Max Linder - Eine Doku über Charlie Chaplins Mentor

05.06.2013 - 19:01 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Max Lindner in Seven Years Bad Luck
Max Linder Productions
Max Lindner in Seven Years Bad Luck
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Der Name Max Lindner ist heutzutage wahrscheinlich den wenigsten Menschen ein Begriff. Anders verhielt es sich in der Hochzeit des Stummfilms, als der Filmemacher und Schauspieler Größen wie Charlie Chaplin inspirierte.

Heute zeigt arte erstmals die Dokumentation Max Linder – Mein Vater, der Filmstar über Maud Linder, die Tochter des Stummfilmstars Max Linder. Diese war erst 15 Monate alt, als ihr Vater erst seine Ehefrau und Maudes Mutter und anschließend sich selbst umbrachte. Erst im Alter von 18 Jahren erfuhr seine Tochter, dass ihr Vater einst ein erfolgreicher und bekannter Filmstar und Meister des Stummfilmes gewesen war. Ab diesem Zeitpunkt widmete sich Maude Linder ihr Leben dem Werk ihres Vaters, dessen Filme und Sketche mittlerweile in Vergessenheit geraten waren. Nach und nach sammelte und recherchierte sie das Lebenswerk von Max Lindner und schnitt daraus im Jahre 1963 ihre erste Filmcollage namens In Gesellschaft Max Linders.

Insgesamt rettet und restauriert Maude Linder ungefähr 100 Filme ihres Vaters. Später erschien außerdem Der Mann mit dem seidenen Hut, der ebenfalls das Werk Max Linders zeigen sollte. Die fast einstündige Dokumentation von Jean-Michel Meurice zeigt nicht nur das Leben und Wirken von Maude Linder, sondern illustriert mit zahlreichen Szenen und Zeichentricksequenzen das äußerst moderne und interessante Schaffen des Filmemachers. Der Zuschauer wird in das Leben und Werk des längst vergessenen Stummfilmkünstlers eingeführt und lernt zu verstehen, warum Max Linder als Erfinder der leichten Komödie gilt und warum ihn Charlie Chaplin als seinen Mentoren bezeichnete.

Max Linder tauchte erstmal im Jahre 1907 auf der Bildfläche der Filmwelt auf. Als Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller gleichzeitig drehte er kurze Szenen und Sketche, die gut beim Publikum ankommen und in schnell zu einem der größten Stars in Hollywood machen. Im Jahre 1911 kennt die ganze Welt den Namen Max Linder, der heute als Vorbild für Stars wie Harold Lloyd, Charlie Chaplin und Buster Keaton gilt. Trotz seiner witzigen Filme und unterhaltsamen Komödien sieht es in dem Menschen Max Linder allerdings anders aus. Er ist depressiv, krankhaft eifersüchtig und macht immer wieder schwerwiegende Schaffenskrisen durch. Trotz seiner jungen Familie und seinem beruflichen Erfolg ist er nicht glücklich und vergiftet im Jahre 1925 erst seine Frau und anschließend sich selbst. In Max Linder – mein Vater, der Filmstar bekommt der Zuschauer einen Einblick in Linders filmisches Schaffen und kann in die längst vergangene Welt des Hollywoods der Zwanziger Jahre eintauchen.

Was: Max Linder – Mein Vater, der Filmstar
Wann: 21:50 Uhr
Wo: arte

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