Wo der dänische Filmemacher Lars von Trier auftaucht, ist eine handfeste Kontroverse erfahrungsgemäß oft nicht weit entfernt. Die bislang wohl größte verursachte er 2011: Damals stellte der umstrittene Regisseur sein Weltuntergangsdrama Melancholia bei den Filmfestspielen von Cannes vor und sorgte im Rahmen einer Pressekonferenz für Aufruhr, als er begann, von dem ehemaligen Diktator Adolf Hitler zu reden. "I understand Hitler" (zu Deutsch: "Ich verstehe Hitler") lauteten jene drei verhängsnisvollen Worte, die schließlich dazu führten, dass der heute 61-Jährige seitens der Festivalleitung zur Persona non grata erklärt wurde. Nun jedoch scheinen die Verantwortlichen von Trier verziehen zu haben, denn nach einem Artikel des Hollywood Reporter wird der Skandinavier sein neuestes Werk The House That Jack Built 2018 an der Croisette vorstellen. Der Film soll außerhalb des Wettbewerbs seine Weltpremiere feiern. Bereits in den letzten Tagen hatten sich Gerüchte rund um eine Rückkehr des Enfant terrible nach Cannes verdichtet.
Bei The House That Jack Built handelt es sich um einen Serienkillerfilm, der in den 1970er Jahren angesiedelt ist und in dem es ersten Berichten zufolge äußerst blutig zugeht. Die Hauptrolle spielt Matt Dillon, der in dem Streifen auf Beutezug geht. Daneben zählt unter anderem auch Kill Bill-Star Uma Thurman zum Cast.
Auch Terry Gilliam, Ramin Bahrani und Nuri Bilge Ceylan mit in Cannes dabei
Mit (nur) einer spektakulären Ankündigung ist es in Sachen Cannes für heute noch nicht getan. Zudem nämlich wurde bekannt gegeben, dass sich auch Terry Gilliam an der französischen Riviera die Ehre geben wird. Er stellt sein Herzensprojekt The Man Who Killed Don Quixote vor, das eine lange Entstehungsgeschichte voller Pannen und Unglücke hinter sich hat, nun aber offenbar endlich fertiggestellt werden konnte. Das mit Spannung erwartete Fantasyabenteuer wird bei den Filmfestspielen als Abschlussfilm gezeigt.
Weiterhin freuen können sich die Besucher in diesem Jahr über Ramin Bahranis Romanverfilmung Fahrenheit 451 und die Whitney Houston-Dokumentation Whitney - beide Filme bekommen Mitternachtsscreenings spendiert. Aufgepeppt wurde überdies das Programm des offiziellen Wettbewerbs, wo nun auch Yann Gonzalez mit Knife + Heart und Sergey Dvortsevoy mit Akya ein Wörtchen mitreden dürfen. Außerdem konkurriert Nuri Bilge Ceylan um die Goldene Palme, der mit seinem neuen Film The Wild Pear Tree an den Start geht. 2014 durfte der türkische Regisseur den Hauptpreis bereits für sein Drama Winterschlaf mit nach Hause nehmen.
Die frisch angekündigten Cannes-Nachzügler ergänzen das bisherige Programm, welches vergangene Woche bekannt gegeben wurde.
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