Aktuell ist die Kollaboration Cloud Atlas – Alles ist verbunden von Tom Tykwer (Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders) und Andy Wachowski sowie Lana Wachowski (Matrix) in den Lichtspielhäusern zu sehen. Dort reiht sich ein gigantisches Szenario an das nächste und zwischen epischen Panoramen wird eine Geschichte erzählt, die sich über mehre Jahrhunderte streckt. Dass der deutsche Regisseur, der 1998 mit dem aufsehenerregenden Film Lola rennt seinen großen Durchbruch feierte, aber auch abseits großer Bilder überzeugen kann, beweist er regelmäßig in kleineren Produktionensanordnungen. So nimmt beispielsweise sein dezent inszeniertes Drama Drei, das heute Abend um 20:15 Uhr auf arte im Rahmen des FilmFestivals ausgestrahlt wird, eine außergewöhnliche Dreiecksbeziehung genau unter die Lupe.
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Hanna (Sophie Rois) und Simon (Sebastian Schipper) sind seit 20 Jahre verheiratet. In Berlin lebend, saugen sie interessiert das differenzierte Kulturangebot auf und haben außerdem keine Kinder. Darüber hinaus hat ihre Beziehung schon so einiges mitgemacht: Kleine Seitensprünge, eine tragische Fehlgeburt und andere Probleme haben das gemeinsame Leben der beiden gezeichnet. Mittlerweile ist wieder Ruhe – schon fast Langweile – in ihren Alltag eingekehrt. Dieser taube Zustand ändert sich jedoch, als beide unwissentlich voneinander Adam (Devid Striesow) kennen lernen. Dieser ist geheimnisvoll und fasziniert sowohl Hanna als auch Simon durch seine ansprechende Aura, sodass beide eine Affäre mit ihm eingehen. Doch damit nicht genug: Aus den zwei getrennten Beziehungen wird im Lauf des Films eine komplexe Dreiecksgeschichte.
Tom Tykwer streift durch die Bildungsbürgerschicht Berlins, verwendet Space Oddity von David Bowie als grobes Leitmotiv und spielt auch mit den Gefühlen seiner Protagonisten. Mit seiner beruhigten Herangehensweise findet sich Drei irgendwo zwischen Drama und unterhaltsamen Einschüben wieder, bis am Ende die Frage nach Moral, Liebe und Schicksal sowie der Geschlechterrollen auf der Tagesordnung steht. Humor lässt sich bisweilen als ironischer Unterton vernehmen und dazwischen findet sich auch ein Kommentar zu postmodernen Beziehungen wieder, der von den guten Schauspielleistungen untermauert wird.
Heute im TV: Drei (2010)
Wann: 20:15 Uhr
Wo: arte
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