Hier findet ihr ein Interview mit der Schauspielerin Katja Flint über ihren TV-Film Liebe und andere Gefahren, der am Montag um 20.15 Uhr im ZDF läuft. Sie spielt darin die Kellnerin Franziska Luginsland, die bei einem Klassentreffen unversehens auf ihre Jugendliebe Tom Sellier (Herbert Knaup) trifft. Sie verbringen eine leidenschaftliche Nacht. Doch dann wird Tom entführt und Franziska wird das Lösegeld überbringen. Sie hofft, dass Tom sie nicht noch einmal, wie bereits in der Jugend enttäuscht. Katja Flint spricht über ihre Rolle als Hobby-Ermittlerin Franziska Luginsland und über die Notwendigkeit von Klassentreffen.
Sie spielen bereits zum vierten Mal die Rolle der Franziska Luginsland. Was macht den besonderen Reiz dieser Figur aus?
Da sie keine professionelle Ermittlerin ist, sondern eigentlich immer aus dem Bauch heraus handelt, ist sie immer für die ein oder andere Überraschung gut. So wird es mir als Schauspielerin nie langweilig, in ihre Haut zu schlüpfen.
Welche Eigenschaften von Franziska fallen Ihnen besonders leicht zu spielen, welche fallen eher schwer?
Ich mag sowohl ihren verträumten Optimismus, ihre romantische Ader, ihr Einfühlungsvermögen als auch ihren Dickkopf, ihre Widerborstigkeit und ihre Streitlust. Diese sehr menschlichen und doch abwechslungsreichen Charaktereigenschaften spiele ich sehr gerne und kann nicht behaupten, dass es mir schwer fällt, zumal ich das Glück hatte, dass
der wunderbare Autor Friedrich Ani die Figur mitunter nach meinen Wünschen erfunden hat.
Gibt es Charakterzüge, die der Mensch Katja Flint mit der Filmfigur Franziska Luginsland gemeinsam hat?
Sie hat einiges von mir und noch einiges von Nina Grosse, der Regisseurin und Autorin dieser und anderer Folgen. Aber hauptsächlich ist sie einfach “Franziska Luginsland”.
Wie der Film “Liebe und andere Gefahren” zeigt, kann ein Klassentreffen das Leben völlig verändern, eine Jugendliebe wieder neu entflammen, schöne, aber auch schmerzhafte Erinnerungen aufleben lassen. Viele haben Angst davor und gehen deshalb lieber nicht zu Klassentreffen. Gehören Sie auch dazu?
1979 habe ich am Gymnasium Himmelsthür Abitur gemacht. Wir hatten vor kurzem – nach 30 Jahren – unser erstes Klassentreffen. Das war sehr lustig, ich würde jedem empfehlen, sich sowas nicht entgehen zu lassen. Eine Liebesgeschichte, wie Franziska, habe ich dort allerdings nicht aufgewärmt.
Eine aufgewärmte Liebe geht oft nicht gut … sagt zumindest ein altes Sprichwort. Haben Sie die gleiche Erfahrung gemacht?
Da habe ich wenig Erfahrung, obwohl auch mir kurze Rückfälle nach Trennungen passiert sind.
Für Tom Sellier (Herbert Knaup) begibt sich Franziska in große Gefahr und gerät sogar mit dem Gesetz in den Konflikt. Kann eine Liebe das wert sein?
Mit klarem Kopf würde man wohl sagen: Nein! Aber wie wir alle wissen kann die Liebe oder auch nur Verliebtheit den Blick auf die Welt verändern.
Wie würden Sie die Zusammenarbeit mit dem Kollegen Herbert Knaup beschreiben?
Herbert ist nicht nur ein toller, einfühlsamer Schauspieler. Er ist auch sehr herzlich und vor allem sehr witzig. Es ist immer ein Vergnügen, mit ihm zu drehen.
Diese Filmreihe ist entscheidend geprägt von Autorin und Regisseurin Nina Grosse. Was gefällt Ihnen besonders an ihrem Stil und ihrer Arbeitsweise am Set?
Sie ist leidenschaftlich und äußerst konzentriert. Nach einer langen Szene mit 8 bis 10 Schauspielern ist sie in der Lage, jedem, auch denen, die im Off spielen, detailliert Verbesserungsanweisungen zu geben. Sie ist fordernd und herausfordernd. Manch ein erfahrener Schauspieler wächst bei ihr über sich hinaus.
Franziska geht lange Zeit ohne einen Mann an ihrer Seite durchs Leben. So wie Millionen andere Frauen in Deutschland auch. Hat man es als Single oft leichter?
Fast jeder “Franziska Luginsland”-Film beginnt mit Franziskas Sehnsucht nach der großen Liebe, nur hat sie sie bis jetzt noch nicht gefunden. Ich glaube, viele Menschen – Männer und Frauen, Single oder nicht Single – können sich mit dieser Sehnsucht identifizieren.
Die Figur Franziska Luginsland hat unendlich viele Facetten. Können Sie sich vorstellen, diese Rolle noch in zehn Jahren zuspielen?
Wenn es den Zuschauern gefällt, mit großem Vergnügen.
Quelle: Mit Material von ZDF