In manchen Kreisen hat Paul Verhoeven schon lange Kultstatus. Mit Filmen wie Showgirls, RoboCop, Die totale Erinnerung – Total Recall und Starship Troopers hat er aber vielleicht nicht den filmischen Hintergrund, die Geschichte von Jesus Christus auf die Leinwand zu bringen. Aber das ist genau das, was der Regisseur jetzt vorhat.
In einem Interview mit MTV verrät Paul Verhoeven, dass das von ihm geschriebene Buch “Jesus of Nazareth” die Stütze für seine Inszenierung sein wird. Dabei will der Niederländer die Geschichte frei von religiösen Wundern, Kreuzigung und Wiederauferstehung zu erzählen. Er bevorzugt eine menschliche, wissenschaftliche Annäherung an das Thema, bei dem er sich auf seine ethischen Lehren im Buch fokussieren will.
“Mit einem Buch zu beginnen ist ehrlicher und erleuchtender, als mit einem Film”, begründete der Niederländer seine Herangehensweise. Offen ließ er auch den Zeitpunkt, an dem er mit dem Jesus-Film starten möchte. “Ich könnte mir die Zeit nehmen und vorher etwas anderes machen.”
Paul Verhoeven sagt: “Jesus war ein Mann, der ständig in seinem Leben von Feinden verfolgt wurde und an jeder Kurve flüchten musste.” Religiösen Kritikern entgegnete er ganz simple mit “es ist die Wahrheit.” Nicht überraschend ist die Tatsache, dass Paul Verhoeven nicht der größte Fan von anderen Interpretationen der Jesus-Geschichte ist, wie zum Beispiel Die Passion Christi von Mel Gibson. Die Hinrichtung sei für die Opfer eine nicht so entsetzliche Erfahrung gewesen, wie der Film es veranschaulicht. “Mel Gibson hat den Film auf zwei Stunden Leiden reduziert”, beschwerte er sich.
Selbst wenn der Paul Verhoeven -Stern nicht mehr so hell erstrahlt, wie er noch in den 1990er Jahren tat, bleibt Paul Verhoeven ein Filmemacher mit Präsenz in den Niederlanden. Für Hollywood drehte er zuletzt 2000 den Film Hollow Man. 2006 inszenierte er Black Book für das holländische Publikum. Darin geht es um eine jüdische Frau, die während des zweiten Weltkrieges ein Spion des Widerstandes wird. Black Book war der teuerste und erfolgreichste Film aus den Niederlande, so das UK-Magazin guardian.