6.15 Uhr: Paterson (Adam Driver) wacht auf, gibt seiner Frau Laura (Golshifteh Farahani) einen Kuss, frühstückt, fährt zur Arbeit, in der Mittagspause schreibt er ein Gedicht, nachmittags wird er von seiner malenden Frau empfangen, abends geht er mit seinem Hund spazieren und trinkt in einer Bar ein Bier. So sieht jeder Tag des Busfahrers und Hobbydichters Paterson aus der Stadt Paterson aus und diese Handlungen ziehen sich auch durch den ganzen Film. 7 Tage lang begleiten wir ihn in Jim Jarmuschs neuem Film, während er immer die gleichen Dinge tut. Nun gut, ganz gleich vielleicht nicht: Das oben genannte Grundgerüst ist zwar durchgehend vorhanden, doch immer wieder kommt es zu Veränderungen in Patersons Alltag oder zu ( mehr oder weniger) interessanten Begegnungen und Gesprächen. Der Film wird sehr ruhig und langsam erzählt und lebt von seinen Figuren. Paterson, der ein sehr einfacher Mensch ist, meist sehr ruhig und freundlich, und belanglose Gedichte über Dinge wie seine Lieblinsgstreichholzmarke schreibt. Erst einmal sehr gegensätzlich erscheint seine Frau Laura, die immer etwas im Haus anmalt, natürlich in ihren Lieblingsfarben schwarz und weiß und dauernd neue Ideen hat; erst möchte sie durch Cupcakes reich werden, dann möchte sie Countrysängerin werden.
Doch mit der Zeit merkt man, wie gut die Beiden eigentlich zusammenpassen. Und dann ist da noch Marvin, Patersons Hund, der für einige witzige Momente sorgt, doch leider nutzt sich der Witz mit der Zeit etwas ab. Der Film plätschert also so dahin und tatsächlich gibt es am Ende eine kleine Wendung, eine Art Höhepunkt, durch welchen Patersons Welt für einige wenige Minuten aus den Fugen gerät, doch eben nur für einige Minuten, denn dann wird das Ganze direkt wieder aufgelöst und alles geht seinen gewohnten Gang.
Was ist nun also mein Fazit? Der Film weißt einige interessante Figuren und Dialoge auf und hat auch einige sehr fein-humorige Szenen, doch das reicht leider nicht für einen guten Film. Paterson ist am Ende doch etwas zu minimalistisch und langsam und leider beinahe so belanglos, wie sein Streichholzgedicht. Manch einem mag die langsame, poetische Art des Films bestimmt gefallen, doch mich konnte er leider nicht überzeugen.