Wer ist eigentlich Jasper? Diese Frage ist derzeit noch legitim – zumindest für all jene, die nicht Stammzuschauer der weltweit erfolgreichsten Videocommunity sind. Denn Jasper wurde durch seine Videos auf YouTube bekannt. Eigentlich wollte der junge Musiker seine Werke nur Freunden zugänglich machen, die in anderen Städten wohnten und stellte seine Songs deswegen online.
Zu seiner Überraschung fand die Musik aber auch weit über den Freundeskreis hinaus großen Anklang. Über zwei Millionen Aufrufe hat alleine sein beliebtestes Lied, der “HDL-Song” vorzuweisen. Darin rechnete er mit seinen Altersgenossen und deren Chatsprache ab, die bisweilen sogar ins reale Leben überschwappte. Seine Hörer, von denen viele sicher selbst das eine oder andere LOL verwenden, erkannten die Ironie und waren begeistert. Der HDL-Song ging durch die Blogosphäre und machte neugierig, sich auch mal die restlichen Lieder von Jasper anzuhören.
Von humorvollen Lobgesängen auf seine Freundin Lioba, die über ein “adipöses Herz” verfügt, der Bestandsaufnahme “Neidlos”, in der der 23jährige die rasenden Veränderungen des digitalen Zeitalters beschreibt (“Als ich so alt war wie du, haben wir noch Video gesehen, als ich so alt war wie du da gabs noch keine DVD”), Liedern über die Flucht eines Meerschweinchens bis hin zu ernsthaften Liebesliedern – Jaspers Palette ist breit gefächert. Das griffige Schlagwort Liedermacher 2.0 mit dem er derzeit vermarktet wird, trifft es allerdings nur bedingt. Denn auch wenn er über YouTube bekannt wurde: Jasper ist weder Vlogger noch Technik-Geek, sondern ein junger Musiker, der ganz altmodisch auf eingängige Melodien und handgemachten Sound setzt.
Der Erfolg bei YouTube ist dennoch keine schlechte Voraussetzung für eine ganz reale Karriere. Das unabhängig produzierte Album “Neidlos” ist seit Mitte Mai bei Sony erschienen und Jasper tourt seit Anfang Juni durch Clubs in ganz Deutschland und verdient sich dort im ganz realen Leben seine musikalischen Sporen – denn bei aller virtuellen Begeisterung, ersetzt das Netz ein echtes Publikum vor der Bühne nie ganz.
Zwischen zwei Auftritten haben wir Jasper mal kurz mit in die Videothek geschleppt, um zu erfahren, was ihm im Kino und an Filmen so gefällt, wenn er gerade keine Musik macht. Dabei verriet er uns, warum er Crank krank findet (aber trotzdem mag), welche Musikfilme ihm Spaß machen, was ihn an Waltz with Bashir beeindruckt hat und wieso er vor Bambi die Flucht ergreift.
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Wer mehr über Jaspers Filmgeschmack wissen möchte, der kann sich sein Profil bei uns hier anschauen.
Mehr Infos zu seiner Musik und die Tourdaten findet ihr auf seiner eigenen Seite
Wir bedanken uns bei der Videothek “Video Collection” in Berlin (Stargader Str. 82) für die gute Zusammenarbeit