Kevin Costners Großprojekt Horizon schindet mit seinem 4-Filme-Plan Eindruck, aber im Vergleich zum teuersten Western aller Zeiten klingt die Saga des Yellowstone-Stars wie ein Schnäppchen. Am 22. Juni 2013 feierte dieser Film seine Weltpremiere. Dahinter stand das Team, das die Fluch der Karibik-Reihe zum Erfolg geführt hatte. Gemeinsam adaptierten sie eine Popkultur-Ikone. Trotz aller positiven Vorzeichen auf dem Papier schrieb Lone Ranger Negativ-Rekorde an den Kinokassen.
Lone Ranger sollte das neue Fluch der Karibik werden
Die Figur des Lone Rangers geht auf eine Radio-Show aus dem Jahr 1933 zurück: Er ist ein maskierter Rächer, ein Mix aus Westerner und Superheld. Die Filmadaption spielt im Jahr 1869. Eisenbahn-Tycoon Latham Cole (Tom Wilkinson) will mithilfe des Banditen Butch Cavendish (William Fichtner) den ansässigen Ureinwohnerstämmen Verbrechen in die Schuhe schieben, um ihr Land für den Ausbau seines Schienennetzes zu nutzen. Während der Verfolgung Cavendishs ist auch der junge Anwalt John Reid (Armie Hammer) zugegen, dessen Bruder dabei getötet wird.
Der schwer verletzte John wird dank eines weißen Pferds namens Silver und der Hilfe des indigenen Einzelgängers Tonto (Johnny Depp) vor den ewigen Jagdgründen bewahrt. Eher unfreiwillig treten Lone Ranger John und Tonto gemeinsam gegen die Schurken an.
Das Budget des Western schoss in die Höhe
Lone Ranger machte schon im Vorfeld Schlagzeilen wegen des ausufernden Budgets. Disney-CEO Bob Iger zog 2011 die Notbremse, um die Kosten einzudämmen. Johnny Depp, sein Fluch der Karibik-Regisseur Gore Verbinski und andere verzichteten auf Teile ihrer Gage, wie die Variety damals meldete.
Das zurückgeschraubte Budget schoss während der Dreharbeiten jedoch wieder in die Höhe, da die Produktion von Stürmen, Waldbränden und einem Windpocken-Ausbruch in der Crew heimgesucht wurde. Im Endeffekt belief sich das Budget auf etwa 225 bis 250 Millionen Dollar. Damit wurde Lone Ranger der teuerste Western-Film aller Zeiten, auch unter Berücksichtigung der Inflationsrate.
Aus dem neuen Fluch der Karibik wurde ein Mega-Flop
Ein beachtliches Risiko, wenn man bedenkt, dass das Western-Genre alles andere als ein verlässlicher Box Office-Garant ist und dass die Figur des Lone Ranger bei jüngeren Menschen oder außerhalb der USA nur eine geringe Bekanntheit genießt.
Das Gegenargument: Auch der Piratenfilm galt vor Fluch der Karibik als Flop-Garant. Wer wäre also besser geeignet für eine Verjüngung des Western als das Fluch der Karibik-Team Johnny Depp (Star), Gore Verbinski (Regie), Jerry Bruckheimer (Produzent), Terry Rossio und Ted Elliott (Drehbuch)?
Der Vergleich zu Fluch der Karibik hinkte schon bei den Kritiken. Im Gegensatz zum Piratenabenteuer wurde der Western von der US-Kritik abgewatscht (bei Rotten Tomatoes gibt es nur magere 31 Prozent). An den Kinokassen wurden die Franchise-Träume dann endgültig begraben.
Die Zahlen zum Lone Ranger-Flop:
- Das Budget betrug zwischen 225 und 250 Millionen US-Dollar
- Für die Werbung wurden zusätzlich 150 Millionen ausgegeben
- Lone Ranger spielte in Nordamerika in seiner gesamten Auswertung nicht einmal 100 Millionen Dollar ein
- Weltweit kam der Film nur auf ein Einspielergebnis von 260 Millionen Dollar
- Disney gab später einen geschätzten Verlust von 160 bis 190 Millionen Dollar an (via Business Insider )
Damit wurde Lone Ranger zu einem der größten finanziellen Misserfolge in der Geschichte Hollywoods und zum teuersten Western-Flop überhaupt. Auch eine Leistung, wenn man bedenkt, dass man in dieser Kategorie mit Heaven's Gate - Das Tor zum Himmel konkurriert, der ein Studio in den Bankrott getrieben hat.
Wer jetzt neugierig geworden ist, kann Lone Ranger bei Disney+ nachholen.
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