Maulkorb für Wolverine

22.04.2009 - 09:30 Uhr
Hugh Jackman als Wolverine
20th Century Fox
Hugh Jackman als Wolverine
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Fox verlangt bei Pressevorführungen eine neue Sperrfrist-Erklärung von den Journalisten.

Nachdem bereits Anfang April eine unfertige Version durchs Internet spukte und auf diversen Online-Tauschbörsen gehandelt wurde, gerät der Filmstart von Wolverine: Weg des Kriegers nun erneut in schlechtes Licht. Dass sich Journalisten bei der Pressevorführung verpflichten, ihre Kritik bzw. ihren Artikel bis zum Filmstart am 27. Aril aufzusparen, daran haben sich die meisten Pressevertreter schon gewöhnt, auch wenn das in der Regel nichts Gutes über die Qualität des Films verheißt. Doch dass sie neuerdings die “eigene Meinung” auch nicht in Foren, Blogs, Webseiten “und/oder an Dritte” weitergeben dürfen, ist neu.

Damit erreicht die Maulkorb-Strategie der Verleiher eine neue Stufe, mit der auch auf irgendwelchen Foren dahingepostete Kommentare wie “Der Film ist Sch …” oder ähnliches untersagt werden sollen. Nimmt der Journalist die Sperrfrist ernst, dürfte er, je nach Lesart der kompliziert formulierten Erklärung, nicht einmal seiner Freundin oder dem Nachbarn seine Meinung zum Film stecken. Doch zielt diese Regelung vor allem auf die neuen Medien, auf Online-Foren wie Twitter, Facebook, diverse Chatrooms und eben moviepilot, deren Bedeutung für die Meinungsbildung von den großen Verleihern längst erkannt wird und so in die Schranken gewiesen werden soll.

Nach dem Debakel um die Vorab-Version von Wolverine: Weg des Kriegers im Internet, bedeutet nun diese strikte Sperrfrist-Erklärung durch den Verleiher 20th Century Fox wiederum nichts Gutes für den Start des von der Fangemeinde heiß erwarteten Blockbusters. Bisherige Erfahrungen haben gezeigt, dass ein solches Gebaren in der Regel einen schlechten Film zu guten Besucherzahlen am Startwochenende verhelfen will. Eigentlich funktionieren solche Sperrfristen sowieso nur bedingt: Per Mundpropaganda wird sich schnell herumsprechen, ob der Film gut oder schlecht ist.

Ohne irgendjemanden zu Nahe treten zu wollen, handelt es sich wohl, um einen eher uninteressanten Streifen. Die ganzen Querelen um den Film deuten es jedenfalls an. Das sage ich ohne den Film in irgendeiner Version gesehen oder eine Erklärung unterschrieben zu haben, lasse mich aber gern von Gegenteil überzeugen.

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