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Marvel vs DC

03.02.2016 - 15:38 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Clash der Comicgiganten
Marvel, DC
Clash der Comicgiganten
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Der ultimative Clash der Giganten. Superheldenfilme dominieren heuer die Kinocharts und das Box-Office. Es vergeht kein Jahr, in dem kein Film der beiden großen Comicschmieden seinen Weg in die Kinosäle findet. Marvel hat mit seinem MCU dabei eine Duftmarke gesetzt, die das moderne Kino nachhaltig verändert hat. DC versucht nun nachzuziehen und die Cash Cow namens Superheldenfilm zu melken. Die Strategien der beiden Comicgiganten und eine Gegenüberstellung.
Marvel und das MCU (Marvel Cinematic Universe)

Mitte der 1990er Jahre erging es Marvel Comics nicht gut. Um das Tagesgeschäft am Laufen zu halten, wurden Filmrechte für einige namhafte Eigenproduktionen an andere Produktionsfirmen verkauft. So liegen bis heute die Rechte an den X-Men und den Fantastic Four bei 20th Century Fox, die von Spider Man teilweise noch immer bei Sony. Als man jedoch sah wie erfolgreich die Filme der eigenen Helden bei anderen Firmen laufen, stellte man sich die Frage: Warum machen wir das nicht selbst? Ab 2005 entschloss man sich mit Marvel Studios eigene Filme zu produzieren und es entwickelte sich eine Idee, die die Kinolandschaft bis heute geprägt hat. Die Rechte an Figuren wie Iron Man, dem Hulk, Thor und Captain America gingen an Marvel zurück und sollten die Basis für eigene Superheldenfilme werden. Doch damit nicht genug. Gleich von Anfang setzten sich Kevin Feige (Präsident von Marvel Studios) und sein Team das Ziel alle Helden zusammen in einen Film zu bringen. Der Weg zu den Avengers war geboren!

Damit ging Marvel ein großes Risiko ein. Erfreuten sich die Figuren zwar in der Comicgemeinschaft einer gewissen Sympathie, waren diese Superhelden in der breiten Öffentlichkeit jedoch weniger bekannt. Anders als solche Aushängeschilder wie Spider Man oder Batman und Superman bei der Konkurrenz DC. Trotzdem setzte man sich das Ziel des vernetzten Universums, in das alle Filme eingebettet sind und die später in einer Zusammenführung der Helden gipfeln sollte. Auch die Entscheidung nicht gerade die A-Liste an Schauspielern für die Rollen der Heroen zu engagieren, barg ein gewisses Risikopotenzial. Marvel machte jedoch aus vorher mäßig bekannten Schauspielern wie Robert Downey Jr., Chris Evans und Chris Hemsworth Superstars der Neuzeit. Und alles begann mit einem Film:

Iron Man – der Anfang

Als exzentrischer, aber genialer Milliardär, der sich selbst einen fliegenden Kampfanzug baut, setzte Marvel ein erstes Ausrufezeichen. Hätte dieser Film gefloppt, Marvel hätte wohl kaum das Imperium, das sie heute haben, aufbauen können. Robert Downey Jr. spielt die Figur des Tony Stark brillant und verleiht der Figur die nötige Coolness. Generell repräsentiert RDJ die Grundstimmung aller Marvel-Filme äußerst gut. Mit ordentlich Humor im Gepäck unterscheidet sich das MCU von den eher düster gehaltenen Geschichten der Konkurrenz. Dabei erntete Iron Man so gute Kritiken, dass man einen zweiten Teil noch in Phase 1 produzierte. Die Einführung der weiteren Charaktere folgte mit Der unglaubliche Hulk, Captain America: The First Avenger und Thor. All diese Filme dienten dem Zweck die Charaktere einzuführen und sie vorzustellen, um sie dann in einem gewaltigen Epos zusammenzubringen. Jede Phase des MCU schließt somit mit einer Zusammenführung der Helden ab. The Avengers stellten den Schlusspunkt für Phase 1. Danach wurde das Universum in Phase 2 durch Filme wie Iron Man 3, Thor: The Dark World, Captain America: The Return of the first Avenger und Guardians of the Galaxy erweitert. So werden nicht nur den Helden der Anfangszeit eigene Einzelabenteuer spendiert, sondern auch neue Charaktere eingeführt. So geschehen auch mit Ant Man oder später noch dem Black Panther oder Doctor Strange.

Gleichzeitig setzte Marvel mit dieser Idee eine Revolution der Kinofilme in Gange. So war die Idee der Zusammenführung mehrerer Charaktere einer Filmreihe in einen Film zwar keine Erfindung von Marvel, doch die Umsetzung und der Zeitpunkt diente als Katalysator für Hollywood. Danach unternahmen immer mehr Franchises die Umsetzung von großen Blockbustern, in denen mehrere große Hauptdarsteller zusammen auftreten. Filmreihen wie die X-Men Filme, Fast & Furious und nicht zuletzt DC mit der Justice League of America setzen den Trend fort, in einem Film so viele Hauptdarsteller wie möglich zu vereinen.

Die Verflechtung der Filme untereinander ist ein weiteres Merkmal des MCU. So findet sich in nahezu jedem Marvel Film ein Hinweis auf die Handlung anderer Filme des Universums. Für Fans ist es schon zu einem Volkssport geworden diese sogenannten Easter Eggs zu finden. Die berühmt berüchtigten Abspannszenen bieten darüber hinaus Einblicke in die weitere Entwicklung der Reihe. Ist der Saal bei anderen Filmen bereits leer, bleiben echte Marvel-Fans bis zum Ende des Abspanns sitzen. Ein weiteres Merkmal, das den Wiedererkennungswert der Filme stärkt.

Die Filme des MCU werden teilweise von Kritikern gelobt, von Fans vergöttert. Die Qualität und Beliebtheit der Filme des Comicgiganten schlagen sich auch im Box Office nieder. 2014 überholte das Marvel Cinematic Universe das Harry Potter-Franchise als erfolgreichste Filmreihe der Welt. Mit den Einnahmen aus Captain America 2 setzte man sich auf den Thron der Kinoeinnahmen. Die gesamt erzielten Einnahmen von 9,08 Milliarden US-Dollar sind bisher unerreicht (Stand: Januar 2016). Die Zauberei-Franchise schläft jedoch nicht und schickt mit Fantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind einen weiteren Ableger des Universums ins Rennen. Ob man damit Marvel die Krone entreißen kann, lässt sich bezweifeln, denn bis 2020 sind bereits 11 weitere Filme des MCU in Planung.

TV-Serien

Das MCU ist auf der großen Leinwand also unheimlich erfolgreich, doch dort hört die Reichweite nicht auf. Ebenfalls in das vernetzte Universum integriert, sind die TV-Produktionen der Marvel Studios. Angefangen mit der Fernsehserie Agents of S.H.I.E.L.D. wird das Franchise auch auf der kleinen Leinwand erweitert. Dazu kommen Produktionen wie Agent Carter, in der die Figur aus Captain America weiter ausgebaut wird, Daredevil über den blinden Rechtsanwalt/ Verbrechensbekämpfer und Jessica Jones, die 2016 ihre Screentime bekommen wird. Hiermit wird das Universum immer weiter ausgestaltet und bleibt trotzdem in sich geschlossen. Interessant wird es sein zu sehen, ob die beliebten Figuren aus den Serien eventuell auch in etwaige Kinofilme integriert werden, z.B. in einem der Infinity War Filme der Avengers.


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