Leonard Nimoy feiert seinen 80.

26.03.2011 - 11:40 Uhr
Leonard Nimoy als Mister Spock
CBS
Leonard Nimoy als Mister Spock
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Möge er lange und glücklich leben! Heute feiert Leonard Nimoy, der Mann der Mister Spock war, seinen 80. Geburtstag. Wir gratulieren!

Erst vor ein paar Tagen haben wir seinem Kollegen und langjährigen Freund William Shatner gratuliert. Heute feiert Leonard Nimoy seinen Ehrentag. Vor achtzig Jahren wurde Leonard Nimoy in Boston geboren und wir gratulieren ihm deshalb recht herzlich zum Geburtstag! May he live long and prosper!

Der berühmte vulkanische Gruß war eine Idee von Leonard Nimoy, der sich durch die Segnungsgeste eines jüdischen Kohanim inspirieren ließ. Nimoy wuchs schließlich als Sohn orthodoxer Juden in Bosten auf, die als Immigranten aus der Ukraine in die USA gekommen waren. Damit teilte er seine Herkunft mit dem Kanadier William Shatner, an dessen Seite er in der Serie The Man from U.N.C.L.E. spielen sollte, bevor sich die beiden am Set von Raumschiff Enterprise wiedertreffen sollten. In der folgenreichen Serie gab Shatner den klassischen, leidenschaftlichen Helden, der die Frauen abkriegt und im richtigen Moment seinen freien Oberkörper präsentiert. Leonard Nimoy war sein Gegenstück, die Stimme der kalten, klaren Logik und diese Dynamik zwischen den beiden war einer der wesentlichen Gründe, warum Raumschiff Enterprise Generationen von Fernseh- und Kinozuschauern fesselte. Es war nicht nur Science Fiction, es waren in erster Linie auch die Charaktere!

Mister Spock ist vielleicht die spannendste Figur des ganzen Star Trek-Universums, denn sein Schicksal hat geradezu Shakespear’sche Ausmaße. Als Halb-Vulkanier, Halb-Mensch steht er zwischen den Völkern im ewigen Konflikt zwischen Logik und Gefühl. Gleichzeitig ist er auf der Enterprise ein Außenstehender, der das Verhalten der Menschen und insbesondere das seines Captains hinterfragt. Leonard Nimoy wurde in dieser Rolle zur Ikone und mit seinen Ohren, den Augenbrauen und seinem gesamten Gestus wohl noch mehr als seine Kollegen mit dem Star Trek-Alter Ego identifiziert. Der Identitätskonflikt, den er nach Ende der Serie mit sich herumschleppte, schlug sich in seinen zwei Autobiografien nieder: “I Am Not Spock” (1977) und “I Am Spock” (1995).

Auch wenn er zeitlebens im Schatten seiner Rolle stand, hat die Vita des Leonard Nimoy doch einige Produktivität vorzuweisen. In den 70ern studierte er Fotografie, eine Beschäftigung, der er bis heute nachgeht. Etwa zur selben Zeit begann er, Gedichtbände zu veröffentlichten. Als Regisseur war er für zwei der besten Star Trek-Filme verantwortlich, namentlich Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock und Star Trek IV – Zurück in die Gegenwart, bei denen er problemlos zwischen dem ganz großen Drama im dritten Teil und dem eher leichten Erzählton im vierten wechselte. Dass eine Star Trek-Regie gar nicht so leicht ist, bewies schließlich William Shatner selbst, der mit Star Trek V – Am Rande des Universums den schlechtesten Teil der Reihe unter seiner Führung als Captain Kirk ablieferte. Trotz seiner überaus erfolgreichen Regiearbeit Noch drei Männer, noch ein Baby, verlor Leonard Nimoy das Interesse an der Arbeit hinter der Filmkamera. Heute können wir ihn ab und zu in Fringe – Grenzfälle des FBI bewundern oder aber in einer Gastrolle hier und da (Star Trek, Die Simpsons). Für mich bleibt er aber immer Mister Spock, die Stimme der Logik, die in den richtigen Momenten dem Menschsein nachgibt. Happy Birthday, Leonard Nimoy!

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