Vor wenigen Tagen feierte sein Glaubensdrama The Master seine vielumjubelte Premiere auf dem Festival in Venedig. Jetzt zieht es Paul Thomas Anderson laut Empire in eine ganz andere Richtung. Der Regisseur möchte als nächstes Projekt den Roman Inherent Vice – Natürliche Mängel (im Original Inherent Vice) des amerikanischen Schriftstellers Thomas Pynchon verfilmen. Das Buch spielt im Los Angeles der 1960er Jahre. Die Hauptfigur ist der Privatdetektiv Larry ‘Doc’ Sportello. Der Hippie gerät durch einen Auftrag seiner Ex-Freundin in einen brisanten Fall. Er wird in die potentielle Entführung eines Immobilienspekulanten und den Mord an einem seiner Leibwächter verwickelt.
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In Venedig verglich Paul Thomas Anderson die geplante Adaption mit den Kifferkomödien Cheech & Chongs heiße Träume, Cheech & Chong im Dauerstress und Cheech & Chong – Jetzt raucht gar nichts mehr aus den frühen 1980ern und bemerkte, dass er sich mächtig auf ein solches Spaßprojekt freue. Viele Kritiker sahen jedenfalls in punkto Atmosphäre große Ähnlichkeiten zwischen dem Roman von Thomas Pynchon und dem Film The Big Lebowski von den Brüdern Joel Coen und Ethan Coen. Beide Werke besäßen den gleichen psychedelischen Noir-Touch. Marvel-Superheld Robert Downey Jr. scheint ihnen zuzustimmen. Offensichtlich hat der Iron Man schon seit geraumer Zeit ein Auge auf die Hauptrolle als Hippie-Detektiv in Natürliche Mängel geworfen. Die Rolle klingt beinahe maßgeschneidert für den einstigen Skandalmimen, denn als Sherlock Holmes kennt er sich mit Drogen wie mit Ermittlungen aus.
Paul Thomas Anderson kann es wohl kaum erwarten, das Projekt schon so kurz nach The Master anzugehen. Er möchte möglichst bald loslegen und ein paar weitere produktive Jahre haben. Bisher ist der Filmemacher allerdings nicht gerade durch sein schnelles Arbeitstempo aufgefallen, doch der Kifferkrimi scheint seinen schöpferischen Geist geradezu zu beflügeln. Er ist sich zwar durchaus darüber bewusst, das ein Buch von Thomas Pynchon schwierig zu verfilmen ist, aber freut sich auf eine derartige Herausforderung. ‘Es gibt da so vieles. Aber das macht auch Spaß, weil es seine Worte sind’, bemerkte der Regisseur auf dem Festival in Venedig: ‘Weißt du, es ist irgendwie fast wie wenn du dir das Auto deines Dads für eine Spritztour ausborgst.’ Paul Thomas Anderson will sich mit Natürliche Mängel aber nicht zufrieden geben. Er plant weiterhin, mit Die Enden der Parabel (Originaltitel Gravity’s Rainbow) einen zweiten Pynchon-Roman auf die Leinwand zu bringen. Wann dies genau passieren soll, steht allerdings noch in den Sternen.
Was meint ihr zu den Plänen von Paul Thomas Anderson, Natürliche Mängel zu verfilmen?