Es ist der passende Blick auf die zeitgenössische amerikanische Gesellschaft, unterlegt mit einer guten Prise schwarzem Humor, der die Filme von Alexander Payne auszeichnet. Zuletzt erzählte Payne in The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten vom Schicksal einer Familie auf Hawaii, in welchem George Clooney mit seinen Aufgaben als Familienvater kämpft. Nebraska, sein diesjähriger Oscar-Kandidat, handelt von einem senilen alten Mann (Bruce Dern), der sich als potenziellen Lotto-Gewinner betrachtet. Der Film ist ein Road-Trip der besonderen und berührenden Art, der tief in the middle of nowhere führt und gleich sechs Mal für den Oscar nominiert wurde. Somit bestehen Chancen in den Kategorie: Bester Film, Bester Hauptdarsteller, Beste Nebendarstellerin, Beste Kamera, Bestes Original-Drehbuch und Beste Regie. Die Sparten sind bedeutend, doch die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen ist nicht allzu hoch.
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Als Bester Film kommt Nebraska kaum in Frage. Die Chancen tendieren bei den Experten aus den unterschiedlichen US-amerikanischen Medien gegen Null. Als Regisseur belegt Alexander Payne in den Experten-Schätzungen auch fast durchgehend den letzten Platz. Damit würde Payne nach Sideways und The Descendants zum dritten Mal als Regisseur leer ausgehen. Bewährt hat sich dagegen bisher oft die Nominierung für das Beste adaptierte Drehbuch. Für die beiden letzteren Filme hat er gemeinsam mit Jim Taylor jeweils eine Auszeichnung bekommen. Doch Nebraska geht in der Kategorie Bestes Original-Drehbuch von Bob Nelson an den Start. Die Chancen sind hierbei aber ebenso gering, da es wohl ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen American Hustle und Her geben wird. In der Sparte Beste Kamera wird Nebraska oftmals an zweiter Stelle gelistet, doch der Abstand zu Gravity ist zu groß, zumal die Kamera-Arbeit von Phedon Papamichael zu Nebraska bisher nirgendwo ausgezeichnet wurde.
Auch in Bezug auf die anderen Kategorie ist via IMDb festzustellen, dass Nebraska oft nominiert, aber selten prämiert wurde. Eine große Überraschung könnte sich dagegen in der Sektion Bester Hauptdarsteller ergeben. Die Wetteinsätze sprechen zwar eindeutig für Matthew McConaughey, doch es wäre nicht das erste Mal, dass einem Schauspiel-Veteranen, der schon Ewigkeiten im Geschäft ist, der Vorrang gewährt wird. Dies räumt Bruce Dern, der für seine Leistung immerhin schon die Auszeichnung in Cannes gewann, eine kleine Chance als Bester Hauptdarsteller ein. Auch June Squibb, die die kernige, aber charmante Ehefrau mimt, wird eine klitzekleine Möglichkeit auf die Auszeichnung als Beste Nebendarstellerin zugesprochen, aber die Kontrahenten sind mit Jennifer Lawrence und Lupita Nyong’o wohl zu stark.
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