Zeig deinen Penis, Justin Timberlake

07.05.2011 - 08:20 Uhr
Justin Timberlake im genitalen Zwiegespräch
Concorde Filmverleih/moviepilot
Justin Timberlake im genitalen Zwiegespräch
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Eine neue Woche, ein neuer Grund, den Emotionen mal wieder so richtig schön freien Lauf zu lassen im Aufreger der Woche!

Auch diese Woche gab es wieder zahlreiche Berichte, die einen ungläubig zurücklassen. Wie sollen wir uns da nur entscheiden, welchem Thema wir uns annehmen? Sollen wir etwas über den Tod von Osama bin Laden schreiben? Den Sony-Datenklau? Oder den Schummelskandal bei „Wetten, dass..?“?

Nein, wir haben uns etwas weniger Großes als Aufreger der Woche ausgesucht: Den Penis von Justin Timberlake.

Justin Timberlake und die Fleischpeitschen-Socke
Um es vorwegzunehmen: Wir regen uns nicht über den Lümmel von Justin Timberlake auf. Der ist wie er ist und soll auch so bleiben. Wir erzürnen uns darüber, dass er ihn nicht zeigen darf, wie er ihm gewachsen ist. In seinem neuen Film Freunde mit gewissen Vorzügen drehte Justin Timberlake eine Sexszene und dafür musste er sich eine fleischfarbene Socke über sein Gemächt ziehen. Ja, ihr habt richtig gelesen: Justin Timberlake musste Fußbekleidung über seinem Schniepel tragen.

Die MPAA – Der Zufall regiert
Der Grund dafür liegt in der Alterfreigabe, die durch die MPAA, die Motion Picture Association Of America, erteilt wird. Diese „Empfehlungen“, so die euphemistische Lesart, reichen von G (ohne Altersbeschränkung) bis NC-17 (ohne Ausnahme nicht zugänglich für Jugendliche unter 17 Jahre). Wer also mo’ money machen möchte, der versucht alles, die Altersfreigabe zu senken, da sich dann der potenzielle Besucherkreis erhöht. Um aber von der MPAA den Segen zu bekommen, sind Filmemacher gezwungen, Kompromisse einzugehen und einfach auf ihr Glück zu hoffen, denn die Entscheidungen, welche Freigabe ein Film erhält, scheinen manchmal gewürfelt zu werden. The King’s Speech – Die Rede des Königs beispielsweise bekam ein R-Rating, da das böse Fuck-Wort vorkam (wir berichteten) – und da schrillen im MPAA Headquarter die Alarmglocken.

Teuflische Männlichkeit
Vollends auf die Barrikaden geht die MPAA aber bei nackten Tatsachen. Ein Penis im Bild ist nahe am Super-GAU, denn ein Schniedel ist der fleischgewordene Teufel. Die Lösung eines solchen Problems stellt eben die Verhüllung dar, so wie bei Justin Timberlake. Zwar sieht dann alles echt aus, aber offenbar scheint durch eine Abdeckplane die Gefahr gebannt. In Bad Lieutenant zeigte Harvey Keitel sein bestes Stück unverhüllt, was für die MPAA den finalen Ausschlag gab, den Film keinem nichterwachsenen Publikum zu empfehlen. Als Vergleich: In Deutschland ist Bad Lieutenant ab 16 Jahren freigegeben. Manchmal reicht auch schon die Erwähnung eines Lümmels, um die MPAA gegen sich aufzubringen. Der Penis-Song in Super süß und super sexy bedeutete ein R-Rating.

Was an einem Penis dermaßen schlimm sein soll, erschließt sich jedoch nicht. Offenbar wird das männliche Glied mit Sex gleichgesetzt und Sex mit Unreinheit. Aber weder ein Penis noch Sex sind unrein, sondern werden dadurch dazu gemacht. Welchen Einfluss hätte ein entblößtes bestes Stück denn auf junge Gemüter? Schock? Ekel? Oder gar Fragen an die Eltern? „Was macht man damit?“, „Kommen da die Bienchen raus, die dann die Blümchen bestäuben?“, „Bekomme ich untenherum auch irgendwann Haare?“. Ab einem gewissen Alter sollten diese elementaren Dinge eh bekannt sein, sonst haben die Eltern versagt. In nicht-pornografischem Zusammenhang ist ein Penis, auch mit anschließendem Geschlechtsverkehr, keine gefährliche Waffe. Bis dahin wird dieses Thema uns immer wieder verfolgen und ist ein echter Aufreger der Woche.

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