Nebenfiguren sind wichtig. Sie sind es doch, welche den Hauptfiguren ihr Handeln vor Augen führen und durch die Interaktion überhaupt erst die Folgen und die Tragweite sichtbar machen. Stirbt eine Nebenfigur, trifft einen das oft härter, weil es nicht absehbar war. Dieses Jahr steht wieder großes Schauspielerkino im Mittelpunkt des Oscars. Das zeigt sich auch bei den Nebendarstellerinnen. Spannend wird die Frage, wer die Nachfolge von Anne Hathaway antritt. Diese bekam im letzten Jahr den Goldjungen für ihre Darstellung der Fantine in dem Musical Les Misérables. Durchstarterin Jennifer Lawrence hingegen schielt nach Silver Linings nun bereits auf ihren zweiten Oscar in Folge.
Von der frustrierten Hausfrau und Mutter mit großer Klappe bis zur bewegenden Geschichte in der Sklaverei, werden uns spannende und komplexe Charaktere präsentiert. Die Geschichten selbst rangieren diesmal überaus eng zwischen Schicksalsdrama und Tragikomödie. In der Fachpresse werden die aktuellen Nominierten für die Kategorie Beste Nebendarstellerin heiß diskutiert.
Auch wenn sich Schauspielerin Sally Hawkins in die Liste der fünf Nominierten gezwängt hat, werden ihr für ihre Rolle der Ginger im Woody Allen Film Blue Jasmine wenig Chancen zugesprochen. Für sie ist es eine Ehre, überhaupt nominiert worden zu sein. Darstellerin Julia Roberts trifft sich zwar auf Augenhöhe mit ihrer Kollegin und Academy-Dauergast Meryl Streep, aber als Favorit wird sie kaum irgendwo angesehen. Darüber hinaus wird Im August in Osage County zwar für seine Darsteller gelobt, kann in anderen Kategorien aber nicht punkten. Kein gutes Omen.
Auch wenn ihr Alter gerne als Werbung für den nominierten Film Nebraska gebraucht wird, ist dies noch kein Garant für June Squibb, den Goldjungen auch mit nach Hause zu nehmen. Sie wäre zwar mittlerweile und bedingt durch ihr Schaffen auf Leinwand, Theaterbühne und Fernsehen eine berechtigte Anwärterin auf den Ehrenoscar für das Lebenswerk, aber über ihre Chancen in ihrer aktuell nominierten Disziplin gehen die Meinungen auseinander. Im letzten Jahr gab es eine ähnliche Konstellation. 2013 war die damals 86-jährige Emmanuelle Riva für einen Oscar nominiert. Damals ging die Statue an Jennifer Lawrence.
Newcomerin Lupita Nyong’o ist bei den Kritikern äußerst beliebt. Ihr Darstellung des Sklavin Petsy in 12 Years a Slave brennt sich ein und das obwohl sie die erste Hälfte des Films überhaupt nicht präsent ist. Da fallen von den Kollegen schonmal so bildliche Konstrukte wie: “Nyong’o scorches the screen, and it’s the sort of performance you can’t get out of your head.” (via Variety). Nyong’o wurde unter anderem mit dem Screen Actors Guild Award als Beste Nebendarstellerin ausgezeichnet. Dem gegenüber steht die größte Rivalin und Top-Favoritin für den Preis, Jennifer Silver Lining Lawrence. Mit American Hustle sitzt sie zudem auf einem starken Zugpferd. Der Film wurde in allen Hauptkategorien nominiert und gilt als fast sicherer Anwärter auf viele dieser. Obwohl Gegenstimmen behaupten, dass Lawrence für die Rolle zu jung ist, störte das Alter die Produzenten ihrer bisherigen Filme ganz und gar nicht. Lawrence konnte für ihre Darstellung den Golden Globe entgegennehmen und wurde als Teil des American Hustle-Ensembles bei den SAG-Awards prämiert.
Hier könnt ihr selbst euren Favoriten wählen. Welcher Darsteller wird die beste Nebendarstellerin 2014?
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