So, vorab - In dieser bescheidenen, kleinen Liste werden schlichtweg meine persönlichen, also meine eigenen Lieblingscharaktere reingenommen. Demzufolge wird hier auch kein Charakter einer Serie auftauchen, die an und für sich völlig genial sein mag, mit der ich hingegen nichts anfangen kann oder die Serie noch nicht kenne. Das heißt, dass hier niemand aus The Walking Dead oder Supernatural auftauchen wird, und daher betone ich hier noch einmal: Das ist meine eigene Meinung, und keine Proklamation, die die folgenden Charaktere als die besten Charaktere aller Zeiten betitelt. Damit ist dies vom Tisch und ich kann in Ruhe beginnen. [Spoiler werden immer vorher angekündigt, allerdings nur jene, die storyrelevant für die entsprechende Serie sind.]
Jeder Platz ließe sich mit den anderen austauschen, denn wie es bei Rankings so ist, kann man keine feste Reihenfolge festlegen (Abgesehen von meinem Platz 1, dieser bleibt mein Platz 1). Ich habe mich beim Zusammenstellen darum bemüht, eine Serie nur einmal in dieser Liste vorkommen zu lassen, weshalb es mir bei Breaking Bad (Ja, kommt natürlich auch vor) äußerst schwierig machte, meinen Lieblingscharakter so festzulegen.
Bemerkung am Rande: Ja, hier kommt auch Game of Thrones vor (Das sollte nicht unbedingt schockierend sein) und ja, dieser Charakter wird auch vielen zuwider sein, wenn ich diesen persönlich als "den besten aus der Serie" betitel. Doch - siehe oben! Außerdem muss ich sogar bedauern, dass es nur Männer in diese Liste geschafft haben, und ich muss gewiss zugeben, dass mich dies selbst schockiert hat. Woran es liegt? In den meisten Fällen übernehmen die Frauen leider sehr nervige Rollen, man denke an Breaking Bad und The Walking Dead. Also dann.
10. Randy Marsh (South Park)
Dieser Typ hat einen totalen Schuss, und obwohl ich von all meinen präferierten Serien eine Menge Charaktere auswählen konnte, hat es doch Stans Vater geschafft, hier aufzutauchen. Woran liegt das? Nun, vor allem daran, dass die lustigsten Folgen der Serie mit ihm zusammenhängen, und entgegen allen anderen Charakteren ist Randy keineswegs ein Kackbohn. Er schafft es immer wieder, unvorhergesehen eine Wendung in eine Folge zu bringen, und dies bewerkstelligt er entweder, indem er seinem Sohn die hohe musikalische Kunst des Billy Ray Cyrus näherbringen möchte oder urplötzlich vor dem Fernseher ist und den Drachen doch beinahe erwischt hätte. Das Glanzstück aus South Park in meinen Augen, und immer wieder für einen ordentlichen Lacher gut, und das, obwohl man die Folgen schon kennt.
9. Kevin (Shameless)
Noch so einer, der im Kopf einfach nur Panne ist. Für viele sind hier die Gallaghers selbst, Mickey oder Steve/Jimmy wahrscheinlich passender, doch muss ich zugestehen, dass ich in der amerikanischen Version von "Shameless" stets Kevin bevorzugte. Der Grund ist ähnlich wie bei Randy, und bevor ich hier meine liebsten Momente runterrede, kann ich ihn nur aus dem Grund feiern, dass er (Spoiler) die Mutter seiner Frau schwängert, weil diese partout nicht schwanger werden konnte, wobei sich am Ende herausstellt, dass sie ja doch mit Drillingen schwanger ist. Der Otto-Normal-Mensch würde einen Schlag kriegen oder sich nicht dafür interessieren, doch Kev? Kev posaunt durch das Krankenhaus: "Ich habe einen magischen Penis!"
8. Heinrich VIII. (Die Tudors)
Ja, auch er hat es in die Liste geschafft, wobei sich hier weniger von Lieblingscharakter reden lässt, als von seiner schauspielerischen Brillanz wie auch hervorragenden Rolle in dieser Serie war. Die Tudors hat mich schon immer beeindruckt, und Jonathan Rhys Meyers trägt diese Serie mit Bravour, sodass ich ihn auch als einen meiner Lieblingscharaktere sehe, obwohl es sich nicht wirklich geziemt bei diesem historischen Thema. Ich finde die Geschichte rund um den König von England seinerzeit sehr interessant, und die Serie macht ihn leibhaftig und ertastbar. Die politischen Intrigen lassen einen doch sehr an "Game of Thrones" erinnern, und wenn man sich Heinrich/Henry ansieht, wie er Frauen begehrt, und wie weit er gehen würde, um sie sich zu Eigen zu machen, wird man doch gewiss in dieses historische Drama gesogen. Sehr schön anzusehen und meine wärmste Empfehlung sei an dieser Stelle ausgesprochen.
7. Der Hausmeister (Scrubs - Die Anfänger)
Improvisation auf ihrem Gipfel. Zumindest dachten sich dies die Machter von Scrubs nach den ersten paar Staffeln, da der Hausmeister eigenständig den ohnehin schon phänomenalen Humor der Serie um ein Vielfaches erweitert hat. Man stelle sich ein Script vor, in dem steht: Der Hausmeister: "Und dann kommt etwas Lustiges." An dieser Stelle könnte ich den ganzen Cast nennen, denn natürlich sind auch Dr. Cox, Elliot, Carla, J.D., Turk und Dr. Kelso allesamt geniale Charaktere, meine Wahl bekommt hingegen der Hausmeister. Wunderbar!
6. Stannis Baratheon (Game of Thrones)
Die Kinnladen dürfen nun wieder geschlossen werden. Ja, für mich war gewiss der gute Stannis das Highlight, und dies, obwohl ich in den ersten paar Staffeln mit ihm Schwierigkeiten hatte, mich mit seiner Rolle anzufreunden. Ansonsten wäre hier der Mann ohne Gesicht, Lord Kommandant Mormont oder Tyrion gelandet. (Spoiler) Doch war es die Szene mit ihm und der Tochter, die er verbrannte, die mich am meisten aus der gesamten Serie gekriegt hat. Der Moment, in dem er in das Kamerabild trat, mit dem Ausdruck eines toten Mannes hat in meinen Augen jedwede schauspielerische Leistung seiner Kollegen überboten. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass Stephen Dillane der Serie nicht so viel abgewinnen konnte wie es die Fans tun. Nachdem ich auch mit den Büchern angefangen habe, fiel mir auf, dass er seinen Charakter gut verkörpert hat, eben diese eher sture und apathische Art und Weise. Nicht zuletzt dieses grandiose Zusammenspiel mit Lady Melisandre, die sich Stück für Stück in seine Psyche schleicht, sodass er in einen Konflikt zwischen dem Regieren eines Königreichs und der Liebe zu seiner Familie gerät. Ein schockierendes Ende hat es allemal genommen. Ich bin dennoch schon sehr gespannt darauf, wie sich seine Rolle im Buch weiterentwickeln wird.
5. Martin Hart und Rust Cohle (True Detective)
Die beiden müssen zusammengenommen werden, denn es ist eine fantastische Synergie vor der Kamera, die Woody Harrelson und Matthew McConaughey abliefern. Ich kann sehr gut verstehen, weshalb einige Personen mit der Serie nicht viel anfangen können, die Handlung ist auch nicht besonders leicht zu verfolgen und auch sehr langatmig, doch lässt sich keineswegs bestreiten, dass die beiden Detectives zweifelsohne Figuren sind, die nicht besser hätten besetzt werden können. Harrelson spielt einen Vater, und zeigt all seinen Frust, Freude und hat zwar eine schlichte, aber fantastisch verkörperte Moral; bei McConaughey ist es schon beinahe das genaue Gegenteil, denn auch er spielt mit einem starrsinnigem Blick eine sehr ansehnliche Soziopathie, während er eine sehr interessante Philosophie von Leben und Tod sowie den Wert des Menschen zur Schau stellt. Die beiden in einem Fall zu sehen, während sich das Privatleben vermischt, wird mir immer im Gedächtnis bleiben, daher kommt auch die Platzierung.
4. Gustavo "Gus" Fring (Breaking Bad)
Der Hähnchenmann, und was für ein Hähnchenmann, denn obwohl ich sehr mit mir ringen musste, ob ich hier Gus, Saul oder Walter selbst nehme, musste ich doch rückblickend feststellen, dass er eine herausragende Figur spielt. (Spoiler:) Denn alleine aufgrund des stillschweigenden Mordes an einer Person, während er sich gemächlich mit einem Schutzanzug ankleidet und diesen anschließend wieder auszieht, hat man Schwierigkeiten, nicht in einen leichten Schock zu verfallen. Dies dachten Walter und Jesse wohl auch. Schließlich mit den einfachen Worten "Get Back To Work" davonzugehen, hat diesen Charakter äußerst einprägsam gemacht, doch nicht zuletzt geschah dies auch aufgrund der zweiten Hälfte der vierten Staffel. Ich könnte so viel über ihn erzählen, wie sehr mich diese Rolle beeindruckt hat. Ganz großes Kino.
3. Prinz Zuko und General Iroh (Avatar - Der Herr der Elemente)
Diese beiden muss man einfach zusammenzählen, denn gerade dieses Verhältnis macht sowohl Zuko als auch Iroh zu genialen Charakteren. (Spoiler:) Character Development, in ganz hoher Manier, wie Zuko sich über die gesamte Serie hinweg entwickelt hat, Tiefpunkte erfahren hat und schließlich seinen lang ersehnten Platz an der Seite seines Vaters Ozai einnehmen konnte, nur um zu realisieren, dass es stets sein Onkel Iroh war, der sein wirklicher Vater gewesen ist und dieser ihn, obwohl er nur sein Neffe war, geliebt hat wie den Sohn, den er einst verlor. Dann ist es noch Iroh selbst, der in einer Kinderserie ein so enormes Maß an Weisheit vermittelt, so lustig ist, sodass man sich schwerlich vorstellen kann, dass er einst ein hoher General der Feuernation war. Der Verlust des eigenen Kindes, der Verrat durch seinen Neffen, die Zeit im Gefängnis - und schließlich finden die beiden (wie man im Header sieht) wieder zusammen. Wundervoll, Chapeau, Nickelodeon.
2. Der Doctor (Doctor Who)
Zuerst wollte ich mich nur auf den zehnten Doctor, David Tennant, beschränken, weil dieser immer mein persönlicher Favorit gewesen ist. Des Weiteren sind mir die ersten Acht unbekannt, zumal ich nur die Neuauflage gesehen habe. Doch ist es stets der eine Doctor, von jeder Inkarnation so brillant gespielt, sei es Eccleston, Tennant, Smith oder neuerdings eben Capaldi, sodass jeder seine eigenen Vorzüge besitzt und es sehr anschaulich repräsentiert, dass jeder Doctor eine eigene Persönlichkeit besitzt. England hat mit dieser Serie einen Meilenstein geschaffen, der hoffentlich noch lange fortgeführt wird, natürlich wird es schwierig, die Qualität zu halten, doch konnte Heaven Sent am Ende der neunten Staffel beweisen, dass noch sehr viel möglich ist. Brillanter Charakter mit unendlichen Facetten.
1. Johann Liebert (Monster)
Wer mich kennt, wusste, dass genau diese Person an dieser Stelle steht, nicht zuletzt deswegen, weil er auch mein Profilbild ziert. Johann Liebert, jetzt, wo ich hier angelangt bin, fehlen mir schon fast die Worte für diesen brillanten Charakter eines für mich unerreichten Meisterwerkes. In vielen Serien und Filmen sieht man vergebliche Versuche, einen wahnsinnigen Psychopathen zu erschaffen, doch seit "Monster" sind mir sämtliche Psychos äußerst suspekt, denn wie Johann über das Leben denkt und wie er als Antagonist agiert fasst diesen Begriff in der Definition zusammen, die sie auch bedeutet. Da kann im Animebereich kein Light Yagami oder Teru Mikami (Death Note) und allem voran keine Yuno (Mirai Nikki) mithalten, nicht in meinen Augen. Johanns Intelligenz und Weisheit hat sich bei mir eingeprägt, und Monster hat mein Leben verändert, und obwohl dies der Gipfel der Subjektivität ist, kann ich diesen Charakter nur als eine der besten Serienfiguren aller Zeiten betiteln und verteidigen.