In unserer Rubrik Kommentar der Woche möchten wir eure geistig-textuellen Ergüsse, also eure Kommentare, feiern. Die Voraussetzungen dafür können beinahe alle Kommentare (egal ob für Filme, Serien, Personen, News) erfüllen, ob nun schön, persönlich, kurz, lustig, bizarr, alt, nachdenklich, lang, originell, treffend, gehaltvoll, neu, dadaistisch, rappelschwarz oder ihr habt uns einfach nur ausreichend mit Pflöcken und Knoblauch bestochen. Ihr könnt mich per Nachricht gerne gelegentlich auf einen Kommentar, der euch besonders gut gefallen hat bzw. euren absoluten Lieblingskommentar auf moviepilot, hinweisen – aktuell fahnde ich z.B. weiterhin besonders nach tollen Personen- und Serien- oder Staffelkommentaren. Wir können euch keine Versprechungen machen, dass wir den Vorschlag auch auswählen, aber inspirieren lassen wir uns gerne.
Der Kommentar der Woche
Heute glitzern wir für Kris , die zum ersten Film der Twilight-Reihe Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen damals bereits eine wunderbare Liebeserklärung verfasst hat:
Es ist jetzt ziemlich genau ein halbes Jahr her, dass ich mich bei moviepilot angemeldet und hier ganz unschuldig auf Lieblingsfilm geklickt habe, nicht ahnend, in welche Diskussionen mich die Liebe zu einem übermäßig gehypten aber harmlosen Film verstricken würde. Seither überlege ich, was ich zu diesem Film schreiben kann…
Inzwischen habe ich ihn beinahe unanständig oft (im Kino) gesehen und sah mich einer Vielzahl von Vorwürfen gegenüber: Er sei lustfeindlich, antifeministisch und dergleichen mehr. Bis heute weiß ich nicht, was ich davon halten soll, obwohl ich reiflich über diese Vorwürfe nachgedacht habe. Wie kann einer der Filme, die mich so glücklich machen, so schlecht sein?
Ich weiß, ich gehöre nicht zur Zielgruppe, und dennoch gefällt mir der Film und vielleicht steht mir dieses guilty pleasure ja zu. Dabei sind es inzwischen vor allem die kleinen Makel, die den Film für mich so sehenswert machen.
Ich liebe die einfache, aber mit Herz erzählte Geschichte und vor allem ihre Umsetzung in diesem Film. Mir gefällt, dass das Mädchen, das sich für gewöhnlich hält, den ungewöhnlichsten Typen der Schule abkriegt. Ich mag den aufgesetzten Slow-Mo-Auftritt der Vampire in der Cafeteria und Jaspers doofes Gesicht, das mich bisher noch jedes Mal zum Lachen gebracht hat. Mir gefällt, dass Robert Pattinson das Schlaflied wirklich spielen konnte und ich mag Kristen Stewarts Lippen-Kau-Tick. Ich mag Robert Pattinson und Kristen Stewart! Und zwar nicht nur hier.
Ich mag die Close-Ups, die finstere Stimmung aufgrund des miesen Wetters in Forks, die Musik. Ich mag den Ring, den Kaktus, die goldene Zwiebel, den ausgestopften Vogel hinter Edward im Klassenraum, den Truck, die Kalten Wesen, Harry Clearwaters hausgemachten Bratfisch, Billy Burkes Heiligenschein, das Pfefferspray, den Ballettsaal, den Volvo und James, den trashigsten Schurken seit Langem.
Ich mag die vielen Zitate, die sich in Windeseile einen Platz in unserer Pop-Kultur erobert haben und den kitschigsten Schulball aller Zeiten. Ich liebe “Flightless Bird” und natürlich “I was damned by the light coming out of her eyes // She spoke with a voice that disrupted the sky” – Er kann es einfach!
Und ich liebe den schönsten und am sehnlichsten erwarteten Kuss der Filmgeschichte sowie die schon hundert Mal gesehene Geschichte über unmögliche Liebe.
Ich bin stetig fasziniert von den vielen Fans und ihren Internet-Verrücktheiten. Ich find’s toll, dass der Film bewirkt, dass ich mich zehn Jahre jünger fühle und dass meine Freundinnen ihn auch lieben. Und dass ich immer wieder auf neue Menschen treffe, die es ebenfalls tun.
Nein, er ist kein Meisterwerk (aber vermutlich gehört kaum einer meiner Lieblingsfilme in diese Kategorie), sondern allerhöchstens Durchschnitts-Kost für Teenies, die bei Weitem nicht jedem gefallen muss/sollte/kann. Und dennoch, mag das über mich aussagen, was es will und obwohl es vielleicht die wenigsten nachvollziehen können: Ich liebe diesen Film.
Den Kommentar findet ihr übrigens hier