Lincoln - Chancen als Bester Film & Voting

23.02.2013 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Kann Lincoln den Oscar als Bester Film gewinnen?
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Kann Lincoln den Oscar als Bester Film gewinnen?
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Eigentlich ist Lincoln der ideale Oscar-Kandidat. Das Biopic von Steven Spielberg geht mit den meisten Nominierungen ins Rennen, wurde von Kritikern und Zuschauern gefeiert und widmet sich einer amerikanischen Ikone.

Oberflächlich gesehen ist Lincoln von Steven Spielberg das prototypische Oscar-Futter. Ein dreifacher Oscar-Gewinner dreht einen Film über einen der am meisten verehrten Präsidenten der USA und das zu einem Zeitpunkt, in dem das Land politisch zutiefst gespalten ist. Der Oscar 2013 hätte Spielbergs Lincoln im Grunde zu Füßen liegen müssen. Neben Konkurrenten wie Django Unchained und Zero Dark Thirty wirkt Lincoln versöhnend, im Vergleich zu Argo aber auch seriös und geschmackvoll. Im Laufe der vergangenen Monate hat Lincoln trotzdem seine Oscar-Dynamik eingebüßt und steht kurz davor, den Preis für den Besten Film an den spannenden Geiselthriller abzutreten.

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Als Lincoln beim New York Film Festival im Oktober seine Überraschungspremiere feierte, war ein neuer Oscar-Favorit geboren. Die amerikanischen Kritiker zeigten sich begeistert und auch die Zuschauer statteten dem von Daniel Day-Lewis gespielten Abraham Lincoln einen Besuch ab. In dem Film bemüht sich der 16. Präsident der USA in mitten des Bürgerkriegs um die Abschaffung der Sklaverei. Das Drehbuch von Pulitzer-Preisträger Tony Kushner besteht vor allem aus langen Dialogen, in denen politische Strategien verhandelt werden. Trotzdem gelang es dem 150-Minüter, den verehrten Lincoln als Mensch und den demokratischen Prozess als fesselndes Drama voller Winkelzüge und Enttäuschungen darzustellen. An den Kinokassen spiegelte sich wider, dass Lincoln jenseits seiner Eigenschaften als Awards Bait ein Eigenleben entwickelt hatte. Im November startete der Oscar-Kandidat in den US-Kinos und spielte dort seitdem sagenhafte 176 Millionen Dollar ein, ein Ergebnis, das nach vergangenen Oscar-Biopics wie Die Queen, Capote, Aviator und Ray sowie vergleichbaren Spielberg-Werken (Gefährten, München) nicht zu erwarten war. Solche finanziellen Errungenschaften bleiben in der Regel auch der Academy nicht verborgen.

Dass Lincoln vielleicht doch nicht der große Oscar-Messias ist, den viele prognostizierten, deuteten die Kritikervereinigungen an. Lincoln gewann zwar Preise für Daniel Day-Lewis, Sally Field und Tony Kushner. Ob bei den Critics’ Choice Awards oder den Broadcast Film Critics Association Awards, den regionalen oder den landesweiten Vereinigungen: Lincoln ging im Bereich Bester Film meist leer aus, Drehbuchautor und Schauspieler nicht. Die Bekanntgabe der Nominierungen für den Oscar 2013 wendeten das Blatt kurzzeitig. In 12 Kategorien kann sich das Biopic Chancen ausrechnen, darunter drei Darsteller-Oscars und jener für das Beste adaptierte Drehbuch. Im Gegensatz zu Konkurrenten wie Argo, Django Unchained und Zero Dark Thirty darf sich Steven Spielberg über eine Regie-Nominierung freuen, normalerweise eine wichtige Voraussetzung für den zukünftigen Gewinner des Oscars für den Besten Film. Und trotzdem… ist die Luft irgendwie raus.

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In der heißen Phase der Oscar-Saison verstärkte sich der Trend, den die Kritikervereinigungen vorgaben. Die Golden Globes und BAFTAs verliehen Argo Preise für die Beste Regie und den Besten Film. Bei den Vereinigungen der Produzenten (PGA) und Regisseure (DGA) ging Lincoln ebenso leer aus. Die Verfechter des Biopics für den Preis als Bester Film verlassen sich derzeit primär auf Statistiken: In der Geschichte der Oscars konnten erst drei Filme in der wichtigsten Kategorie siegen, ohne mit einer Nominierung für die Beste Regie ins Rennen zu gehen. Der letzte war Miss Daisy und ihr Chauffeur 1989 und so mancher glaubt, dass Argo diese eherne Oscar-Statistik nicht korrigieren kann. Sollte die Academy den Oscar 2013 für Regie und Film an den selben Kandidaten verleihen, hat Lincoln fraglos die besten Chancen.

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