Die Berliner Morgenpost weiß es genau. Dieter Kosslick wird den 46-jährigen Amerikaner Quentin Tarantino zu den Filmfestspielen nach Berlin holen. Das steht da nicht etwa im Konjunktiv in dem Text. Nein: Er wird ihn holen, komme was da wolle. Und weiter heißt es in dem Artikel: “‘Ich habe ihm sofort einen Brief geschrieben’, sagte Berlinale-Chef Kosslick. ‘Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn er zu uns in die Jury kommt.’ Tarantino sei herzlichst eingeladen für alle denkbaren Aufgaben, vom Präsidenten bis zum Paten des Talent Campus. ‘Er darf jede Position haben, nur die des Festivaldirektors nicht. Den Posten würde ich doch gern noch behalten.’”
Viele Stars und Sternchen hätten wohl gern einen solchen Freibrief für das Filmfestival. Es muss ja nicht gleich der Jury-Vorsitz sein. Das ist eh ein anstrengender Job, aber wenn Quentin Tarantino beim Talent Campus vor begeisterten Studenten eine euphorische Rede halten würde über die Wichtigkeit der Filmkunst im Allgemeinen und der deutschen Filmgeschichte im Besonderen: Das wäre doch was. Meinetwegen kann er auch einfach so an der Straße rumstehen.
Wie auch immer sich Quentin Tarantino entscheidet, mit dieser Nachricht bzw. dem Brief von Dieter Kosslick ist der Regisseur um eine weitere Ehrung reicher. Deutsche Straßen werden nach ihm benannt (siehe hier) und die deutschen Schauspieler, die bei Inglourious Basterds dabei sein durften, stellen ihn alle auf den Sockel. Wie soll das nur weiter gehen: Steuervergünstigungen für seine nächsten Filme? Ehrenprofessur für Deutsche Geschichte? Einbürgerung durch Angela Merkel? Es ist genug: Quentin Tarantino ist auch nur ein Mensch. Der Filmregisseur aus Hollywood beschäftigt sich einmal mit deutscher Geschichte und schon sind alle aus dem Häuschen.
Ich kann nur sagen: Ruhe bewahren! Inglourious Basterds anschauen! Und nüscht für unjut, auch danach jet dat Leben janz normal weiter, Eure Cindy Ast.