Community

Was man im Kino besser lassen sollte.. 

27.09.2014 - 16:36 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Matt Damon und Jack Nicholson bei einer Szene in einem Sexkino (Departed)
Warner Bros Pictures Germany
Matt Damon und Jack Nicholson bei einer Szene in einem Sexkino (Departed)
36
11
Erster Blogeintrag und ein wohl jedem bekanntes Thema: Störenfriede im Kinosaal

Für mich als regelmäßigen Kinogänger ist das örtliche Cinestar mehr als nur ein Unterhaltungstempel, mehr als ein Ort, an dem man Freunde treffen kann, die man lange nicht mehr gesehen hat. Vielmehr fungiert das Kino für mich immer mehr als Druckauslassventil nach einem stressigen Tag oder miesen Gedanken voller Kummer und Sorgen. Es gibt nichts Besseres als sich nach harten 10 Stunden Arbeit mit ein, zwei Freunden zu verabreden und den neusten Kinohit zu bewundern oder beim obligatorischen McDonalds-Mitternachtssnack danach zu haten.

Bei meinen zuletzt zahlreichen Kinobesuchen wurde mir dabei allerdings eines immer klarer: In mindestens jedem Saal hockt ein Volldepp, der dir den Abend vermiesen und deine Konzentration mehr auf sich als auf den Film ziehen kann. Im Folgenden werden diese verschiedenen Besuchertypen aufgelistet.

DER SCHWÄTZER:
Jeder kennt sie. Die unaufhörlich plappernde Person rechts neben einem, die ihre Begleitung vollquasselt wie beim Therapeuten, vom Film deshalb nichts kapiert, deswegen noch mehr redet und Fragen stellt oder im besten Fall den Film schon gesehen hat und mit Spoilerattacken das ganze Kino gegen sich aufbringt. Das passiert meistens in einer Lautstärke, die vielleicht als Major beim Militär angebracht wäre, aber sicher nicht im Kinosaal. Selbstverständlich ist Reden im Kino kein Tabu, auch ich diskutiere (in leisem Ton!!) mit meinem Nebenmann oder Frage nach, wenn ich was nicht verstanden habe. Das alles sollte jedoch keine Überhand nehmen und vor allem das Umfeld nicht stören. Schließlich zahlt man für ein Ticket mittlerweile gutes Geld und da will man natürlich auch bestes Kinoerlebnis geboten bekommen.

DER ZWISCHENRUFER:
Flashback: Mitte August, heißer Sommerabend, The Purge 2, voller Saal, in der dritten Reihe 5 Snapback-Hipster-Vollidioten mit beschränkten Deutschkenntnissen. Kinowerbung, vorne lautes Gegröle. Mein Gedanke: "Bitte beim Film die Fresse halten." - Enttäuschung. Film läuft. Immer wieder laute pseydolustige Sprüche von vorne. "Du Lappen." "Ih, der Assi frisst Schweinefleisch." "Alter, Titten." - Leises Gelächter durchdringt den Saal, ich bin verärgert, kontere: "Ja, sowas kennst du wahrscheinlich nur aus dem Kino." Lautes Lachen macht sich breit, danach endlich Ruhe.
Sicherlich habe ich mich dabei auf die gleiche Stufe herabgelassen wie die Pubertierenden mit den billigsten Plätzen im Kino. Aber wenn ich eines hasse, dann Leute, die meinen, sich zum Affen machen zu müssen und durch "coole" Sprüche Aufmerksamkeit erregen wollen.

DER ZUSPÄTKOMMER:
Wofür zahlt man eigentlich 10 Euro aufwärts, um dann die ersten 10 Minuten des Films zu verpassen und sich dann durch die volle Reihe vorbei an genervten Kinogängern quetschen zu müssen? Mein Tipp: Halbe Stunde vor Beginn da sein, Karten kaufen, nochmal gemütlich eine rauchen, Verpflegung wenn nötig kaufen und somit pünktlich vor Filmstart auf den Plätzen sitzen.

DER SCHMATZER:
Stell dir vor du sitzt gerade in "Das Schweigen der Lämmer", Jodie Foster durchkämmt gerade Buffalo Bills Keller. Es liegt eine unerträgliche Spannung in der Luft. Bis schließlich irgendso ein Typ vor dir laut schmatzend seine Popcorn in sich hinein stopft, genüsslich seine Cola schlürfend hinterher schüttet und die sich im Magen breitmachende Luft sowohl vorne als auch hinten wieder rauslässt. Atmosphäre im Arsch. Ist mir bei diesem klasse Film (Schleichwebung olé) zwar aus alterstechnischen Gründen noch nicht passiert, aber dafür bei einigen anderen Streifen. Dass der Genuss von Popcorn durchaus ein leichtes Rascheln und Kaugeräusch nach sich zieht, ist mir schon klar. Aber man muss das Popcorn des anderen ja nicht phantommäßig in seinem eigenen Mund spüren.

DER HANDYSÜCHTLING:
Gleiches Szenario wie beim Schmatzer, nur dass nun von rechts in regelmäßigen Abständen ein Vibrieren, im schlimmsten Fall Klingeln, zu vernehmen ist. Gestresst greift der Handysüchtige in seine Hosentasche, antwortet mit Tastentongeräusch, steckt es wieder ein, um es keine zwei Minuten später nach erneutem Vibrieren/Klingeln wieder herauszuholen und über belanglose Dinge wie Sandras Minirock oder Nataschas Sprachfehler zu philosophieren. Dieser Vorgang ist beliebig oft wiederholbar. In Gottes Namen: Handy aus, Film genießen und danach Whats-Appen!

Kennt ihr noch mehr Besuchertypen, die euch auf den Zeiger gehen? Dann schreibt diese in die Kommentare, ich würde mich sehr freuen. Vielleicht fühlt sich aber auch der ein oder andere angesprochen und überdenkt sein Kinoverhalten in nächster Zeit, denn das heilige Kino sollte immer noch ein Ort sein, an dem Anstand und respektvolles Miteinander eine Rolle spielen sollten.

Das könnte dich auch interessieren

Kommentare

Aktuelle News