"Hubert Bonisseur de La Bath" rollt vielleicht nicht so schnell über die Zunge wie "James Bond", der französische Geheimagent mit dem Decknamen OSS 117 steht der Doppelnull in Sachen (Frauen-)Abenteuern aber in Nichts nach. Heute Abend zeigt der rbb die beiden amüsanten und liebevoll gestalteten Genre-Parodien OSS 117 - Der Spion, der sich liebte (2006) und OSS 117 - Er selbst ist sich genug! (2009) von Michel Hazanavicius (The Artist). Dabei lohnt sich vor allem der erste Film, der OSS 117 im Jahr 1955 nach Ägypten in ein Nest voller Spione schickt.
Wir werden den charmanten Oscarpreisträger Jean Dujardin (The Artist) wohl niemals in der Rolle des James Bond sehen, was eine Schande interkulturellen Ausmaßes ist. Aber dafür schlüpfte er bereits 2006 in einen schnittigen Anzug, um vor ziemlich auffälligen Rückprojektionen Sportwagen zu fahren, Frauen zu verführen und Bösewichte K.O. zu schlagen. Im Gegensatz zu Austin Powers ist OSS 117 allerdings the real deal. Der französische Schriftsteller Jean Bruce kreierte Hubert Bonisseur de La Bath auf Basis seiner Bekanntschaft mit einem realen OSS-Agenten und veröffentlichte ab 1949 ganze 88 Spionage-Abenteuer mit OSS 117. In den 50er und 60er Jahren eroberte La Bath in Gestalt wechselnder Schauspieler das Kino, etwa in OSS 117 - Pulverfass Bahia.
Diesen überwiegend ernsten französischen Agentenfilmen zollt Hazanavicius in OSS 117 - Der Spion, der sich liebte ebenso Tribut wie der James Bond-Reihe und Alfred Hitchcock. Stilbewusst aufbereitet, fallen die beiden OSS-Filme mit Jean Dujardin weniger albern und selbstreferenziell aus als die Austin Powers-Reihe. Für die amüsante Übersetzung ins Deutsche zeichnete Oliver Kalkofe verantwortlich.
Heute im TV: OSS 117 - Der Spion, der sich liebte
Wann: 23:50 Uhr
Wo: rbb