Vor Avengers 4 - Deshalb ist The First Avenger: Civil War der wichtigste MCU-Film

03.03.2019 - 12:00 Uhr
The First Avenger: Civil WarDisney
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Bevor Avengers 4: Endgame in die Kinos kommt werfen wir einen Blick in die Vergangenheit des Marvel Cinematic Universe. Ein Film sticht dabei besonders heraus: The First Avenger: Civil War aka Captain America: Civil War.

Achtung, Spoiler zu allen bisherigen MCU-Filmen: In wenigen Wochen endet mit dem Kinostart von Avengers 4: Endgame das Marvel Cinematic Universe, wie wir es kennen. Passend dazu strahlt ProSieben heute Abend um 20:15 Uhr The First Avenger: Civil War aka Captain America: Civil War erstmals im deutschen Free-TV aus. Wenngleich der Film in der MCU-Timeline schon einige Jahre zurückliegt, erweist er sich nach wie vor als einer der wichtigsten des gesamten Franchise.

Civil War setzt den Triumph von Marvel's The Avengers fort

Lange Zeit war Marvel's The Avengers der größte Triumph von Kevin Feige und seinem Team an kreativen Köpfen vor und hinter der Kamera. Nachdem Iron Man, Captain America und Co. in ihren jeweils eigenen Solofilmen eingeführt wurden, bewies die erste Avengers-Vereinigung eindrucksvoll, dass das Konzept des geteilten Filmuniversums tatsächlich funktionierte und nicht ausschließlich aus Easter Eggs und versteckten Verweisen bestand. Marvel's The Avengers vereinte zuvor vorgestellte Figuren und Handlungsstränge in einem schlüssigen sowie zufriedenstellenden Klimax.

Dieses Kunststück vermochte Marvel's The Avengers 2: Age of Ultron drei Jahre später nur bedingt zu vollbringen. Hin- und hergerissen zwischen den Möglichkeiten einer vernetzenden Fortsetzung stolperte das zweite Klassentreffen in den Modus eines Übergangsfilms, der zwar die Größenverhältnisse steigern konnte, im erzählerischen Rahmen allerdings nicht den erhofften Durchbruch schaffte. Diese Rolle übernahm der dritte Captain America-Film, der sich dementsprechend auch vielmehr wie ein Avengers 2.5 anfühlt.

The First Avenger: Civil War

Wo Marvel's The Avengers der eindeutige Höhepunkt von Phase 1 war, wartete Phase 2 hauptsächlich mit vorbereitenden Filmen auf. Entladen haben sich die angestauten Spannungen erst zu Beginn von Phase 3: In Civil War kulminieren Dinge, die schon in den Debüts von Captain America und Iron Man verankert sind und später immer weiter ausgebaut wurden. Hier laufen alle roten Fäden des MCU zusammen und die Weichen für die nachfolgenden Geschehnisse werden gestellt, sodass die Auswirkungen von Civil War in Avengers 3: Infinity War nach wie vor zu spüren sind.

In Civil War sehen wir, wie sich die Zahnräder des MCU drehen

Der Fokus auf die Figuren erweist sich dabei als Trumpf: Keine außerirdische Macht greift die Erde an, auch von einer riesigen Roboterarmee ist keine Spur zu entdecken, die einen kompletten Landstrich aus seiner Verankerung in der Erde hebt. In Civil War stehen sich die Avengers unmittelbar gegenüber. Aus Freunden werde Feinde, die sich direkt in die Augen starren und damit die Ereignisse der vorherigen MCU-Phasen infrage stellen. Team Iron Man vs. Team Captain America - beide Seiten vertreten nachvollziehbare Argumente.

Damit eröffnet Civil War einen komplexen Diskurs, wie er seit Jahrzehnten regelmäßig im Superheldengenre geführt wird, völlig unabhängig aus welchem Haus die (vermeintlichen) Weltenretter stammen. So flüssig wie in Civil War haben die vielen kleinen Zahnräder der großen MCU-Maschine nie wieder ineinandergegriffen, während sich Joe und Anthony Russo hinter den Kulissen endgültig als die neue kreative Speerspitze des Franchise etablierten. Wo Kevin Feige zuerst mit Joss Whedon einen Avengers-Vater gefunden hatte, avancierten die regieführenden Brüder zu den neuen Machern des MCU.

The First Avenger: Civil War

Civil War führt also nicht nur zusammen, sondern gibt auch den Kurs der nachfolgenden Abenteuer vor, von der Integration der nächsten Avengers-Generation ganz zu schweigen. Die zwei wichtigen Namen lauten in diesem Fall Spider-Man und Black Panther. Noch vor ihrem jeweils eigenen Solofilm wurden beide Figuren erfolgreich ins MCU integriert. Inzwischen sind sie zwei der entscheidenden Persönlichkeiten, die uns nicht nur in Phase 3 begleitet haben, sondern auch in Phase 4 eine führende Rolle einnehmen.

The First Avenger: Civil War als das ultimative Drehkreuz im MCU

In gewisser Weise fungiert Civil War als das ultimative Scharnier des MCU - oder, um ein Bild direkt aus dem Film selbst zu bemühen: als Drehkreuz. Wenn sich die gespaltenen Avengers in der spektakulärsten Sequenz des Films gegenübertreten, dann findet dieser Kampf auf dem Gelände eines Flugplatzes statt. Es wirkt beinahe so, als werden Tritte und Schläge danach verteilt, in welche Richtung die einzelnen Figuren driften sollen, um ihren späteren Platz im MCU zu finden. Demzufolge erweisen sich die Russo-Brüder mehr als Strategen und Koordinatoren denn als Regisseure.

Aus dieser Sicht ist Civil War ein wegweisender Film für das Franchise und bestimmt den Rhythmus und Tonfall von Infinity War, der zusammen mit Avengers 4: Endgame ebenfalls von den Russos inszeniert beziehungsweise konzipiert wurde. Die Ensemble-Filme im MCU gestalten sich seit Civil War wie eine Abfolge großer Ereignisse, die darauf bedacht sind, jeder Figur ausreichend Screentime zu verschaffen, anstelle eine dynamische Geschichte zu erzählen. Aber genau darin liegt auch ein Teil der Faszination verborgen, denn so können wir die zuvor erwähnten Zahnräder direkt dabei beobachten, wie sie sich drehen.

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