Fokus wurde von traditionellen Hardcore-Games auf billiger zu produzierende und lukrativere Spiele umgelegt. Im Zuge der Umorientierung haben sich dann angeblich auch die Arbeitsbedingungen bei Konami verändert, und zwar zum Schlechteren.
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Die Anschuldigungen klingen, als wären sie direkt aus dem dystopischen Roman 1984 von George Orwell entnommen. Kojima Productions, das legendäre Entwickler-Studio hinter MGS V, wurde demnach intern umbenannt und heißt jetzt schlicht "Number 8 Production Department". Angeblich verfügen die Büro-Computer der dort Beschäftigten über keinen Internet-Anschluss und können nur intern untereinander Nachrichten verschicken. Die Mitarbeiter müssen sich außerdem per Stechuhr-Verfahren ausloggen, wenn sie Pause machen. Wer gerne länger pausiert als ihm zugedacht wurde, wird innerhalb der Firma öffentlich an den Pranger gestellt.
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In den Korridoren sollen sich zudem Kameras befinden. Diese Kameras dienen aber angeblich nicht der Sicherheit, sondern dazu, die Bewegungen der Angestellten zu überwachen. Die E-Mail-Adressen der Konami-Mitarbeiter werden überdies stets randomisiert und zufällig immer wieder neu zugeteilt. So sollen Headhunter davon abgehalten werden, Angestellte abzuwerben. Spiele-Entwickler, die von der Konami-Führungsebene als weniger nützlich eingestuft werden, bekommen angeblich Jobs als Security-Wächter oder Reinigungs-Kräfte zugeteilt. Vor zwei Jahren hat ein ehemaliger Konami-Angestellter bereits in einem Interview erklärt, das habe ihn in eine Depression gestürzt.
Was haltet ihr von den Vorwürfen?