Sieben Fragen an martin.oberndorf

28.04.2013 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
The greatest trick the Devil ever pulled, was convincing the world he didn't exist
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Film kann so viel mehr sein als nur Futter für die eigene Zielgruppe, als eine Kategorisierung in Männer- und Frauenfilme, als eine Beschränkung auf bestimmte Produktionsjahren. Lasst euren Horizont von 7 Fragen erweitern!

Viele werden sagen: “Was mit Pokémon anfängt, kann nix werden.” Wir sagen: “Kann es ja wohle!” Und unser heutiges Opfer, äh, Freiwilliger martin.oberndorf liefert den Beweis. Es kommt nicht darauf an, welche Filme den Grundstock legen. Wie man mit dem Geschenk des Films umgeht, macht einen zum Cineasten. Film kann soviel mehr sein! Lasst euch in 7 Fragen davon überzeugen. Oder überzeugt selbst, indem ihr unseren Fragebogen beantwortet – eine kleine Nachricht an Kängufant, und los gehts!

Was ist deine erste Erinnerung an Film, Kino oder Fernsehen? Womit fing alles an?

Da gibt es 2 Filme, an die ich mich erinnere, wobei ich nicht weiß, welchen der beiden ich mir zuerst angesehen habe. Beide sind typische Stellvertreter für jene, die wie ich in den 1990ern geboren wurden. Zum Einen war das – welch Überraschung – Pokémon – Der Film. Damals, als ich noch im Kindergartenalter steckte, und es für mich nichts anderes gab, als die Animeserien von RTLII, zu welchen auch die zugehörige Serie des (in meiner Generation) beliebten Franchise gehört, bekam ich eine VHS-Kasette mit dem Film geschenkt. Ich liebte ihn damals schon, und bis heute prägt er mich. Zitate wie „Es kommt nicht darauf an, wie man geboren wird. Wie man mit dem Geschenk des Lebens umgeht, macht einen zu dem, was man ist“ gehören für mich zu den Besten, und es reicht schon, wenn ich die ersten Töne von Vitamin C’s Titelsong „Vacation“ höre, um gute Laune zu bekommen. Der zweite Film, welcher zeitgleich meinen definitiv ersten Kinobesuch darstellt, war Harry Potter und der Stein der Weisen. Für mich ist dieser Film auch heute noch magisch, aber damals sollte ich zum ersten (oder zweiten) Mal den Zauber des Mediums Film zu spüren bekommen. Harry auf seiner ersten Reise nach Hogwarts zu begleiten, mit ihm ein Quidditch-Match zu erleben und mit ihm gegen die Mächte des dunklen Lords zu kämpfen, fand ich damals wie heute spannend.

Welcher Film, welche Serie hat dein Leben verändert? Was war danach nie wieder so wie vorher?

Das war zweifelsfrei Die üblichen Verdächtigen. Jahrelang war ich nicht gerade das, was man einen Vorzeige-Cineasten nennt. Ich mochte schlichte, einfache Filme. Das meiste waren Komödien, meist von der Sorte, wie ich sie heute zu meinen Hassfilmen zählen würde. Da gab es Spoof Movies, seichte Romcoms oder derben Humor. Jedoch legte sich meine Faszination an diesen Filmen mit der Zeit, und ich war auf der Suche nach etwas Neuem. Dann – vor 2 Jahre in etwa – hat mein Vater, der wiederum ein Vorzeige-Cineast ist, gemeint, ich solle mir mit ihm den Film „Die üblichen Verdächtigen“ ansehen. Das war der Knackpunkt. Mir wurde schlagartig klar, dass Filme mehr sein können (und sind) als pure Unterhaltung. Sie sind eine Kunstform. Die Erzählweise, die schauspielerische Leistung und noch viel mehr (Die Leute, die den Film kennen, wissen, was gemeint ist) von Die üblichen Verdächtigen hat mir die Augen geöffnet, was Filme angeht. Ich fing seitdem an, mir öfters seinen Rat zu holen und mittlerweile habe ich selbst einige beachtliche Kenntnisse (unter Berücksichtigung meines Alters), was dieses Thema anbelangt.

Welchem Schauspieler oder Regisseur würdest du jeden Fehltritt verzeihen? Und womit hat er oder sie diese Nachsicht verdient?

Ich weiß, diese Antwort ist weder neu noch unerwartet, aber es ist Quentin Tarantino. Der Mann, den ich mit 100 prozentiger Sicherheit als meinen Lieblingsregisseur tituliere, weil er es einfach geschafft hat, mich mit der filmischen Sprache zu fesseln wie kein anderer. Ganze 6 Mal ist der Großmeister bei meinen Lieblingsfilmen vertreten, was kein anderer Regisseur geschafft. Er hat mich Seite an Seite mit Uma Thurman in Kill Bill: Volume 1 Rache verüben lassen, er hat mich mit den Reservoir Dogs zum Rätseln gebracht, wer denn der Verräter ist, und er hat mir beigebracht, dass selbst harte Gangster wie Jules Winnfield aus Pulp Fiction die Erlösung finden können. Selbst seine für mich nicht ganz so starken Werke (sprich Jackie Brown und Death Proof – Todsicher) sind immer noch überdurchschnittlich und sehenswert. Wenn Tarantino mal einen totalen Fehlgriff machen sollte, dann werde ich darüber hinwegsehen und mich auf seinen nächsten Film freuen.

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