Zum 70. Happy Birthday Götz George

23.07.2008 - 08:01 Uhr
Götz George als Schimanski
ARD
Götz George als Schimanski
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NEWS » Schauspiel-Urgestein Götz George feiert heute seinen 70. Geburtstag.

Verheimlichen konnte es wahrlich niemand: Auf allen Sendern liefen alte Filme mit Götz George, der heute seinen 70. Geburtstag feiert. Er gehört zu dem populärsten deutschen Schauspielern, der auch heute noch, im Rentenalter Millionen Zuschauer vor den Bildschirm zieht, wie am letzten Wochenende mit seinem Fall Schimanski: Schicht im Schacht.

Götz George hat es geschafft, aus dem Schatten seiner berühmten Eltern (Heinrich George und Berta Drews) herauszutreten und sich selbst einen Namen zu machen. Zunächst als jugendlicher Held neben der ebenso jungen Romy Schneider, dann als Halbstarker in zahlreichen Abenteuerfilmen, Komödien oder Krimis neben Lex Barker, Stewart Granger und Pierre Brice. Eine große, internationale Karriere bahnte sich an: Er spielte an der Seite von Christopher Lee in dem Horrorfilm Der Todeskuss des Dr. Fu Man Chu (1968) in der Regie von Jesus Franco oder arbeitete unter der Leitung des französischen Regisseur Jean-Luc Godard. Bis 1969 hatte er bereits 26 Filme gedreht, da war er gerade mal 30 Jahre alt.

Aber dann kam der Neue deutsche Film und Regisseure wie Rainer Werner Fassbinder, Wim Wenders oder Volker Schlöndorff konnten mit dem Schauspieler nichts anfangen. Sie sahen ihn nicht, sie hatten keine Rollen für ihn. Götz George verschwand, nahm eine Kinopause und spielte Theater. 10 Jahre blieb er der Leinwand fern, bis er 1977 den KZ-Kommandanten Rudolf Höss in Aus einem deutschen Leben verkörperte. Seitdem ist er wieder regelmäßig im Kino zu sehen, spielte im Thriller Abwärts oder in der ersten deutsch-deutschen Komödie Der Bruch (1989) in der Regie von Frank Beyer.

Und das Fernsehen gab ihm eine Rolle, die Götz George zu Schimanski machte. Sein Kommissar – ausgestrahlt von 1981 bis 1992, danach immer mal wieder – wurde zum Kult und setzte in der populären TV-Serie über Jahre hinaus Standards, nicht nur bei den Quoten sondern auch beim Typ des Kommissars. Er war der Ermittler mit der harten Schale und dem weichen Kern, ein Rohling mit vielen Kanten, ein Macho, ein Kumpel, der im Ruhrpott für Gerechtigkeit sorgte. Er war der Mann, der sein Wort hielt und auch mal zuschlug, wenn er es für angebracht hielt, der sich gegen seine Vorgesetzten behauptete. Einer von uns, wie die Kumpels sagten. Die Authentizität kam auch daher, dass er seine Rollen ohne Double spielte und immer eine volksnahe Sprache gebrauchte.

Doch damit nicht genug: In den 1990er Jahren hatte er seine kreativste Phase. Seine Darstellung in Schtonk! unter der Regie von Helmut Dietl über den Hitler-Tagebuch-Skandal fand internationale Anerkennung. Karriere-Höhepunkt war seine Verkörperung des Massenmörders Fritz Haarmann in Der Totmacher in der Regie von Romuald Karmakar.

Manche Schauspieler werden eben mit den Jahren immer besser. Ich wünsche ihm noch weitere gute Rollen. Wer will, kann ihn heute Abend in Die Katze sehen. Happy Birthday, Götz!

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