Phantomschmerz ist das Regiedebüt von Matthias Emcke. Der gebürtige Hesse lebt seit Jahren in Amerika, wo er vor allem als Produzent von Independent-Filmen sehr erfolgreich tätig war. Mit Phantomschmerz hat er einen Film über einen Freund gedreht. Weniger die Handlung als die Hauptfigur beruht also auf einer real existierenden Person. Und darum geht es in Phantomschmerzen:
Marc Somner (Til Schweiger) ist gutaussehend, extrem sportlich, charmant und gebildet – Frauen fliegen auf ihn. Wenn er nicht gerade Gelegenheitsjobs nachgeht, ist der Lebenskünstler auf seinem Rennrad unterwegs, mit dem er schon die ganze Welt bereist hat. Die andere Seite von Marc ist weniger schmeichelhaft. Marc lebt für den Moment, er ist permanent pleite, unzuverlässig und bricht reihenweise Frauenherzen – Verantwortung ist ihm ein Fremdwort.
Seine 12-jährige Tochter Sarah (Luna Schweiger) liebt ihren Vater abgöttisch. Auch Marc liebt Sarah über alles, kümmert sich aber mehr schlecht als recht um sie und hat Mühe, seiner Vaterrolle gerecht zu werden. Ein ruhender Pol in Marcs Vagabundenexistenz ist sein bester Freund Alexander (Stipe Erceg), der beruflich erfolgreich ist und es mit seiner Frau Anna (Julia Brendler) zu Wohlstand gebracht hat.
Im Fahrradladen lernt Marc Nika (Jana Pallaske) kennen. Marc merkt sehr schnell, dass Nika mehr ist als eine seiner typischen unverbindlichen Affären. Nika findet zufällig einen Reisebericht über Sri Lanka, den Marc vor zehn Jahren geschrieben hat. Sie ist überzeugt von seinem Talent und zeigt das Manuskript einem befreundeten Verleger. Den daraufhin vereinbarten Termin mit dem interessierten Verleger lässt Marc platzen. In dieser Pattsituation zwischen den beiden kommt es zu einem tragischen Verkehrsunfall. Marc wird nachts mit seinem Motorroller von einem Auto angefahren. Der Autofahrer begeht Fahrerflucht, der schwer verletzte Marc wird erst am nächsten Morgen im Straßengraben gefunden.
Die Ärzte geben ihm zunächst kaum eine Überlebenschance. Die einzige Möglichkeit, ihn zu retten, ist die Amputation seines linken Beines. Marc reagiert wie erwartet ablehnend – erst als Sarah ihn anfleht, fügt er sich seinem Schicksal. Doch der Unfall läßt ihn keineswegs geläutert zurück. Von Phantomschmerzen gequält versucht Marc, sein altes Leben weiterzuführen – vergeblich. Die Beziehung zu seiner Tochter leidet und die zu Nika droht zu zerbrechen – bis Marc realisiert, dass er auf dem besten Weg ist, genauso zu enden wie sein alkoholkranker Vater. Ihm wird klar, dass er sich von Grund auf ändern muss …
Mit Material von Warner Bros. Pictures