Das Kinojahr 2014 war insofern ein besonderes für mich, da ich eigentlich abseits der Berlinale kaum im Kino war. Von den bisher 43 Filmen, die ich im Jahre 2014 in Lichtspielhäusern unserer Hauptstadt gesehen habe, liefen 37 im Rahmen der diversen Berlinale-Kategorien. Also innerhalb von 9 Tagen. Die restlichen 6 Filme verteilen sich auf 10,5 Monate.
Aber
warum war ich so selten im Kino? Naja, ganz einfach: Im November 2013
kamen meine zwei Zwillingsmädchen zur Welt. (Kleine Quizfrage am Rande: Welche Namen könnte man zwei Mädchen geben? Wer errät`s?) Und die zwei Süßen halten
uns, wie ihr euch sicher denken könnt, ganz schön auf Trapp. Da bleibt
wenig Zeit... DVDs am Abend gehen natürlich schonmal, wenn die zwei
schlafen, aber Kino konnte ich mir nur selten gönnen. Leider! Oder
vielleicht auch nicht, denn so toll fand ich die Filmauswahl 2014 jetzt
nicht. Der unsägliche 3D-Hype geht mir beispielsweise tierisch auf den Keks. Da machen mir Unterhaltungsfilme erst recht keinen Spass mehr. Trotzdem
fehlen mir die Kinogänge manchmal, aber das wird in den nächsten Jahren
sicherlich auch wieder mehr möglich sein.. Aber kommen wir mal besser zu den 7 Fragen.
1. Mein Kinojahr 2014 in einem Wort!
VERNACHLÄSSIGBAR. Wie eigentlich schon die letzten Jahre auch. Es gibt abseits der Filmfestivals einfach kaum noch wirklich herausragende Filme in unseren Kinos. Die meisten schaffen sie es erst garnicht nach Deutschland. Ich fürchte, mein Lieblingsfilm 2014 wird dieses Schicksal auch leider ereilen.
2. Niemand hat mich dieses Jahr im Kino positiv überrascht.
Im Gegenteil! Selbst die neuesten Werke der Topregisseure konnten mich in letzter Zeit nur noch mäßig begeistern. Ich denke da in Bezug auf 2014 in erster Linie an Lars von Trier und sein "Nymphomaniac"-Doppelpack. Und die gehypten Filme ("Snowpiercer", "Interstellar", "Guardians of the Galaxy", "Nightcrawler" etc.) fand ich größtenteils auch nur okay. Mehr leider nicht... Ein Film der mich am ehesten noch positiv überrascht hat ist der philippinische "Quick Change". Der Film hat mir wirklich gefallen. Das schräg-trashig-traurige Transgender-Märchen war zunächst super übertrieben, später dann eher dramatisch. Die Hauptfigur Dorina hab ich irgendwie ins Herz geschlossen...
3. Was war mein geilstes/coolstes/groteskestes Kinoerlebnis dieses Jahr?
Da gibt es eigentlich zwei Ereignisse zu benennen. Und eigentlich hat nur das erste direkt etwas mit Kino zu tun. Ich war bei der Premierenveranstaltung von "Someone You Love". Da Darstellerin Trine Dyrholm, die ich übrigens unglaublich gern mag, dieses Jahr in der Berlinale-Jury war, find ich mich unerwarteterweise mit fast sämtlichen Jury-Mitglieder im Saal wieder, die ihre Kollegin wohl gerne unterstützen wollten. Beispielsweise gab’s da Christoph Waltz, Michel Gondry und mein Lieblingsschauspieler Tony Leung. Tony mal persönlich zu sehen, war schon irgendwie cool. Ich bin jetzt überhaupt nicht der promigeile Typ, aber seinen Lieblingsschauspieler zu sehen hat schon was.
Auch bei meinem zweiten Erlebnis habe ich ein langjähriges Idol von mir getroffen. Neben dem Kino ist mein zweites Hobby Basketball. Ob nun selbst oder im Fernsehen. Basketball ist in jeder Hinsicht mein Sport und „König“ Fussball kann mich mal am A**** lecken. (Äh, sorry.) Jedenfalls war ich mit ehemaligen Arbeitskollegen zu "Guardians of the Galaxy" im CineStar Potsdamer Platz verabredet (und das obwohl ich 3D hasse). Gleichzeitig befand sich meine Lieblingsmannschaft, die San Antonio Spurs , in der Stadt, um am nächsten Tag gegen Alba Berlin ein Testspiel zu bestreiten (was sie übrigens sensationell mit einem Pünktchen Differenz verloren und mich in eine mittelschwere Sinnkrise stürzten ;) ). Die Spieler der Spurs waren im Ritz Carlton untergebracht, also unweit vom CineStar entfernt. Nichts ahnend schlendere ich also Richtung Kino, plötzlich läuft mir Manu Ginóbili über den Weg. Der Argentinier ist einer meiner Lieblingsspieler innerhalb meiner Lieblingsmannschaft. Angequatsch habe ich ihn jedoch nicht, da bin ich einfach nicht der Typ für.
4. Auf einer Skala von 1 (Wäh!) bis 10 (Wuhu!) - wie toll war das Kinojahr 2014?
Puh, schwierig. Ich vergebe mal gutgemeinte 7 Punkte, da auf der Berlinale ja tatsächlich wieder eine Menge wirklich guter Filme lief.
5. Bei "The Shape of Night“ hab ich Lust auf mehr Filme von Noboru Nakamura bekommen.
Klar, der japanische Film stammt aus dem Jahre 1963, aber ich sah ihn dieses Jahr im Kino, was ihn für mich für diese Frage durchaus qualifiziert. "The Shape of Night“ hat mir tatsächlich ziemlich gut gefallen, was ich jedoch nicht uneingeschränkt über "Home Sweet Home" (trotz Auftritten von Keiji Sada und Chishû Ryû) und "When It Rains, It Pours" sagen kann, die ebenfalls auf der Berlinale gezeigt wurden. Aber offensichtlich hat Herr Nakamura auch durchaus starke Filme gedreht, wie mir "The Shape of Night“ bewies. Ich bin gespannt, was sich da so alles noch entdecken läßt.
6. Bei welchem Kinofilm bin ich dieses Jahr vom Sessel gefallen/eingeschlafen/hab geknutscht?
Vom Sessel gefallen bin ich noch nie, eingeschlafen bin ich vielleicht höchstens aufgrund einer gewissen Müdigkeit, die mit dem Schlafrythmus meiner Kinder zusammenhängen könnte, und geknutsch habe ich auch nicht.
Erwähnenswert wäre an dieser Stelle vielleicht "Nightcrawler“. Es war nämlich der erste gemeinsame Kinobesuch mit meiner Frau seit der Geburt der Kinder. Das alles an meinem Geburtstag. Eine Freundin übernahm für uns das Babysitten. So schwungen wir uns auf die Räder und fuhren zum nächstgelegenen CineStar am Treptower Park. Ein Kino, das ich sonst eher meide, aber es musste ja möglichst schnell gehen, falls irgendwas passiert (was natürlich nicht der Fall war, klar). So durfte ich "Nightcrawler“ nur in einer synchronisierten Fassung sehen. Jake Gyllenhaals Leistung konnte ich jedoch absolut wertschätzen. Aber zurück zur Frage: Wahrscheinlich gab es auch mal einen Kuss im Kino. Naja, aufregender wird’s wohl nicht...
7. Welcher ist mein Lieblingsfilm 2014?
Mein Lieblingsfilm 2014 war "Forma“, das Erstlingswerk von Ayumi Sakamoto. Der japanische Film war einfach nur genial, brilliant, faszinierend, erschreckend und fordernd. Klar, nicht jedermans Sache, aber ich war begeistert. Detaillierter bin ich natürlich bereits in meinem Kommentar zu "Forma" eingegangen. Auch sehr gut fand ich "Aloft" von Claudia Llosa und "The Little House" von Yôji Yamada.
8. Zugabe: Welche Filme habe ich 2014 leider verpasst?
Da ist wohl eine Menge dabei. "Under the Skin" habe ich leider nicht im Kino gesehen. Aber immerhin auf DVD inzwischen und ich fand den Film wirklich super. Auch verpasst habe ich "Phoenix" von Christian Petzold, "Gone Girl" von David Fincher oder "Nebraska" von Alexander Payne. Die letzten drei habe ich bisher auch noch nicht nachholen können.
So, das soll es erstmal gewesen sein. Diese Suppe hatte mir übrigens der gute Hornblower eingebrockt. Natürlich war ich da überhaupt nicht sauer drüber, wie er vermutete. Eigentlich hat es mir sogar Spass gemacht (habe sozusagen die Suppe genüsslich ausgelöffelt, um im Bild zu bleiben), und nebenbei habe ich meinen ersten Blogeintrag. Ich bin gespannt, ob da in Zukunft noch weitere hinzukommen. Ich werde an dieser Stelle niemandem das ominöse Stöckchen zuwerfen. Aber vielleicht fühlt sich ja jemand angesprochen, den vielleicht niemand auffordert, aber trotzdem gerne diese Möglichkeit einmal ausprobieren möchte. Nur Mut...
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