Warum niemand das Shrek-Reboot braucht: Lasst den Oger in seinem Sumpf

08.11.2018 - 11:20 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
Für immer ShrekParamount Pictures
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Acht Jahre sind seit dem letzten Shrek-Film vergangen, wenn wir das Spin-off über den Gestiefelten Kater nicht mitrechnen. Dass jetzt schon ein Reboot kommen soll, zeigt, wie einfallslos man ist, dass die Reihe tot ist und auch bleiben sollte.

Die Ankündigung eines fünften Shrek-Teils war wenig überraschend. Schließlich gab es schon lange zuvor Überlegungen, die Reihe fortzusetzen. Konkret wurde die Pläne, Shrek 5 ins Kino bringen jedoch erst vor zwei Jahren. Ich erinnere mich noch an meine Reaktion von damals: Ich habe mich auf den neuen Teil gefreut. Zwar konnten die späteren Shrek-Filme nicht mehr wirklich überzeugen, mit neun Jahren Pause sollte aber genug Zeit gewesen sein, wieder den Charme der ersten beiden Filme einzufangen. Schließlich war Shrek eine absolut einzigartige Filmreihe, die sich gekonnt von der Konkurrenz absetzte und auch für Erwachsene cleveren Humor bereithielt. Am Dienstag erreichte uns jedoch die Nachricht, dass es ein Reboots der Shrek-Reihe inklusive dem Gestiefelten Kater geben soll. Ich finde das bedauernswert.

Die letzten Shrek-Filme hatten nichts mehr zu erzählen

Natürlich sorgt das Wort Reboot mittlerweile bei vielen für Kopfschütteln. Doch sind die Pläne wirklich so schlecht? Schließlich war schon in Shrek der Dritte und Für immer Shrek zu sehen, wie viel die Welt des grünen Ogers noch zu erzählen hatte: nichts. Dann ist es doch besser, einen frischen Blick auf Shreks Glanzzeiten zu werfen, als noch eine uninspirierte Fortsetzung zu erzählen. Oder? Ich sage nein. Es hat schon einen Grund, warum die Reaktionen auf den Reboot größtenteils negativ sind, auch hier auf moviepilot in den Kommentaren. Das liegt nicht daran, dass keiner mehr Reboots sehen will. Dafür gibt es mehr als genug erfolgreiche Beispiele, und auch der neue Aladdin wird nächstes Jahr wahrscheinlich unglaublich erfolgreich sein, was die Nachfrage bestätigen würde.

Für immer Shrek

Der tatsächliche Grund, warum ein Shrek-Reboot eine unglückliche Idee ist, gestaltet sich wie folgt_ Die Reihe ist noch lange nicht an dem Punkt angekommen, vergessen zu sein. Zwar hat der erste Teil schon einige Jahre auf dem Buckel. Trotzdem ist die Figur Shrek auch heute noch bekannt, auch bei jüngeren Zuschauern, die den Ogar zwar nicht im Kino, dafür aber im Fernsehen kennenlernen. Auch dem Internet ist dafür zu danken, das Shrek zum Dauer-Meme gemacht hat. Shrek 5? Da wäre so ziemlich jeder an Bord gewesen, der sich für die Filme begeistern kann. Zehn Jahre sollten auch genug Zeit sein, um ein Drehbuch zu entwickeln, das die Reihe modernisiert und sinnvoll weiterführt. Potenzial hat das Märchen-Konzept immer noch. Nur ausgeschöpft wurde es lange nicht mehr.

Illumination ist bekannt für seelenlose Animationsfilme

Ein Reboot ist jedoch der einfachere Weg, noch mehr Geld aus einer ausgereizten Gelddruckmaschine zu pressen. Perfekt dazu passt das Studio, das den Film macht: Illumination Entertainment, die unter anderem für die Ich - Einfach Unverbesserlich-Reihe und das Minions-Spin-off verantwortlich zeichnen. Bis auf Teil eins der Filmreihe um den Schurken Gru sind alle Illumination-Filme bestenfalls durchschnittliche Animationskost, die Pixar und den besseren DreamWorks-Filmen nicht mal im Ansatz das Wasser reichen können. Es sind seelenlose Animationsfilme, wie von einem Computer nur darauf getrimmt, möglichst viele Leute anzusprechen. Das macht gleich noch weniger Lust auf ein Shrek-Reboot.

Für immer Shrek

Darum sage ich: Beerdigt die Shrek-Reihe! Sie war einmal die unangepasste Antwort auf die typischen Disney-Filme, in denen immer nur das hübsche Traumpaar am Ende zusammenkommt. Nun wird Shrek in einer Reihe mit den angepasstesten Animationsfilmen stehen, die aktuell in die Kinos kommen. Die Mutlosigkeit des Reboots fängt schon bei den Sprechern der Figuren anfängt: Die bleiben nämlich mit Mike Myers, Eddie Murphy und Antonio Banderas exakt die gleichen. Chris Meledandri, seines Zeichens Produzent des neuen Shrek-Films, hörte hierbei auf seine "eigenen nostalgischen Gefühle". Doch eigentlich umschreibt er nur, wie Illumination fortan die alten Shrek-Fans ins Kino locken will: mit viel Nostalgie.

Vielleicht bin ich aber auch nur wütend darüber, dass mittlerweile bereits Filme aus meiner Kindheit und Jugend ein Reboot bekommen. Bis mich das Reboot im Kino überzeugt, bleibe ich allerdings bei meiner Meinung: Lasst Shrek, er will doch nur in Ruhe seinem Sumpf leben!

Was haltet ihr vom geplanten Shrek-Reboot?

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