Fangen wir ganz von vorne an...
Wie ich zu mp fand
YouTube. Der Filmkritik-Channel ShortCuts verloste vor Kinostart Karten für ein Screening von Auge um Auge. Ich nahm dran teil, man weiß ja nie, manchmal gewinnt man ja auch was und tatsächlich, ein paar Tage später bekam ich eine Mail, dass ich gewonnen hätte und so trug es sich zu, dass ich mich wenige Tage darauf im Screening zu dem neuen Film mit Christian Bale wiederfand.
mp war-wie der Zufall es wollte-auch von der Partie, verteilte diese Postkarten mit den Filmzitaten, die ich über alles liebe und verloste Filme. Kurz vor Beginn der Vorstellung merkten sie an, dass man ein IPad gewinnen könnte, wenn man sich anmelden und seine Meinung zum Film schreiben würde. Das IPad habe ich zwar nicht gewonnen, aber dafür etwas für mich viel Bedeutenderes...
Troublemaker69
Ein Name musste her...doch was für einer? Da ich extrem schlecht darin bin, mir Namen einfallen zu lassen dauerte das ein paar Momente. Troublemaker war mir von Anfang an klar. Das sollte das eine Anspielung an Django Unchained und Bud Spencer/ Terence Hill darstellen. Trotzdem fehlte mir da noch etwas, irgendwie hatte ich das Bedürfnis eine Zahl dahinterzusetzen, darum fragte ich einen Kumpel, ob ihm spontan ein Zahl einfällt. Er grinste und sagte sich halb ins Fäustchen lachend "69". Zuerst wollte ich seinen Vorschlag sofort ablehnen...schließlich würde jeder sofort an die Sexpraktik denken, aber dann fiel mir auf, dass vielleicht genau das Besondere daran ist. Jeder der meinen Namen sieht, würde entweder denken, dass ich 1969 geboren bin oder ein extrem infantiler 12-jähriger bin. Genau genommen bin ich jedoch nichts von beidem, ganz im Gegenteil. Die 69 zeigt nämlich zwei Ziffern, die ineinander überfließen, die eins bilden, eine sehr harmonische Symbiose. Und somit symbolisiert die 69 zwei Dinge, die mir sehr wichtig sind. Zum einen Harmonie und zum anderen, dass die Dinge nicht immer so sind wie sie zu sein scheinen.
Meine Anfänge
Ursprünglich wollte ich-trotz meiner Bemühungen mit dem Namen- nur Auge um Auge kommentieren, an Gewinnspielen teilnehmen und ein paar Filme bewerten. Ich fing an die Streifen zu bewerten, die ich in der letzten Woche gesehen hatte, doch irgendwie wollte ich das nicht so stehen lassen, drum schrieb ich drei bis vier Zeilen dazu, die ich heute so wohl nicht mehr schreiben würde. Zum einen hat sich meine Sicht auf Filme geändert und zum anderen analysiere bzw. reflektiere ich sie nun in einem ausführlicheren Ausmaß. Die Kommentare wurden immer länger und länger, auch die Bewertungen veränderten sich damals noch stetig, doch irgendwann fand ich meinen Rhythmus und behielt ihn mir bis jetzt bei.
Meine Sicht auf Filme
Damals unterschied ich strikt zwischen Kunst und Unterhaltung. Ein Unterhaltungsfilm stellte für mich eine Art von Fast Food , Kunstfilme für mich Delikatessen dar. Ich hatte auch damals noch die irrwitzige Vorstellung, ein Unterhaltungsfilm dürfe nie so gut bewertet werden wie ein Kunstfilm. Beides entpuppte sich für mich als kompletter Schwachsinn. Film ist Kunst, egal welcher Film, egal welche Intention. Kindsköpfe ist genauso Kunst wie Melancholia, nur dass sie beide komplett unterschiedlicher Natur sind und ganz andere Intentionen verfolgen. Ich lernte, dass jegliches kreatives Schaffen als Kunst zu bezeichnen ist, ob sie uns gefällt ist eine ganz andere Geschichte und da komme ich auch schon auf den nächsten Punkt...
Wie bewerte ich Filme?
Ich kam irgendwann dahinter, dass es kein "gut" und kein "schlecht" gibt. Es gibt keine gute Filme und keine schlechten Filme, es gibt nur Filme, die einem gefallen oder eben nicht. Demzufolge ist ein Qualitätsanspruch meiner Meinung nach unnötig, ich bewerte Filme danach, was sie mir bringen, ganz egal ob auf intellektueller oder unterhaltender Ebene. Wenn ich also eine Klamauk-Komödie sehe, habe ich den selben Respekt vor ihr wie vor einem Arthaus oder Oscar-Film. Jegliches künstlerisches Schaffen ist großartig, ich stelle mich grundsätzlich unter das Werk, da niemand von uns in der Lage ist ein solches komplett zu erfassen, wir können nie bis ins kleinste Detail verstehen, was die Macher erreichen wollten. Daraus folgt auch mein Bewertungssystem.
10= Absoluter Lieblingsfilm
9-9,5= All-Time-Fav. (Meine Lieblinge/Guckst du hier: https://www.moviepilot.de/liste/meine-all-time-fav-troublemaker69)
8,5= Könnte mir kaum besser gefallen
8,0= Gefällt mir sehr
7,0-7,5= Gefällt mir gut/ Würde ich mir auch im Kino ansehen/Wenige Abstriche
6,0-6,5= Halte ich für in Ordnung/Ich habe einen positiven Eindruck mit ein paar Abstrichen
5,0-5,5= Hat mir weniger gefallen/Einige Abstriche
4,0-4,5= Hat mir nicht sonderlich gefallen/Ist für mich uninteressant
3,0-3,5= Ideologisch/darstellerisch fragwürdige Ansätze, bei denen ich mir über die Beabsichtigung dieser unsicher bin
2,0-2,5= Gewollt ideologisch/darstellerisch fragwürdig
Unter diese Wertung gehe ich nicht, weil das meiner Meinung nach kein Film verdient hat, da jeder Film "besser" ist als gar kein Film. Kein Streifen verdient meiner Auffassung nach die Bezeichnung "schmerzhaft" oder "Hassfilm".
Nach ähnlichem Verfahren nähere ich mich übrigens auch Bücher, Musik, etc. an.