Trailer-Analyse zu Batman vs Superman

13.07.2015 - 14:15 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Lex LuthorWarner Bros.
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Im Rahmen der Comic-Con hat Warner einen ersten langen Trailer zum sehnlichst erwarteten Blockbuster Batman vs Superman: Dawn of Justive veröffentlicht. Wir schauen uns den Trailer genauer an.

Vergangenen Samstag wurde der erste lange Trailer zu Batman vs Superman: Dawn of Justice veröffentlicht und sorgte erwartungsgemäß für großes Aufsehen unter Kino- und Comicfreunden. Mit einer Laufzeit von 3:39 Minuten hat der Trailer so viel Material zu zeigen, dass sich ein genauerer Blick auf die Bilder definitiv lohnt, denn zwischen all den epischen, Zack Snyder-typischen Aufnahmen, den Explosionen und der Vielzahl an Charakteren kann es schnell passieren, dass nicht viel mehr übrig bleibt als der Eindruck, dass alles ziemlich düster aussieht. Wir nehmen den Trailer in unserer Analyse genauer unter die Lupe.

Viele Fans kritisierten an Man of Steel, dass er die finale Zerstörungsorgie seiner beiden Hauptcharaktere verharmlose. Gebäude werden niedergerissen und in die Luft gejagt, ohne einen Funken Interesse dafür, was mit den Menschen in und unter ihnen eigentlich passiert. Genau dieser Aspekt dient anscheinend als Ausgangslage für Batman vs Superman: Wir beobachten Bruce Wayne (Ben Affleck), der mit ansehen muss, wie zahlreiche unschuldige Menschen und eines seiner Gebäude dran glauben müssen, und der dementsprechend wenig Verständnis für Superman (Henry Cavill) aufbringt, was wohl der zentrale Konflikt des Films wird. "He has the power to wipe out the entire human race. We have to destroy him", verkündet Batman selbstsicher, doch da scheinen noch zahlreiche andere Faktoren eine Rolle zu spielen. In erster Linie ist da ein langhaariger Lex Luthor (Jesse Eisenberg), der sowohl im Besitz von Kryptonit als auch von Zods Leiche ist, was auch immer er mit dieser anstellen will.

Batman im Krieg

Dahinter wird es jedoch sehr konfus: Wonder Woman (Gal Gadot) bekommt eine zerstörerische Sekunde im Trailer spendiert, Batman kämpft an einem Ort, der nach Nahem Osten aussieht, gegen Soldaten mit Superman-Emblem, der Joker (?) scheint seine Finger irgendwie im Spiel zu haben, Alfred (Jeremy Irons) findet Batmans Pläne überhaupt nicht gut und eine kurz auftauchende, zusammenhanglose Unterwasseraufnahme soll uns daran erinnern, dass Aquaman (Jason Momoa) ja auch noch einen Auftritt bekommen soll.

Aquaman?


Die Länge des Trailers und die Fülle an Bildern könnten darauf hindeuten, dass auf Zack Snyders To-do-Liste nicht bloß steht, die depressivste Comicverfilmung aller Zeiten zu schaffen, sondern auch die längste. Zumindest trieft der Trailer aus allen Poren vor ausufernder Epik, die drei Dinge ruft: Ich bin groß, ich bin laut, ich bin wichtig. Um zu demonstrieren, wie wichtig die ganze Sache ist, bedient sich Snyder in seiner Bildsprache gleich ganz oben auf der Liste der wichtigen Themen, nämlich bei 9/11 und Jesus.

Bruce Wayne und die Zerstörung seines Gebäudes

Ein kollabierender Wolkenkratzer flutet die Straßen mit Staub und Trümmern, während Bruce Wayne darin ein junges Mädchen tröstend in den Arm nimmt. Natürlich will er Vergeltung für all die Unschuldigen, die infolge dieses rücksichtslosen Zerstörungsaktes ums Leben gekommen sind und muss somit in den Krieg gegen diesen fremden Eindringling ziehen.

Superman der Erlöser

Superman hingegen sieht sich immer mehr in der Rolle des Erlösers, des Gesandten aus dem Himmel, der in Licht gehüllt zu den Menschen hinabsteigt und für sie da ist, sie aus ihren miserablen Lebenssituationen holt und dafür im Gegenzug gar nichts haben will, außer, akzeptiert zu werden.

Superman und der Pöbel


Natürlich ist das alles in einen sehr tristen Look verpackt, selbst Robins altes Kostüm, das zur Erinnerung an seinen tragischen Tod in Bruce Waynes Keller ausgestellt ist, hat nichts mehr mit dem originalen Aussehen zu tun und ist stattdessen vollkommen farblos. Selbstverständlich ist das in Anbetracht des Trends von großem Ernst in Comicverfilmungen nicht verwunderlich, aber Batman vs Superman scheint hier noch einen Schritt weiter gehen zu wollen.

Robins Kostüm


Jede Zeile im Trailer gibt sich bedeutungsschwanger und wird mit bitterster Ernsthaftigkeit vorgetragen, so trivial sie auch sein mag - angefangen bei Holly Hunters eröffnendem Satz "today is the day ... of truth" über Martha Kents (Diane Lane) Binsenweisheiten ("people hate what they don't understand") bis hin zu allem, was Lex Luthor sagen muss. Der Trailer profitiert jedoch davon, dass offenbar die richtigen Casting-Entscheidungen getroffen wurden und alles deshalb halb so schlimm ist. Auch Ben Affleck entpuppt sich entgegen anfänglicher Skepsis mit seiner steinernen Miene im Kontext von Zack Snyders Batman-Vision als überaus passend, vor allem scheint jedoch Jesse Eisenberg einen enormen Spaß an seiner Lex Luthor-Rolle zu haben, was vielleicht die wichtigste Voraussetzung ist, um einen guten Superbösewicht abzugeben. Jetzt müssen wir nur noch hoffen, dass Amy Adams im Film dann noch ein bisschen mehr zu tun bekommt, als Superman die Brust zu streicheln.

Supermans gestreichelte Brust


Unterm Strich macht der Trailer also deutlich, dass sich Batman vs Superman ganz klar an Warners vermeintliches Witze-Verbot  hält und stattdessen mit ganz großen Actionszenen und einer bodenständigen Herangehensweise an ihre Superhelden überzeugen will. Die spannendste Frage bleibt aber, ob die im Trailer angedeutete Vielfalt an Plotsträngen (Robins Tod, Aquaman, Wonder Woman ...) effektiv unter einen Hut gebracht werden konnte. Das werden wir am 24. März 2016 herausfinden, dann startet Batman vs Superman in den deutschen Kinos.

Was sagt ihr zum Trailer von Batman vs Superman?

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