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"Political Correctness" oder "Das Ändern der Geschichte im Film"

08.10.2021 - 16:40 UhrVor 3 Jahren aktualisiert
Perspectives: Political Correctness
https://www.newuniversity.org/2016/03/08/perspectives-political-correctness/
Perspectives: Political Correctness
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Grundsätzlich werde ich auf derartigen Plattformen nur höchst ungerne politisch und doch ist das Thema (leider) aktueller denn je.

Betrachtet man die Entwicklung des Films in den vergangenen fünf Jahren, so ist eine deutliche Fokussierung auf das Thema "Political correctness" zu beobachten.
Jüngst wurden sogar die Hollywood-Richtlinien dahingehend überarbeitet, dass bestimmte Faktoren gegeben sein müssen, damit ein Film überhaupt die Chance auf einen Oscar erhält. Für die 96. Verleihung im Jahr 2024 muss der Anwärterfilm so über mindestens einen Haupt- oder aber einen "bedeutenden" Nebendarsteller verfügen, der einer "unterrepräsentierten ethnischen Gruppe" angehört (Afroamerikaner, Asiate etc.).
Mindestens 30 % aller Darsteller in Nebenrollen sollen zudem aus den folgenden "unterrepräsentierten Gruppen" stammen:

  • Frauen
  • LGBTQ+
  • Menschen mit kognitiven oder körperlichen Behinderungen

Weitere Vorgaben (z.B. bezüglich der Storyline) sind einzuhalten (Quelle: latimes.com ).

Namhafte Schauspieler und Schauspielerinnen (z.B. Scarlett Johansson) kritisieren diese Umstand als "Eingriff in die Kunstfreiheit", andere bezeichnen den Prozess sogar als "Versuch der Schaffung einer neuen Realität" oder als ein "Umschreiben der Geschichte".

Zitat:

"As an actor I should be allowed to play any person, or any tree, or any animal because that is my job and the requirements of my job…I feel like it’s a trend in my business and it needs to happen for various social reasons, yet there are times it does get uncomfortable when it affects the art because I feel art should be free of restrictions. I think society would be more connected if we just allowed others to have their own feelings and not expect everyone to feel the way we do".

Beobachtet man neue und geplante Filme mit einem dahingehend kritischen Auge, so wird man schnell fündig. Liest man über vergangene und geplante Projekte hinweg, so stößt man schnell auf weitere Beispiele dieser Entwicklung.

  • Ein weiblicher James Bond?
  • Eine weibliche Jedi-Ritterin in Star Wars als Hauptcharakter?
  • „Rub & Tug“ (Film über transsexuelle Massagesalonbetreiberin)
  • Die dunkelhäutige Naomi Harris als Moneypenny
  • usw.

Kaum ein Regisseur/Drehbuchautor mag sich heute noch erlauben, sich über diese neuen Standards hinwegzusetzen. Es müssen sogenannte "Minderheiten" bedient werden, damit sich bloß niemand beleidigt, ausgegrenzt oder "auf den Schlips getreten" fühlt und so der Film bloß nicht in der Gunst der Kritiker absinkt.

- Könnt ihr diese Entwicklung nachvollziehen?

- Unterstützt ihr diese oder seht ihr sie als eher kritisch?

- Wo muss nachgebessert werden?

- Darf sich eine filmische Adaption derart von ihrer Buchvorlage unterscheiden?

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