Mit dem Finale der 1. Staffel von Legion ging gestern auf FX die erste neue Serie des Jahres mit unglaublichem Suchtfaktor zu Ende. Dieser Umstand stellt uns natürlich vor eine große Frage: Wann und wie geht es mit der unkonventionellen Superhelden-Geschichte weiter, die lose auf den Comics des X-Men-Universums basiert? Wir haben uns im Netz umgeschaut und alle Infos, die wir finden konnten, in diesem Artikel für euch festgehalten.
Wann startet die 2. Staffel von Legion?
Die gute Nachricht zuerst: Legion wurde unlängst von FX verlängert, was bedeutet, dass wir definitiv eine 2. Staffel bekommen. Unklar ist bisher jedoch, wann und in welchem Umfang. Gegenüber The Hollywood Reporter äußerte sich Serienschöpfer Noah Hawley nach Ausstrahlung der finalen Episode wie folgt: "Unser Ziel ist es, das gleiche Ausstrahlungsdatum nächstes Jahr anzupeilen." Ob die Produktion jedoch wirklich so schnell vorankommt, darf durchaus hinterfragt werden - schließlich ist Noah Hawley bei FX ebenfalls für den Fortgang von Fargo verantwortlich, wo die 3. Staffel nun ebenfalls mit einer Verzögerung gegenüber den vorherigen Runde erst dieses Jahr im April startet.
Darüber hinaus hat sich FX in jüngerer Vergangenheit als dynamischer Sender erwiesen, was Weiterführungen erfolgreicher Serien angeht, und gewährte zum Beispiel Donald Glover mit der 2. Staffel von Atlanta eine kleine Verschnaufpause, die dem traditionellen Jahresrhythmus entsagt. Was die Episodenanzahl der 2. Staffel von Legion angeht, zeigt sich Noah Hawley optimistisch. Während die 1. Staffel schlanke acht Kapitel umfasste, dürfen wir uns im Rahmen der Fortsetzung auf zwei zusätzliche Folgen mit David Haller (Dan Stevens) freuen, womit wir bereits bei der nächsten Frage wären: Wie soll die Geschichte denn nun eigentlich weitergehen?
Wie geht die 2. Staffel von Legion weiter?
Achtung, ab hier folgen Spoiler zur 1. Staffel von Legion: Wer aufmerksam das Finale verfolgt und artig bis zum Ende des Abspanns sitzen geblieben ist, wird erschrocken festgestellt haben, dass aus dem ursprünglichen Happy End nichts geworden ist. Nicht nur hat der gemeingefährliche Shadow King (Aubrey Plaza) von Oliver Bird (Jemaine Clement) Besitz ergriffen. Nein, auch David befindet sich in einer überaus unvorteilhaften Lage, nämlich eingesperrt in eine winzige Drone, aus der es kein Entkommen gibt. War er den gesamten Verlauf der 1. Staffel in seinem eignen Kopf gefangen, findet er sich nun in einem weiteren Gefängnis wieder, das er dieses Mal allerdings nicht kontrollieren kann. Die 2. Staffel wird sicherlich beantworten, wie Syd (Rachel Keller) und Co. ihn dort wieder herausbekommen.
Neben dem Shadow King, der uns weiterhin als Gegenspieler erhalten bleiben, betont Noah Hawley im erwähnten THR-Bericht zudem, dass die 2. Staffel den Konflikt nach außen tragen wird, der sich während den ersten Episoden noch in Davids Innerem abspielte. Damit verbunden ist ebenfalls die Suche nach seinen Eltern. Wie jedes adoptierte Kind will David eines Tages erfahren, von wem er wirklich stammt und was alles in seiner Vergangenheit passiert ist. Er will herausfinden, welchen Zweck er in dieser Welt erfüllt oder erfüllen soll. Die Ankunft von Professor X dürfte also nur noch eine Frage der Zeit sein. Allerdings geht es hier nicht bloß um kreative Entscheidungen, sondern die Studios, die die Markenrechte besitzen, haben ebenfalls ein Wörtchen mitzureden, wenn die Integration von Charles Xavier das Thema der Serie wird.
Professor X, Patrick Stewart und der Bezug zur Comic-Vorlage
Wenngleich Patrick Stewart erst kürzlich in der Late Late Show with James Corden verlauten ließ, dass er gerne in seiner Paraderolle, die er inzwischen in fünf X-Men-Filmen verkörpert hat, zurückkehren würde, darf dies als unwahrscheinlich erachtet werden. Noah Hawaley hätte trotzdem nichts dagegen, ebenso wäre für ihn denkbar, dass James McAvoy, der Patrick Stewarts Part seit X-Men: Erste Entscheidung inne hat, Legion einen kurzen Besuch abstattet. Wie bereits geschrieben, geht es hier jedoch um Entscheidungen, die nicht in der Macht des Serienschöpfers liegen, sondern von den Verantwortlichen bei Marvel, 20th Century Fox und FX getroffen werden müssen. Was Comic Book Movies außerdem anmerkt, ist der Bezug zur zugrundeliegenden Comic-Vorlage, an der sich Legion bisher nur sehr vage orientiert.
Noah Halwey erklärt, dass es ihm wie schon bei Fargo, der Serien-Adaption des gleichnamigen Kultfilms der Coen-Brüder, darum geht, bereits etablierte Stoffe zu benutzen, um eine eigenständige Geschichte zu erzählen, die ihn persönlich interessiert. Dabei hat er jedoch nie vergessen, für die Fans, die mit der Materie vertraut sind, zahlreiche Details, Anspielungen und Verbindungen einzubauen. "Ich glaube nicht, dass sich die Serie jetzt plötzlich mit den Storylines aus den Comics beschäftigt. Aber vielleicht tauchen Ideen, Charaktere oder Bilder auf, die euch vertraut vorkommen könnten", schließt Noah Hawley seinen Ausblick auf die 2. Staffel von Legion ab. Wir dürfen also gespannt sein und uns überraschen lassen, was passiert, wenn sich David, Syd und der Rest des Teams irgendwann 2018 mit neuen Episoden auf FX bzw. in Deutschland wahrscheinlich auf FOX zurückmelden.
Was erwartet ihr euch von der 2. Staffel von Legion?