Prinzessin Mononokes Botschaft an die Menschheit

09.11.2011 - 08:50 Uhr
Prinzessin Mononoke
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Prinzessin Mononoke
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Prinzessin Mononoke ist kein Kinderfilm, sondern ein Anime mit wichtiger Botschaft. User JimiHendrix hat diese herausgearbeitet und präsentiert sie euch in der Speakers’ Corner.

Ein entwaffnender Geniestreich von Hayao Miyazaki, der wohl als Kopievorlage für den ideenlosen James Cameron vergewaltigt worden ist. Die Welt, welche hier geschaffen wurde, ist von den Wesen und Gestalten her zwar weniger verrückt, aber trotz alledem vermittelt sie die nötigen Inhalte, mit einer durchdringlichen Botschaft an die Menschheit.

Mir gefiehl vor allem wieder die Düsternis und Härte dieser Bilder, weil so unterstreichen sie die Ernsthaftigkeit dieses Films, denn für viele ist ein Anime immer noch Kinderkram, der süße und fantasievolle Unterhaltung für die Kinder bietet, aber als Träger von hartem Tobak finde ich ihn viel besser aufgehoben. Wo gehobelt wird, fallen halt auch mal Spähne.

Die Thematik, dass der Mensch aus der Natur Profite für sich selbst schlagen will, ohne dabei Rücksicht auf die Natur zu nehmen, ist ein Grundstein, über den sich die menschliche Rasse in Zeiten von Klimawandel und Co. endlich Gedanken macht. Aber warum macht sie sich darüber Gedanken? Weil wir egoistisch sind und jetzt auf einmal ein Bewusstsein für die Natur und das Klima bekommen, wo es für UNS und unsere Existenz problematisch werden kann.

Ich denke, der Mensch hat rein evolutionstechnisch versagt, als er sich zu einem Wesen entwickelt hat, welches den bisherigen Lebewesen in zwei Dingen überlegen wurde. Erstens, dass wir im Stande sind, schon gemachte Erfahrungen weiterzugeben und als zweiten Punkt, dass wir die Erfahrungen, welche uns weiter gegeben worden sind, hinterfragen und Neues ausprobieren. So wurde aus Homo habilis Homo Sapiens und alles geriet aus dem Gleichgewicht.

Die Frage, die mich schon seit ein paar Jahren quält, ist: Warum ist nur eine Tierspezies so unnatürlich mutiert wie der Mensch? Es gibt kein Wesen, was nur annährend diese Entwicklung durchlaufen hatte. Ist es vielleicht schon vorbestimmt, dass wir uns selber vernichten? Oder war es bloß ein Fehler der Natur? Ich weiß nur eins, es wird höchste Zeit, dass wir von diesem Planeten verschwinden, wobei es nur noch eine Frage der Zeit sein dürfte, denn je intelligenter wir werden, desto länger werden wir leben und irgendwann explodiert dieses Pulverfass aus Armut, Naturzerstörung, wirtschaftlichem und politischem Egoismus.

Und dieser Film greift all diese Themen auf und vermischt sie zu einem moralisch höchst impulsiven Gemisch. Vor allem die Auswirkungen des Raubbaus an der Natur, die wir ständig missbrauchen, um den hohen Nährstoffbedarf für unsere hungrige Intelligenz zu stillen.
Da komme ich auch gleich auf einen Kritikpunkt des Films zu sprechen, wo der Zuschauer in eine Richtung indoktriniert wird, wo man ihm vorgaukelt, dass man so einiges der Natur antun kann, ohne dafür wirkliche Konsequenzen zu erfahren. Ich hätte es bei diesem Film optimaler gefunden, wenn die Natur eben nicht so mir nichts dir nichts wieder aufgeblüht wäre, sondern die Menscheit daran zugrunde gehen würde.

Auch der Thematik der Profitgier ohne Rücksicht auf Verluste nimmt sich dieser Film an. So läßt die Herrin Eboshi aus Machthunger ihr Festung mit den Verteidigerinnen im Stich, um den Waldgott zu ermorden. Auch selbstbewusste und emanzipierte Frauen werden in diesem Film wieder einmal in den Mittelpunkt gestellt, was nicht selbstverständlich ist, auch nicht im modernen Japan, wo Frauen immer noch durch ein männerdominiertes System unterdrückt werden.

Generell überzeugten mich die phänomenalen Bilder und Kreaturen wieder in vollstem Maße und ich bin immer noch fasziniert vom Geistesreichtum des Regisseurs. Vor allem der Waldgott hatte es optisch wirklich in sich.

Als Fazit möchte ich diesen Film eigentlich jedem empfehlen, der nur das kleinste Bisschen Verständnis für Natur und Animes besitzt, für alle anderen, verschließt ruhig die Augen.


Vorschau: Nächste Woche wird es in der Speaker’s Corner wieder unheimlich zugehen, denn dann beginnt ein komplexes Spiel der dunklen Straßen und seltsamen Soundeffekte. Mehr dazu wird aber erst einmal nicht verraten.


Dieser Text stammt von unserem User JimiHendrix. Wenn ihr die Moviepilot Speakers’ Corner auch nutzen möchtet, dann werft zuerst einen kurzen Blick auf die Regeln und schickt anschließend euren Text an ines[@]moviepilot.de

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