The Spirit: Die Comics waren revolutionär

04.02.2009 - 08:30 UhrVor 13 Jahren aktualisiert
Frank Miller
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NEWS» Regisseur Frank Miller wollte seinen Kollegen Will Eisner so kongenial wie möglich verfilmen.

The Spirit vereint zwei der größten Visionäre der Comic-Kunst miteinander: Frank Miller, der Schöpfer zeitgenössischer und innovativer Graphic-Novel-Klassiker wie Sin City, 300 und The Dark Knight, und Will Eisner, der Pionier des modernen US-Comics. Mit dem Erscheinen seiner Reihe The Spirit in den 1940er Jahren erweiterte Eisner die Grenze des Comics maßgeblich. Frank Miller bezeichnet Will Eisner als eines seiner größten und frühesten Vorbilder. “Mit 13 Jahren stieß ich zum ersten Mal auf Will Eisner s Comics und hielt ihn für einen heißen Newcomer. Dabei waren seine Werke rund vierzig Jahre alt. Sie sahen aber frischer und aktueller aus als alles, was ich bis dahin gesehen hatte.”

Will Eisner war gerade mal in seinen Zwanzigern, als ihn die Veröffentlichung von The Spirit als wöchentliche Beilage einer Zeitung schlagartig an die vorderste Front einer neuen Comic-Bewegung katapultierte. Die Serie beschleunigte nicht nur die Weiterentwicklung herkömmlicher Comic-Strips, die üblicherweise aus drei bis vier Bildchen bestanden und auf der Humorseite platziert waren, sie löste eine ganze Reihe formaler und erzählerischer Innovationen aus. Während Ritter in Ganzkörpermontur wie Batman und Superman für Furore sorgten, schuf Will Eisner einen maskierten Helden im Anzug, Schlips und Kragen, mit Handschuhen und Filzhut, der über keinerlei übermenschliche Kräfte verfügte. Er war weder ein Millionär noch ein Außerirdischer, sondern ein ehemaliger Polizist namens Denny Colt, der allgemein für tot gehalten wurde. The Spirit war eine sehr erwachsene Figur mit trockenem Humor, einem Faible für Frauen und einer unerschütterlichen Zuneigung für seine Heimatstadt, den schmutzigen Schmelztiegel Central City. Will Eisner erzählte die Abenteuer mit filmischen Stilmitteln, mit Illustrationen, die an Filme wie Citizen Kane (1941) erinnerten, was Bildkompositionen und außergewöhnliche räumliche Perspektiven betraf.

Frank Miller hatte bereits mit der Arbeit an eigenen Comics begonnen, als er Will Eisner auf einer Party in New York zum ersten Mal begegnete. “Ich schrieb und zeichnete zu der Zeit für Marvel Comics eine meiner ersten Ausgaben von Daredevil. Will Eisner warf einen Blick auf die erste Seite und sagte mir sofort, was damit nicht stimmte. Wir stritten über das Schriftbild der Seite, was in einer Diskussion mündete, die letztlich 25 Jahre anhielt, darüber, wie man Comics erschafft und wie sie funktionieren. Wir führten eine turbulente und heftige Beziehung und gleichzeitig waren wir beste Freunde. Ich habe sehr viel von ihm gelernt.”

Hat Frank Miller mit der Verfilmung von The Spirit geschafft, was er sich vorgenommen hat? Eine Comicverfilmung zu schaffen, die andere vor ihr in den Schatten stellt? Was meint Ihr?

Quelle: Mit Material von Sony Pictures

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