Sandmännchen-Produzent zum Leinwanddebüt des Einschlafhelfers

29.09.2010 - 08:50 Uhr
Der Sandmann mit seinem Multifunktionsgefährt Rosinante
Falcom Media
Der Sandmann mit seinem Multifunktionsgefährt Rosinante
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Das Sandmännchen – Abenteuer im Traumland ist ein Stop-Motion-Film für Groß und Klein, der am 30. September zu uns in die Kinos kommt. In einem Interview erzählt Produzent Jan Bonath, wie es zu dem Leinwanddebüt des bärtigen Einschlafhelfers kam.

Im Interview mit dem Produzenten von Das Sandmännchen – Abenteuer im Traumland, Jan Bonath, könnt ihr dieses Mal nachlesen, wie aufwendig es war, diesen Film zu produzieren, wie viel Überredungskunst und Jahre es die Macher gekostet hat und warum das sonst so stumme Sandmännchen plötzlich sprechen kann. Das Resultat könnt ihr ab dem 30. September auf der Leinwand bewundern.

Herr Bonath, wie würden Sie Das Sandmännchen – Abenteuer im Traumland
beschreiben?

Jan Bonath: Es ist ein Puppenfilm, aber es ist in hohem Maße auch ein Visual-
Effects-Film. Bei Effekten wie Set Extensions und Wetterphänomenen greift sehr
stark der Computer ein. Letztendlich ist es ist eine Mischung aus Puppentrick, 2D-Animation, also klassischem Zeichentrick, und CGI. Das ist aber nie Selbstzweck,
sondern unterstützt das vorherrschende Element, die Stop-Motion-Technik, und dient
nicht zuletzt der Absicht, eine Geschichte so optimal wie möglich zu erzählen. Der
Stop-Motion-Technik ist es dabei zu verdanken, dass Oberflächen und Beleuchtung
nie künstlich, sondern sehr materialhaft und real aussehen. Man sieht, dass die Sets
gebaut sind, und das soll auch so sein.

Wie weit reichen die Anfänge des Sandmännchen-Films zurück?
Jan Bonath: Die Idee, dass man mit der Sandmannfigur ein Langformat machen könnte,
war bei uns bei scopas schon lange in der Diskussion. Der Ausgangspunkt war
zunächst einfach der, dass wir als Studio sehr stark auf Stop-Motion spezialisiert
waren. Wir haben uns im Frankfurter Raum Anfang der 90er Jahre gegründet, haben
anfangs hauptsächlich Werbung gemacht, uns dabei viel Knowhow angeeignet und
das verdiente Geld dann in die Entwicklung eigener Projekte gesteckt. Unser erster
großer Erfolg war Dragon, was vielen gezeigt hat, dass man Stop-Motion-Animation
machen kann, die nicht verstaubt oder gestrig wirkt und dabei auch noch kommerziell
erfolgreich sein kann. Die Idee, dass man eigentlich mal was mit dem Sandmann
machen müsste, haben wir dann an den rbb herangetragen.

Welche Reaktion gab es?
Jan Bonath: Dort war man erst einmal skeptisch. Man hat sich dort verständlicherweise
die Frage gestellt, ob damit eventuell die Marke beschädigt würde. Insbesondere
dadurch, dass das Sandmännchen sprechen wird. Das gibt es ja im TV nicht. Wir
mussten Überzeugungsarbeit leisten, und haben dann beim Sender auch schnell
Freunde für die Idee gewonnen und uns nach und nach mit verschiedenen
Konzepten herangerobbt. Ende 2007 haben wir schließlich mit der Finanzierung
begonnen. In der Summe hat das Ganze jetzt zehn Jahre gedauert, unseren ersten
Kinofilm auf die Beine zu stellen.

Wie ist die Besetzung der Hauptrollen zustande gekommen?
Jan Bonath: Unser Miko ist Bruno Renne; ein Junge aus Brandenburg. Er ist uns bei
einem Casting für eine Fernsehserie aufgefallen. Aus einer Rolle in der Serie wurde
letztendlich nichts, wir haben ihn uns dafür aber für den Das Sandmännchen – Abenteuer im Traumland gesichert. Er ist echt ein toller Junge. Das besonders charmante an ihm ist, dass er noch ganz uneitel und unverstellt ist. Bei Volker Lechtenbrink als Sandmann und bei Ilja Richter als Habumar und Mikos Vater war es natürlich die ungeheure Erfahrung der beiden als Schauspieler und Synchronsprecher, die den Ausschlag gegeben hat.

Was muss bei einer solchen Produktion alles schon erledigt sein, wenn der erste
Drehtag beginnt?

Jan Bonath: Vorher werden die Sets und die Puppen gebaut, und ebenfalls vorm Dreh
werden die Sprachaufnahmen gemacht, so dass die Animatoren die Bewegungen
der Figuren an die Dialoge anpassen können. Bis kurz vor Drehstart wurde auch
noch am Drehbuch gearbeitet. Schließlich wird neben den Designs ein detailliertes
Storyboard gemacht, das dann mit einem Schnittcomputer verfilmt wird. Was dabei
herauskommt, nennt man Animatic: Wir hatten vor dem Drehstart ein 72-Minuten-
Animatic, und im Verlauf des Drehs haben wir nach und nach die Storyboard-Bilder
gegen die finalen Bilder ausgetauscht.

Der allseits beliebte Kindheitsheld geht am 30. September mit Das Sandmännchen – Abenteuer im Traumland an den Start. Wer sich eingeladen fühlt, in Erinnerungen aus alten Kindertagen zu schwelgen, sollte sich den Film unbedingt anschauen.

Mit Material von Falcom Media

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