Das Twilight Franchise geht schnellen Schrittes seinem Ende entgegen und gibt der Verfilmung Die Tribute von Panem – The Hunger Games die Klinke in die Hand. Ein Grund für Charlie Jane Anders vom Science Fiction Blog io9, die beiden Buch- und potentiellen Filmreihen nebeneinander zu stellen. Ihr Fazit ist kaum verwunderlich: Die Tribute von Panem siegen in allen Kategorien. Aber macht euch selbst ein Bild.
Die Heldinnen
Bella Swan (Kristen Stewart), die „Heldin“ aus beispielsweise Twilight 4: Breaking Dawn – Biss zum Ende der Nacht – Teil 1, ist ein introvertierter, melancholischer Teenager mit einem Hang zum Tod. Nicht nur, dass sie unbedingt ihr Leben gegen ein Dasein als Vampir eintauschen will, auch kompensiert sie ihren Liebeskummer mit lebensgefährlichen Aktionen. Katniss (Jennifer Lawrence), die Protagonistin der Tribute von Panem, ist mutig, fit mit Pfeil und Bogen und meldet sich freiwillig für die gefährlichen Hunger Games, um ihre Schwester zu schützen.
Dreicksgeschichte
In der Teenager-Literatur geht es immer auch um die Liebe. Das muss so sein, da dieses Thema die Heranwachsenden doch recht stark umtreibt. In Twilight verliebt sich Bella in einen Vampir namens Edward (Robert Pattinson), wird jedoch permanent von ihrem Werwolf-Kumpel Jacob (Taylor Lautner) angebaggert und muss sich schlussendlich für einen der beiden entschieden. Auch Katniss steckt in einem Dilemma. Eigentlich hat sie ein Auge auf ihren Jagdgefährten Gale (Liam Hemsworth) geworfen, doch ihr Hunger Games Kumpan Peeta (Josh Hutcherson) ist aufrichtig in sie verliebt und auch sie entwickelt immer zärtlichere Gefühle für ihn.
Kreaturen
Dass es in Twilight um Werwölfe und Vampire geht, muss ich wohl nicht näher erklären. Damit hat sich der Vorrat an außergewöhnlichen Gestalten auch schon erschöpft, wenn wir einmal vom skurrilen Mensch-Vampir-Hybriden des kommenden Films absehen. Die Tribute von Panem sind da etwas kreativer. Dort muss sich die Protagonistin gegen blutrünstige Eichhörnchen und Killervögel, fleischfressende Affen, mutierte Wölfe und fiese Eidechsen-Menschen verteidigen.
Konstruktion einer Welt
Twilight spielt in der Jetzt-Zeit in einer uns bekannten Welt und will uns maximal weiß machen, dass es da eine ganze Subkultur an Vampiren und Werwölfen gibt, die uns bislang entgangen ist. Die Vorherrschaft über die Vampire haben die in Italien ansässigen Volturi, die zum Zwecke des Machterhalts die mächtigsten Artgenossen um sich scharen. Die Welt von Panem wird von einem bösartigen Präsidenten namens Snow regiert, dem jedes Mittel recht ist, um seinen Status zu erhalten. Darüber hinaus funktionieren die Hunger Games, also die tödlichen Zweikämpfe unschuldiger Teenager, die live im Fernsehen übertragen werden, als Machtinstrument.
Einfluss auf die Filmwelt
Momentan wimmelt es nur so von Vampiren auf der Kinoleinwand und im Fernsehen. Dennoch bezeichnet Charlie Jane Anderson Twilight als isoliertes Phänomen. Da kann ich nicht ganz konform gehen, auch wenn ich durchaus bezweifeln möchte, dass sich dieser Blutsauger-Trend lange hält. Die Tribute von Panem aber, so Anderson, habe das Potential eine Welle guter dystopischer Filme loszutreten und auch die Rolle der Frau im Actionfilm grundlegend zu verändern.
Ich habe versucht, die Filme anhand der Kategorien so neutral wie möglich darzustellen. Aber nun seid ihr dran! Was überzeugt euch mehr: Twilight oder Die Tribute von Panem?