Paul Thomas Anderson will wieder auf 65mm drehen

10.06.2015 - 13:30 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
PTA und Martin Short am Set von Inherent ViceWarner Bros.
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Quentin Tarantino befindet sich bekanntlich im unermüdlichen Kampf um das analoge Kino und beeinflusst damit auch Regisseure wie Paul Thomas Anderson, der sein nächstes Projekt seit der Sichtung von The Hateful Eight ebenfalls auf 65mm drehen will.

Quentin Tarantino hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Menschen wieder zurück ins Kino zu bekommen . Aus diesem Grund hat er sich dazu entschieden, seinen neuen Film The Hateful Eight auf 65mm zu drehen und auf 70mm zu präsentieren, um uns ein Filmerlebnis zu garantieren, dass es so zu Hause nicht geben kann. Nun gab es vergangene Woche auf der Cine Gear Expo ein Testscreening, das wohl ausnahmslos alle Teilnehmer, inklusive Tarantino selbst, aus den Socken gehauen hat . An dem Screening haben natürlich auch prominente Filmschaffende teilgenommen, darunter auch Tarantinos langjähriger Freund Paul Thomas Anderson.

Anderson war dermaßen begeistert, dass er sein nächstes Projekt ebenfalls auf 65mm drehen und in 70mm präsentieren will. Das behauptet  zumindest Dan Sasaki, Optik-Mastermind von Panavision, und der hat damals schon einen entscheidenden Teil dazu beigetragen, dass The Master auf 65mm gedreht wurde. Was bedeutet das alles für den durchschnittlichen Kinogänger? Der für den Laien deutlichste Unterschied liegt neben der Farbqualität im Format: Die üblichen anamorphen 35mm-Aufnahmen haben ein Format von 2,35:1, Tarantinos Hateful Eight hingegen wird superweit mit 2,78:1 gezeigt. Das klingt alles sehr schön (ist es auch), doch es gibt in der Praxis ein gravierendes Problem: 70mm-Projektoren sind so gut wie nicht mehr vorhanden, sodass wir hierzulande mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit lediglich eine weniger schöne digitale Kopie zu Gesicht bekommen werden.

Die Weinstein Company kümmert sich  aktuell darum, dass in den USA bis zu 50 Kinos mit den 70mm-Projektoren ausgestattet werden, damit The Hateful Eight in seiner ganzen Pracht gezeigt werden kann. Vergleichbare Pläne für Europa sind noch nicht bekannt, was allerdings kein Grund ist, sofort die Hoffnung zu verlieren. Schließlich wurde Interstellar europaweit in immerhin fünf Städten auf 70mm gezeigt, darunter auch Berlin. Wer weiß, vielleicht zeichnet sich hier ja ein sehr begrüßenswerter Trend ab.

Was haltet ihr von Paul Thomas Andersons Plänen? Wie weit würdet ihr reisen, um seinen Film als 70mm-Kopie zu sehen?

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