Unerreichtes Epos: Den größten Kriegsfilm überhaupt könnt ihr aktuell kostenlos streamen

16.12.2024 - 17:35 UhrVor 3 Monaten aktualisiert
Krieg und Frieden
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Krieg und Frieden
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Zurzeit könnt ihr ein über 400-minütiges Kriegsepos gratis und ohne Account streamen. Gewaltige Schlachten treffen im Meisterwerk Krieg und Frieden auf komplexe Figuren und Gefühle.

Habt ihr mal eben sieben Stunden Zeit für eines der absoluten Meisterwerke der Filmgeschichte? Die vierteilige Literaturverfilmung Krieg und Frieden von Sergey Bondarchuk ist nämlich genau das. Ausgestattet mit nahezu unbegrenzten Ressourcen, Tausenden Statisten und Tonnen von Schießpulver erzählt sie die mitreißende Geschichte dreier Schicksale während der Napoleonischen Kriege.

Aktuell könnt ihr alle vier Teile werbefrei und kostenlos streamen (mehr dazu weiter unten). So viel sei schon mal verraten: Euch erwartet eine der größten Schlachten, die jemals auf Film gebannt wurden.

Das Kriegsepos schrieb Geschichte: 12.000 Statisten und 23 Tonnen Schießpulver kamen bei einer Schlacht zum Einsatz

Die Geschichte beginnt 1805 in St. Petersburg. Sie führt uns über mehrere Jahre von den Ballsälen des russischen Adels bis auf die Schlachtfelder Europas, wo die Heere Napoleons den angestammten Monarchien entgegentreten.

Die großen historischen Wogen erleben wir an der Seite von drei Hauptfiguren. Da ist zum einen Prinz Andrei Bolkonski (Vyacheslav Tikhonov), der Napoleon verehrt und sich auf dem Schlachtfeld als sein Gegner beweisen will. Sein bester Freund ist Pierre Besuchow (Bondarchuk), wegen seiner Herkunft und seiner Art ist der Intellektuelle ein Außenseiter, bis ein plötzliches Erbe seine Situation auf den Kopf stellt.

Und dann wäre da noch die junge Natascha Rostowa (Lyudmila Saveleva), die wir als Mädchen treffen und über die große Liebe und Enttäuschung bis ins Erwachsenenalter verfolgen. Über allen hängt der Schatten des französischen Kaisers, der irgendwann auch nach dem russischen Territorium greift.

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Die Schlacht von Borodino sucht bis heute ihresgleichen

Leo Tolstois Romanvorlage gilt als einer der Klassiker der Weltliteratur. Wegen ihres großen Figurenensembles, zeitlichen Rahmens und der Detailgenauigkeit bringt sie Filmemacher aber regelmäßig an ihre (Budget-)Grenzen. Schauspieler und Regisseur Sergey Bondarchuk wagte sich 1960 an das Projekt. Unterstützt wurde er vom sowjetischen Kulturministerium. Dass der Realisierung reihenweise staatliche Mittel zugutekamen, merkt man in jeder zweiten Szene.

Allein für die Schlacht von Borodino kamen etwa 12.000 Statisten zum Einsatz, während 23 Tonnen Schießpulver von Spezialisten abgefackelt wurden. Das macht sie zu einer der größten Filmschlachten überhaupt. Wer die computergenerierten Heere unserer Blockbuster-Ära gewohnt ist, wird sein blau-grünes Wunder erleben.

Krieg und Frieden sollte der Welt auch zeigen, was die sowjetische Filmindustrie zu schaffen imstande war. Trotzdem wirkt die über 400 Minuten lange Filmreihe zu keiner Zeit wie schwerfällige Propaganda. Das liegt zum einen an Bondarchuks freidrehenden Instinkten als Regisseur. Wir fliegen mit der Kamera übers Schlachtfeld wie Kanonenkugeln, nehmen die Perspektive von sterbenden Soldaten ein und erheben uns über das zerstörerische Grauen wie die Seelen jener, die gefallen sind.

Experimentierfreude und Elan durchziehen aber auch den Rest der Laufzeit, was dem Historienepos über enttäuschende Liebschaften und gesellschaftliche Zwänge zusätzlich Leben einhaucht. Am Anfang schaut man Krieg und Frieden vielleicht wegen der Schlachten, aber nach wenigen Stunden fiebert man wegen Andrei, Pierre und Natascha mit.

So könnt ihr Krieg und Frieden jetzt schauen

Krieg und Frieden steht derzeit gratis im Angebot der Arte-Mediathek zum Abruf bereit. Das Epos wird in vier Teilen gelistet, die chronologisch aufeinander aufbauen. Sie stehen in der Originalversion mit deutschen Untertiteln zur Verfügung.

Die Teile werden in der Mediathek ohne ihre international gängigen Titel gelistet, sondern als Serie (Teil 1/4, 2/4 usw.). Dabei handelt es sich um:

  • Teil 1: Andrei Bolkonski - 141 Minuten
  • Teil 2: Natascha Rostowa - 94 Minuten
  • Teil 3: Das Jahr 1812 - 79 Minuten (enthält die Schlacht von Borodino)
  • Teil 4: Pierre Besuchow - 93 Minuten

Ihr habt noch bis Juni 2025 Gelegenheit, die beste Verfilmung von Tolstois Roman in der Mediathek nachzuholen.

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