“The one thing I could never stomach about Santa Carla; all the damn vampires”
Einer der Filme, die ich mir immer und immer wieder anschauen kann, ist sicherlich der 80er-Flic The Lost Boys. Zusammen mit Cathrin Bigelows Near Dark – Die Nacht hat ihren Preis und dem gerade dem Remake-Wahn anheimfallenden Fright Night – Die rabenschwarze Nacht bildet dieser Schumacher-Streifen das Dreigestirn der 80er Jahre Vampire. Er begründete den Teenagerruhm der beiden “Coreys”, Corey Feldman und Corey Haim. Letzter erlag leider letztes Jahr seinem Drogenmißbrauch. Eine traurige Geschichte, die hier aber nicht im Mittelpunkt stehen soll.
Die Story ist schnell erzählt: Die frisch geschiedene Lucy Emerson (Dianne Wiest) zieht mit ihren beiden Söhnen Sam (Corey Haim) und Michael (Jason Patric) in das Westküstenstädtchen Santa Carla. Michael lernt die attraktive Star kennen, die ihn ihrer Clique vorstellt. Deren anführer David (Kiefer Sutherland) bietet Michael ein gar blutiges Getränk an – und plötzlich hat jender ein bisschen eine Sonnenallergie und findet Damen mit pulsierender Aorta unwiderstehlich. Dem Fachmann ist klar: Michael ist ein Vampir. Sein jüngerer Bruder und die nerdigen Frog-Brüder (großartig: Corey Feldman als Edgar und Jamison Newlander als Alan) machen es sich zur Aufgabe, den Obervampir zu finden, und so Michael und Star zu retten.
Bei Sonnenuntergang – soviel ist klar – wird eine Horde Vampire auf das Emerson-Haus stürzen. Mit Super Soakers voll mit Weihwasser und der ein oder anderen Knoblauchzehe kommt ein Kampf, den man so schnell nicht vergessen wird.
Kiefer Sutherland, heute eher als Jack Bauer in 24 bekannt, gibt hier den Obervampir, der mit ironischer Augenbraue genug Sexappeal und Bedrohung zeigt. Insgesamt ist der Film von 1987 eine bunter Mix aus Horror und Comedy, eine Leistung, die in den wenigsten Filmen klappt, hier aber flüssig zusammengeht. Besonders hervorzuheben ist der Soundtrack, dessen Orchesterpart von Thomas Newman komponiert wurde, aber vor allem durch die Popsongs von INXS, Echo and the Bunnymen oder Lou Gramm auffällt. Der Theme Song “Cry Little Sister” geht ins Ohr und lässt sich so schnell nicht mehr vergessen!
Einen schönen Kommentar machte die Seite www.totalfilm.com:
“Back in the 1980s, vampires weren’t cool. They didn’t go around pretending to be 17-year-old twinks. They didn’t have funkycool hair. And they certainly didn’t become all glittery and gorgeous when they wandered into the sunlight. Yes, the pre-Twilight days of movie vamps were a simpler time.” (www.totalfilm.com)
Das fasst es schön zusammen. Dieser Film machte Vampire damals „cool“. Die Idee der verlorenen Jungs, also der Gang rund um Peter Pan als Bande von immerjugendlichen Vampiren, hatte es in sich. Keine Erwachsenen, immer Adrenalin – so wollte man sein. Und dieser kleine, freche Vampirfilm legte einen glänzenden Start hin!
Schade, dass sich Joel Schumacher in den 90ern mit den Batmanfilmen so verbrannt hat. Die von ihm geplante Fotsetzung “The Lost Girls” hätte mich interessiert. Deutlich mehr, als die beiden schwachen Fortsetzungen, die Warner in den letzten beiden Jahren auf den DVD-Markt geworfen hat. Sorry, das ist dem Original nicht würdig.
Jedenfalls: Schon als Teenager saß ich vor dem ausgeleierten Videoband und musste jedesmal bei “Du ziehst Dir Maden rein, geile Sache was?” so herzhaft lachen, dass ich diesen Film hier noch mal empfehlen möchte;)
Unbedingt anschauen!
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