Macher der besten Star Trek-Serie hat eine Folge aus richtig miesem Grund verboten: So könnt ihr sie trotzdem sehen

07.11.2024 - 09:23 Uhr
Raumschiff Enterprise: Das nächste JahrhundertCBS
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Für viele Fans ist Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert die beste Star Trek-Serie überhaupt. Doch so progressiv sie auch gewesen sein wollte, gab es dennoch Themen, denen sie sich nicht widmete.

Nicht alle Folgen, die für eine Serie geschrieben werden, werden auch gedreht. Manchmal bleiben Ideen auf der Strecke, weil der Drehplan etwas anderes verlangt. Manchmal ist ein Thema so kontrovers, dass es unter den Machern keine Einigkeit gibt. Das ist bei Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert geschehen, das für die Moviepilot-Community die beste Star Trek-Serie ist.

Doch obwohl eine bestimmte Star Trek-Folge nie in der Serie erschienen ist, wurde sie Jahre später anders umgesetzt.

Star Trek wollte sich dem Thema AIDS widmen und zum Blutspenden aufrufen

Das Thema AIDS war in den USA lange ein Thema, dem die Menschen mit Angst begegneten. Vielleicht war es gerade deshalb auch eine Angelegenheit, der die Star Trek-Macher:innen Aufmerksamkeit zukommen lassen wollten. Zumindest laut Autor David Gerrold, der in einem Interview mit Trekmovie.com  eine Themen-Auflistung von Das nächste Jahrhundert-Produzent Rick Berman erwähnte. Darauf standen Geschichten, die in seiner Serie erzählt werden könnten.

Gerrold nahm sich des Themas AIDS an und verfasste eine Episode mit dem Titel Blood and Fire, in der die Crew der Enterprise auf ein anderes Raumschiff trifft, dessen Crew von Blutwürmern getötet wurde. Das Außenteam der Enterprise infiziert sich daraufhin mit den Würmern und zur Rettung sind Bluttransfusionen nötig. In dem Interview erklärte Gerrold die allegorische Verbindung der Episode zum Thema AIDS:

Diese Krankheit ist so schrecklich, dass wir niemanden von dem anderen Schiff retten dürfen, aber wir erfahren es erst, nachdem unser Außenteam bereits herübergebeamt wurde, also müssen wir es jetzt versuchen. In der Geschichte ging es also nicht so sehr um AIDS, sondern vielmehr um die Angst vor AIDS. Die Leute hatten aufgehört Blut zu spenden, weil sie so große Angst vor AIDS hatten.

Am Ende der Episode hätte sogar noch eine Nachricht erscheinen sollen, die darüber informiert, wie und wo man Blut spenden könnte.

Der Grund, warum die Folge nicht gedreht wurde, ist Homophobie

Laut Gerrold wollte er in dieser Folge außerdem ein offen schwules Paar unterbringen. Es sollte kein großes Thema der Folge sein, sondern einfach Erwähnung finden. Nur zwei Sätze wären ihnen gewidmet worden:

Wie lange seid ihr schon zusammen? Seit der Akademie?

Hauptverantwortlich für die Serien waren die beiden Produzenten Gene Roddenberry,
und Rick Berman – und beide hatten etwas gegen die Folge einzuwenden. Rick Berman war Gerrold zufolge sehr homophob und wollte keine Schwulen-Repräsentation in seiner Serie. Auch Roddenberrys Anwalt riet dazu, das queere Paar aus der Folge zu nehmen. Doch offenbar war das allein noch nicht genug. Die Folge wurde wieder und wieder umgeschrieben und letztendlich gar nicht umgesetzt. Zumindest nicht als Teil der offiziellen Star Trek-Serie.

So kam die Star Trek-Folge Blood and Fire doch noch zustande

Unter dem Titel Star Trek: New Voyages  wurde 2008 eine Webserie von Fans ins Leben gerufen. Diese widmet sich dem letzten Jahr der ursprünglichen Fünf-Jahres-Mission der Crew um Kirk, Spock und Co. In bisher zehn Episoden wurde die Geschichte weitererzählt. An einem Punkt traten die Macher:innen der Fanserie an Autor David Gerrold heran und baten um die Erlaubnis, seine gestrichene Folge Blood and Fire in ihrer Serie umsetzen zu dürfen – mit Erfolg.

https://www.youtube.com/watch?v=lwTHGQ8D6FY&ab_channel=startreknewvoyages

Gerrold gab nicht nur die Erlaubnis, dass die Folge für New Voyages umgeschrieben werden durfte, sondern beteiligte sich an der Umsetzung und führte am Ende sogar selbst Regie. Die 98-minütige Doppelfolge ist wie der Rest der Star Trek-Webserie unter anderem auf YouTube zu sehen.

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