In dem oscarnominierten Historien-Epos Last Samurai spielt Tom Cruise den ehemaligen und alkoholabhängigen Soldaten Nathan Algren, der nach Japan reist, um dort die kaiserliche Armee im Umgang mit Schusswaffen zu trainieren. Nach einem Angriff wird er von rebellierenden Samurai gefangen genommen und in die aussterbende Kultur eingeweiht. Mit dem Katana in der Hand kämpft er schließlich an der Seite der Samurai. Angesiedelt während der letzten Samurai-Rebellionen während der Meji-Ära im späten 19. Jahrhundert, gibt Last Samurai zwar keine exakte Darstellung der historischen Ereignisse wieder, nimmt sich jedoch einige reale Persönlichkeiten zum Vorbild. Wir wollen euch deshalb die wahre Geschichte hinter Last Samurai vorstellen. Der Film läuft heute Abend um 20.15 Uhr bei Kabel Eins.
Der echte Nathan Algren
Tom Cruises Charakter basiert lose auf dem französischen Offizier Jules Brunet . Dieser wurde im Rahmen der französischen Militärmission 1867 nach Japan geschickt, um dort die Armee des Shogunats zu modernisieren und im Umgang mit Artillerie zu trainieren. Doch auch nach dem Sturz des Shogunats und dem Beginn der Meji-Restauration unter der Herrschaft des neuen Kaisers kämpfte Brunet vergeblich an der Seite der Samurai. Mit der Meji-Restauration wurde unter einem neuen politischen System die japanische Gesellschaft komplett umgestaltet und den einst ehrenvollen Samurai ihr Status aberkannt.
Mit der Abschaffung des feudalen Systems sollte Brunet von seiner Mission abgezogen werden. Doch er trat aus der französischen Armee aus und schloss sich den Samurai an, um auf der Insel Ezo (auch bekannt als Hokkaido) eine unabhängige Republik zu gründen, fernab der kaiserlichen Zentralregierung. Bei der Verteidigung auf der Insel Hokkaido fand eine letzte Schlacht der verbliebenen Samurai gegen die kaiserliche Armee statt. Diese war jedoch in der Übermacht und schlachtete die letzten Samurai. Jules Brunet wurde anschließend 1869 zurück nach Frankreich eskortiert. (Quelle: War History Online )
Die echte Samurai-Rebellion
In Last Samurai schließt sich Nathan Algren der Rebellion des Samurai
Moritsugu
Katsumoto (Ken Watanabe) an. Auch diese Rebellion hat ein reales Vorbild: die Satsuma-Rebellion. Da es im Vorfeld der Satsuma-Rebellion zahlreiche weitere Revolten der Samurai gab, kann über die genauen Vorbilder und Schlachten nur spekuliert werden. Jedoch war dieser Aufstand der letzte seiner Art gegen die neue Regierung des Kaisers und kann daher am ehesten - vor allem in Verbindung mit dem Filmtitel - als wahrscheinliche Vorlage von Last Samurai angesehen werden.
Zahlreiche Umstrukturierungen und Verbote gingen aus der Meji-Restauration hervor. Diese trafen besonders die Samurai sehr stark. Sie bekamen keine von der Regierung gezahlten Gelder mehr, verloren das Vorrecht, ihre Schwerter tragen zu dürfen und auch das Statussymbol ihrer speziellen Haarknoten wurden verboten. Die Revolte in der Provinz Satsuma geschah im Jahr 1877 unter der Leitung des einflussreichen Samurais Saigo Takamori. Mit großem Zuspruch der regionalen Bevölkerung konnte Saigo Takamori eine beachtliche Samurai-Armee gegen die Soldaten des Kaisers anführen. Doch seine Truppen wurden von Schlacht zu Schlacht weiter dezimiert. Schlussendlich starb Saigo Takamori im Kugelhagel des Feindes, woraufhin die letzten verbliebenen Samurai in einer finalen Schlacht ebenfalls getötet wurden. Auch in Last Samurai fallen Katsumotos Samurai unter Gewehrbeschuss in einer letzten Schlacht gegen die Truppen des Kaisers.
Am Ende von Last Samurai begibt sich Nathan Algren zum jungen Kaiser Mutsuhito. Dieser ist tatsächlich eine reale Person mit gleichem Namen gewesen. Bereits im Alter von 14 Jahren wurde Mutsuhito unter dem Titel Meji als Herrscher auf den Thron gesetzt. Nach ihm ist auch die Meji-Ära benannt.
Was haltet ihr von Last Samurai mit Tom Cruise? Wusstet ihr von den wahren Begebenheiten?