Wenn es einen Trend gibt, gegen den ich absolut nichts habe, dann sind es Gangsterfilme. In den letzten Jahren gab es mit Public Enemy No. 1 – Mordinstinkt und dessen Fortsetzung, Ein Prophet sowie Public Enemies und The Town – Stadt ohne Gnade einige Vertreter des Genres. Der überraschende Erfolg gerade von letzterem dürfte Warner Bros. dazu inspiriert haben, eine Gangsteroffensive zu starten. Gleich zwei Projekte sind in Planung und beide nehmen sich ganz klassischen Figuren des organisierten Verbrechens an.
Zum einen ist da Tales From the Gangster Squad, für den vor einer Weile sogar Darren Aronofsky im Gespräch war. Der Film basiert auf L.A. Times-Reportagen über das organisierte Verbrechen in den 40ern. Für die Regie wurde mittlerweile Ruben Fleischer (Zombieland) engagiert. Angebote für die Hauptrollen liegen jetzt Ryan Gosling und Sean Penn vor. Ersterer würde einen Cop spielen und Sean Penn dessen Gegenspieler, die Gangsterlegende Mickey Cohen, die bekannt war für soziopathische Tendenzen und rapide Stimmungsschwankungen. Klingt nach einer perfekten Rolle für Sean Penn. Jetzt müsste er diese nur noch annehmen.
Das andere Gangsterprojekt aus dem Hause Warner heißt Cicero und schildert die prägenden, jungen Jahre des Al Capone. Das Drehbuch stammt von Walon Green (The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz) und laut Deadline versucht Warner, die Regie David Yates schmackhaft zu machen. Der hat für das Studio vier Harry Potter-Filme gestemmt und in den Mini-Serien Sex Traffic und Mord auf Seite eins (State of Play) bewiesen, dass er auch abseits von Magiern düstere Stoffe umsetzen kann.
Sollten die beiden Filme tatsächlich das Licht der Welt erblicken, schließt Warner Bros. an eine lange Tradition in diesem Genre an. Schließlich brachte das Studio mit Der kleine Cäsar, Der öffentliche Feind und Chicago einst die stilprägenden klassischen Gangsterfilme der 30er Jahre in die Kinos.