Wenn gläubige Islamisten die Liebe zerstören

31.08.2010 - 08:50 Uhr
Zwischen uns das Paradies
The Match Factory
Zwischen uns das Paradies
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Zwischen uns das Paradies erzählt von den Wunden, die der jugoslawische Bürgerkrieg in die Herzen der Menschen gerissen hat. Am Donnerstag kommt der Film in unsere Kinos und wir haben heute ein Kommentar des Hauptdarstellers Leon Lucev für Euch.

Es ist die große Liebe. Lunar und Amar sind ein glückliches Paar und wünschen sich sehnlichst ein Kind. Doch Amar hat ein Alkoholproblem und als er deshalb seinen Job verliert, verändert sich alles. Amar gerät durch einen alten Freund in einen Kreis streng-gläubiger Islamisten. Er findet gefallen an der Ideologie und kehrt nach einigen Wochen völlig verändert zu Lunar zurück. Von ihr verlangt Amar nun, dass sie sich auch ändern soll, denn ihr moderner Lebenswandel passt nun nicht mehr zu seinen Werten.

Vor dem Kinostart von Zwischen uns das Paradies, der am 2. September 2010 in unsere Kinos kommt, spricht Hauptdarsteller Leon Lucev in seinem Kommentar über den Bürgerkrieg, wie er die Figur des Amar sieht und wie die Arbeit mit der Regisseurin Jasmila Zbanic war.

Kommentar von Hauptdarsteller Leon Lucev
“Amar ist einer von tausend jungen Männern, die ich kenne und ich selbst bin auch einer davon. Einer von denen, die den Krieg aktiv miterlebt haben und ihn nur mit Schmerz und tiefen seelischen Wunden hinter sich lassen konnten. Sie haben versucht, ihr Leben weiter zu leben, aber es hat nicht funktioniert. Ich sehe Amar als verwundeten Menschen, seine Jugend wurde geprägt durch den Krieg und den Verlust seines Bruders. Ein Mann, der versucht, mit dem Schmerz zu leben, er versteckt sich hinter seiner Alkoholsucht, seinem anscheinend “normalen” Leben und seiner Liebe zu Luna. Als seine inneren Probleme sich ausweiten und seine Welt beginnt sich aufzulösen, sucht er nach Sicherheit und Akzeptanz.

Meine Produktionsfirma Ziva war an Zwischen uns das Paradies beteiligt. Es war sehr interessant für mich, an einem Projekt zu arbeiten, an das ich so sehr glaube und diesen Glauben auch anderen zu vermitteln. Mit der Regisseurin Jasmila Zbanic zu arbeiten war für uns beide eine lehrreiche Erfahrung. Nach den intensiven und tiefgehenden neun-wöchigen Dreharbeiten fängt der Körper an sich zu beschweren und gegen die zermürbenden 12-Stunden Tage zu protestieren, doch mein Innerstes war so sehr mit Amar verbunden, dass ich noch weitere Monate an diesem Charakter gearbeitet hätte. Das alles ist für mich ein Zeichen dafür, dass die Arbeit mit Jasmila ein schöpferischer und wechselseitiger Prozess mit unbestimmtem Ende ist."

Mit Pressematerial von Mücke Filmpresse

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